KOMMENTAR zum Modellprojekt und steigenden InfektionszahlenWarum es nicht am Modellprojekt liegt, dass die Zahlen steigen
MeinungALSFELD. Im Kreis gab es seit Beginn der Woche 186 bestätigte Neuinfektionen, allein 155 kamen seit Donnerstag dazu. Ausgerechnet seit dem Tag, an dem in Alsfeld durch das Modellprojekt die Geschäfte wieder geöffnet haben. Böse Zungen vermuten hier schon jetzt einen Zusammenhang – oder liegt es an den Schnelltests? Alles Unsinn, sagt OL-Redakteurin Luisa Stock. Weder die Öffnungen, noch die Schnelltests tragen dafür zu diesem Zeitpunkt die Verantwortung.
Zugegeben: Zweifel lagen in der Luft, als Ministerpräsident Volker Bouffier nach der Stadt Baunatal tatsächlich Alsfeld als eine der drei hessischen Kommunen nannte, in der in einem Modellversuch das vorsichtige und schrittweise Öffnen von Einzelhändler, Gastronomen und Kultureinrichtungen und deren Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen erprobt werden soll – und das mitten drin in der dritten Welle, für die schon früh ein besonders schwerer Verlauf prognostiziert wurde.
Die Zahlen steigen seit Wochen an, die Intensivstationen und Kliniken werden immer voller und jeden Tag kommen neue Warnungen von Pflegepersonal, Medizinern und Wissenschaftlern. Die Rufe nach einem harten Lockdown und einem Eingreifen der verantwortlichen Politiker werden immer lauter, während die Bereitschaft der Menschen, sich auch wirklich an die Beschränkungen zu halten, immer geringer wird. Dass man nun in dieser Situation damit beginnt, Modellversuche zu starten, kann durchaus unterschiedlich bewertet werden.
Pro und Contra: Modellprojekt Alsfeld – ist das jetzt eine gute Idee?
Zu sagen, dass die Öffnung in Alsfeld allerdings für die derzeit steigenden Zahlen verantwortlich ist, ist Quatsch. Denn dafür ist es ganz schlicht zu früh. Dass das Infektionsgeschehen zunimmt, liegt – und das muss an dieser Stelle gesagt werden – an den Menschen selbst, an der mangelnden Bereitschaft, sich nach einem Jahr Lockdown-Chaos noch weiterhin an Einschränkungen zu halten.
Es war nicht das erste Mal, als der Kreis in der vergangenen Woche auf Anfrage von OL sagte, dass die Infektionsketten meist auf private Zusammenkünfte zurückzuführen sind. Vermutlich wird es auch nicht das letzte Mal gewesen sein. Die Zahlen steigen, weil man das Verantwortungsbewusstsein der Menschen sinkt, weil es mehr Treffen gibt und nicht, weil seit Donnerstag etwa 30 Einzelhändler in der Stadt Alsfeld wieder geöffnet haben.
Zur Erklärung: Um in einige der Alsfelder Geschäfte zu kommen, braucht es vorher einen negativen Schnelltest. Die Stadt hat hierzu drei Testcenter eingerichtet – und ja, dabei kann es durchaus sein, dass jemand positiv getestet wird. Schon am ersten Tag gab es drei positive Tests, allerdings folgt auf jeden positiven Test noch ein verlässlicherer PCR-Test, der das Ergebnis bestätigt oder eben nicht. Erst wenn der PCR-Test vorliegt, gehen die Zahlen in die gemeldete Statistik ein – und das kann ein paar Tage dauern. Schnelltests allein zählen nicht. Die 155 Neuinfektionen von Donnerstag, Freitag, Samstag oder aber Sonntag können daher wenn überhaupt nur bedingt auf die Öffnung und die deswegen durchgeführten Tests zurückgeführt werden.
Immer wieder hört man auch das Argument, dass die Zahlen hoch gehen, weil man so viel testet. Fakt ist: Corona geht nicht weg, nur weil man nicht testet. Und nein, es wird auch nicht mehr, nur weil man mehr testet. Ganz im Gegenteil. Schnelltests führen dazu, dass man Infizierte findet, die man durch fehlende Symptome vielleicht sonst nicht so früh gefunden hätte. Viele Schnelltests tragen also dazu bei, eine bessere Übersicht über die tatsächlich Infizierten zu bekommen, wenn man auch nicht vergessen darf, dass die Tests natürlich eine gewisse Fehlertoleranz haben.
Es ist kein Geheimnis, dass man infiziert sein kann, ohne dass man irgendwelche Symptome hat. Bislang war es aber so, dass nur Menschen mit Symptomen oder aber stichhaltigen Kontakten getestet wurden. Mit den Schnelltests werden nun infizierte Menschen gefunden, die das Virus ohne Wissen hätten weitertragen können. So können mögliche Infektionsketten frühzeitig unterbrochen werden.
Auch das RKI gibt dazu eine klare Antwort: „[…] eine Erhöhung der Zahl durchgeführter Tests kann zu einem Anstieg der Fallzahlen führen, da zuvor unentdeckte Infizierte erkannt werden.“ Aber dort heißt es auch: „Das heißt aber nicht, dass umgekehrt die beobachteten steigenden Fallzahlen nur mit dem vermehrten Testaufkommen zu erklären wären, geschweige denn mit einem vermeintlich hohen Anteil an falsch-positiven Ergebnissen der PCR-Testung.“
Alles in allem lässt sich also sagen: Es gab einen gewissen Gewöhnungseffekt an das Leben mit dem Virus. Formal gesehen ist das keine schlechte Sache. Zur Wahrheit gehört aber auch: Je mehr man den Bürgern das Gefühl gibt, dass alles wieder normal ist, desto eher scheint man zu vergessen, dass man sich weiterhin in einer Pandemie befindet – und in der braucht es neben mutigen Schritten und Eigenverantwortung nun auch trotzdem eine gewisse Portion Disziplin und Vorsicht.
Sich die Sache schön zu reden, bringt uns auch nicht weiter!
Nicht mehr testen ist das Problem, sondern die extrem ansteigenden Corona Patienten auf den Intensivstationen.
Und die bis jetzt 80 tausend Toten.
Wo die Musik spielt, weiß kein Mensch.
Der eine meint so der andere so.
Ich bin zwar geimpft, aber ich würde auch jetzt nicht ohne Maske raus gehen.
Der Inzidenz Wert ist viel zu hoch.
Die Impfstrategie ist ein echtes Problem.
Wir haben durch Fehler der EU und auch der Regierung etliche Wochen verloren.
Jetzt sollte man sich schnellstmöglich impfen lassen, das ist der einzige Weg raus aus dem Lock-Down.
Aber kein Palaver wo man sich infiziert oder nicht.
Fahrt mal nach Dannenrod, da seht ihr einen Grund, warum hier zukünftig die Fallzahlen steigen werden. Aber scheinbar hat OL noch gar nicht mitbekommen, dass dort dieses „Klimacamp“ (ich lach mich tot) stattfindet. Zumindest war es hier noch keinen Bericht wert, seit es am 09.04. so glorreich begonnen hat. War man doch gerade bei OL während der Protestaktionen im vergangenen Jahr ständig vor Ort, um den Ökos den Bart zu pinseln. Hat man jetzt etwa den Schwanz eingezogen, oder traut man sich nicht mehr hin nach Dannenrod? Hier gäbe es aber Themen, über die es sich zu berichten lohnen würde. Beispiele gefällig?
… warum erlaubt man in der Pandemiezeit solche Veranstaltungen?
… wird das Hygienekonzept auch wirklich umgesetzt (habe anderes gesehen)?
… sind die Ökos privilegiert gegenüber dem Einzelhandel, Gaststätten, privaten Campern etc. etc.?
Es braucht nur einen fadenscheinigen politischen Hintergrung, und schon bekommt man in Deutschland jeden Scheiß genehmigt. Auch wenn man in letzter Konsequenz sogar für die Zerstörung unseres Systems eintritt.
Das wären Themen, die es sich OL zur Aufgabe machen sollte, hier mal für Aufklärung zu sorgen, damit die verunsicherte Bevölkerung überhaupt noch versteht, warum sie sich an alle Vorschriften halten soll, und die Ökos können machen was sie wollen.
Yeaph……
Kann ich nur unterschreiben !
Sicherlich steht die Erhöhung der Fallzahlen mit dem gerade begonnen Modell Versuches nicht im direktem Zusammenhang !
Eine große Herrausforderung an die ganze Welt. Diese Pandemie.
Auch wenn sich zwangsläufig im historischen Rückblick vielleicht viele Fehler im Umgang mit der Pandemie herausstellen werden so ist doch eines sicher :
Unsere Regierung will / wollte sicherlich nicht uns, die Bürger, „bestrafen “ uns willentlich böses tun.
Abgesehen von den widerlichen Politikern welche dem alleinigem „Kalb “ Mamon hinterher laufen!
Es ist eine in unserem Leben bis dato einzigartige Herrausforderung
Wirklich inhuman und sich jetzt wirklich letztlich entlarvent ist die AFD
Man schaue auf ihren Parteitag !
Spätenstens ab jetzt kann sich kein AFD Sympathisant damit herausreden : Er hätte nichts gewusst !
Und ja ……. es gibt Feinde !
Feinde !!!!!!!!
„Und ja… es gibt Feinde! Feinde!!!!!!!!“
Aber alles nicht so schlimm, ist doch die Regierung nicht in böser Absicht inkompetent, sondern einfach nur so. Wenn da nur die AfD nicht wäre. Und der Tanz um Mammon, das goldene Kalb. Und der Herr Ausforderung. So groß wie die Welt. Ich gehe jetzt immer mit Fahrradhelm schlafen.
Wenn ein Mensch, der Sars CoV2 im Hals hat, eine geringe Virenlast mit sich trägt, deswegen keine Symptome hat und auch keine Infektion übertragen wird,einen Schnelltest macht, so wird dieser positiv ausfallen. Wer es als Teststrategie bezeichnet, in der Schüttgondel beim Discounter Selbsttests zu verkaufen, nur damit es welche gibt, der hat das Wort Strategie nicht verstanden. Wir testen uns in den Lockdown. Lasst die Menschen draußen ohne Maske herumlaufen, dort droht nur eine minimale Gefahr. Drinnen spielt die Musik, und wenn die Uckermark-Mutante alle Leute einsperren will und draußen Maske verordnet, machen die Leute die Rolläden runter und treffen sich daheim. Ohne maske, ohne Abstand, ohne Lüftung. Aber das geht in die Dickköpfe von Frau Merkel, Herrn Braun und Herrn Söder nicht rein.
Jeder sieht das anders,ein Positiver pcr test heisst nicht das die Person Krank ist.99 % der Menschen überleben diese Krankheit.Liebee Das ganze Leben allein im zimmer verbringen und nicht mehr Leben? Zu jedem pcr test der positiv ist muss ein Arzt aufgesucht werden und untersucht werden ob er krank ist! PCR Test ist nicht geeignet eine Infektion nachzuweisen! Das sagt das WHO.Warum lockern immer mehr Länder ihre Massnahmen ? Nur D nicht! Weil die Infektion keine Rolle mehr spielt laut M ,sondern Eine Politische Entscheidung zur mehr macht ist.Oder sehe ich das falsch?
„Jeder sieht das anders…“ Der eine richtig, der andere falsch. Oder erst mal falsch, und dann richtig. Und tut erstmal das Falsche. Und dann das Richtige. Und zwar so richtig. Schlimm: Die, die den richtigen Weg kennen oder kennen müssten, denken und handeln erst einmal viel zu lange falsch. Und wenn dann so richtig richtig, ist es leider schon zu spät. „Rapunzel, lass dein Hirn herunter!“ So lasset uns denn in den Garten der Zauberin gehen und von den verbotenen Rapunzeln der Erkenntnis essen, auch wenn das eigene Kind zur Strafe Homeschooling im Turm im Wald (vermutlich eine Windkraftanlage) erleiden muss. Und unter Kontaktverbot gestellt wird. Zumindest ist erstmal nur ein Königssohn aus einem zweiten Haushalt zugelassen. Aber der Friseur muss schließen, so dass die goldenen Haarflechten dilettantisch abgeerntet werden müssen. Aber ha, ha: Man kann sie noch als Leimrute auslegen, um allzu kontaktfreudige Königssöhne bei der Missachtung der Ausgangssperre zu ertappen. Und da gibt es dann Heulen und Zähneklappern, wenn man sich zufällig im unwirtlichen Mutter-Kind-Heim wieder trifft. Einschließlich der Zwillinge, die unter Lockdown-Bedingungen natürlich reichlich geboren werden. Bleibt alles in der Familie. Und am Schluss wird mit den zwei Tränen der jetzt kurzhaarigen Rapunzel ein Corona Schnelltest durchgeführt, der selbst erblindete Prinzen wieder sehend und ihr Gewerbe (Royalty und so) wieder flott macht. Und so startet zumindest Rapunzel leider ungeimpft (wegen dieser Hirnvenenthrombosen) in ein neues Glück. Die Gebrüder Grimm haben’s genau so voraus gesehen.
Falsch, es muss heißen:
Warum es nicht an Corona liegt, dass die Obergasse vorher schon tot war.
Ich zitiere: „Immer wieder hört man auch das Argument, dass die Zahlen hoch gehen, weil man so viel testet. Fakt ist: Corona geht nicht weg, nur weil man nicht testet. Und nein, es wird auch nicht mehr, nur weil man mehr testet.“ – Zitat Ende
*Dieser Kommentar dient lediglich der Richtigstellung des hier angeführten, absolut falsch erläutertem, mathematischen Zusammenhang zwischen der Anzahl der Positiven im Bezug auf die insgesamt Getesteten*
Vereinfacht lässt sich der Zusammenhang wie folgt reduzieren:
Anzahl positiv getestet = Anzahl Gesamt-Test*Wahrscheinlichkeit positiv
Die Wahrscheinlichkeit positiv zu sein ist natürlich abhängig von div. enflussfaktoren (Inszidenz, wie stark nehme ich am öffentlichen Leben bspw. einkaufen o.Ä. teil, Impfquote, Kontakte usw. – man könnte diese Wahrscheinlichkeit sehr gut modellieren, oder aber man nimmt aktulle Daten)
Zum aktuellen Zeitpunkt, ist eine Reduktion der positiven Quote nicht anzudenken, siehe hier: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Daten/Testzahlen-gesamt.xlsx?__blob=publicationFile
Seit KW5 ist diese permananent am steigen.
Nehmen wir mal den ‚günstigsten‘ Fall an, dass die positiven Quote ungefähr konstantz ist, dem Link oben entnommen gemittelt beträgt diese ~ 7%
Setzt man das Ganze nun wieder in die vorerst stark vereinfachte Gleichung ein, so erkennt spätenstens jeder 5.Klässler, dass wenn die Anzahl der Test bei einer ~konstanten Positivenquote steigt, die Anzahl der positiven Tests ebenso steigt.
Testen bis alle bloed werden, jetzt noch die firmen
bestimmt jeder 3.positiv,
Also lock down bis 1.4.22
Alle verrückt
Quatsch, das war ihr letztes Wort / Dann trugen sie die Viren fort. „Warum es nicht am Modellprojekt liegt, dass die Zahlen steigen“, sollte man sich nicht ausgerechnet von Frau Stock erklären lassen, mag sie auch Stock, Stein und Bein schwören, dass sie die richtige Antwort kennt. Doch richtige Informationen sprudeln nur aus den richtigen Informationsquellen. Man sollte also nicht die zitieren (siehe „Auch das RKI gibt dazu eine klare Antwort…“), die die zentrale Frage nach den hauptsächlichen Orten und Wegen der Virus-Übertragung bisher selbst nicht beantworten konnten. Und völlig verrückt ist folgende Passage aus dem obigen Quatsch-Kommentar:
„Es war nicht das erste Mal, als [„als“ oder „dass“?] der Kreis in der vergangenen Woche auf Anfrage von OL sagte, dass die Infektionsketten meist auf private Zusammenkünfte zurückzuführen sind. Vermutlich wird es auch nicht das letzte Mal gewesen sein. Die Zahlen steigen, weil man das Verantwortungsbewusstsein der Menschen sinkt, weil es mehr Treffen gibt und nicht, weil seit Donnerstag etwa 30 Einzelhändler in der Stadt Alsfeld wieder geöffnet haben [und natürlich die Öffnung von 30 Einzelhändlern nicht zu noch mehr Treffen führt? Sonderbar.].“
Frag doch mal die Maus, aber doch nicht den Landkreis, der zudem immer wieder dieselben (falschen!) Antworten gibt. Was wiederum die Frage aufwirft, warum man denn immer wieder die Falschen fragt. Anyway.
Wen sollte man denn fragen, um zu erfahren, warum die Ansteckungsrisiken steigen und wie Ansteckungsrisiken zu verringern wären? Die Virologen? Nein. Die Epidemologen? Auch nicht. Es sei denn, es handele sich im engeren Sinne um sog. Aerosologen. Da braucht man einen wie Dr. Gerhard Scheuch, Physiker und Aerosol-Experte. Der sagt uns: Man weiß nur, dass die Ansteckungsgefahr in Innenräumen besonders hoch ist, im Außenbereich dagegen gleich Null. Schlussfolgerung: „Open Air statt Lockdown!“ Nicht die Kundschaft wieder in die Läden, sondern die Ladenbesitzer mit Sack und Pack auf den Marktplatz! Gibt es doch in Alsfeld. Also, bitte!
Das ganze Testen und Kontakte zurück Verfolgen, die ganzen Apps, Formulare und Unterschriften-Listen – alles Blödsinn, alles Quatsch. Über 90% der Infizierten wissen nicht, wo sie sich angesteckt haben und können es auch nicht wissen. Und andere wissen es erst recht nicht, selbst bei permanenter Ortung der Zielpersonen über GPS. Quer-Denker Demos aufzulösen, macht dann allerdings auch keinen Sinn mehr, es sei denn bei extremen Verstößen gegen die Abstands- und Mund-Nasen-Bedeckungspflicht.
Fragste die Richtigen, erübrigt sich das ganze Lockdown-Hin und Her. Schulunterricht wird dann allerdings zu einer luftigen Veranstaltung. Da muss dann heftig zum offenen Fenster hinaus geheizt oder teure Klimatechnik mit Kohlestrom gefüttert werden. Nix für FFF. Aber warum sollen nur Einzelhändler und Gastronomen die Pandemiekosten bezahlen?
Zu frühe böse Zunge sagt den Quatsch. Dieses dem Volksmund in selbigen gelegte Sprichwort könnte die nach eigenem koketten Bekenntnis gern auch mal etwas verquatschte Kommentatorin spontan erfunden haben. Denn der zu früh geäußerte Quatsch könnte sich ja rein theoretisch später als durchaus zutreffend erweisen, womit er dann gar kein Quatsch gewesen wäre. Als Quatsch könnte man es dann bestenfalls bezeichnen, die Vermutung über die Öffnung als Ursache allzu früh zu äußern. Fazit: Das „DENN“ in dem Satz: „Denn dafür ist es ganz schlicht zu früh.“ ist ein Verstoß gegen die allgemeinen Denkgesetze. DENN (jetzt passt es!) das Kriterium wäre ja letztlich nicht der Zeitpunkt der Äußerungen über einen Zusammenhang zwischen sprunghaft steigender Zahl von Neuinfektionen und „Öffnung in Alsfeld“, sondern das Zutreffen dieses Zusammenhangs selbst, der aber eben nur zu einem späteren Zeitpunkt – etwa im Rahmen wissenschaftlicher Begleitforschung – eindeutig nachzuweisen (oder eben zu verwerfen) wäre.
Und um der ersten Unlogik noch eine zweite folgen zu lassen, schiebt die frühe Kommentatorin gleich noch die Tatsachenbehauptung nach, „dass das Infektionsgeschehen […] – und das muss an dieser Stelle gesagt werden [???] – an den Menschen selbst, an der mangelnden Bereitschaft, sich nach einem Jahr Lockdown-Chaos noch weiterhin an Einschränkungen zu halten“ liege. Wenn man das aber just bereits sicher wüsste, dürfte ja die These von der Inzidenzanstiegs-ursächlichen Öffnung in Alsfeld nicht als „verfrüht“, sondern müsste als falsch bezeichnet werden. Da es aber mangels ausreichender Nachweise eines möglichen Zusammenhangs weder möglich ist, die These zu verwerfen, noch die Gegenthese von der mangelhaften Lockdown-Disziplin der mütenden Bevölkerung zu verifizieren, liegt Quatsch infolge ihrer verfrühten Verbreitung und damit zugleich ein Widerspruch in sich selbst vor. Die verquatschte Redakteurin belegt die vielleicht verfrühte „Kommt-vom-Öffnen“-Hypothese mit dem „Quatsch“-Verdikt, glaubt es dann aber – ebenfalls vorschnell – definitiv besser zu wissen und fügt der ersten Quatsch-Hypothese damit eine zweite Quatschhypothese hinzu, obwohl sie an der erstgenannten gerade demonstriert hat, warum dies Quatsch sei, kapische? Verständnishinweis: https://de.wiktionary.org/wiki/kapische.
Warum macht man sowas? Keine Ahnung. Und es kommt ja noch schlimmer, weil hier letztlich Äpfel-Quatsch mit Birnen-Quatsch verglichen wird. Oder anders: Dem fehlt eine wichtige Prämisse! Es müsste nämlich die örtliche und zeitliche Kohärenz zwischen der Öffnung in Alsfeld, dem Infektionsgeschehen in Alsfeld und dem Verhalten der Menschen in Alsfeld nachgewiesen werden, was aber deshalb nicht möglich ist, weil ja nicht nur Alsfelder in Genuss der Öffnung kommen, sondern Öffnungsfans aus einem weiten Umland anreisen. Ebenso wenig dürfte man eine ausgesprochene Neigung der Alsfelder Bevölkerung zu infektionsbeschleunigenden privaten Zusammenkünften nachweisen können, zumal ja der Anteil der Geimpften und Getesteten an den Privatklumpenden im Vergleich zu dem unter den disziplinierten Abstandshalter*innen im Stockdunkeln der Dunkelziffer verborgen ist. Für die öffnungsfroh anreisenden Alsfeld-Touristen dürfte dies ebenso zutreffen. Und es käme noch hinzu, dass deren mögliche infektiöse Vorerkrankungen nicht auf eigene Disziplinlosigkeit, sondern die Kontaktfreudigkeit ihrer in der angestammten Heimat verbliebenen Mitbürger*innen im außer-alsfeldischen Ausland zurück geführt werden müssen, denen die Begleitforscher*innen aus nahe liegenden Gründen aber niemals mit dem Wattestäbchen in der Nase bohren werden.
Wer dies einmal in seiner ganzen Tragweite erfasst hat, wird auch die weiteren Ausführungen aus der Quatsch-Comedy-Redaktion genussvoll auf logische Widersprüche untersuchen.
„Erst wenn der PCR-Test vorliegt, gehen die Zahlen in die gemeldete Statistik ein – und das kann ein paar Tage dauern. Schnelltests allein zählen nicht.“ Aber man lässt die Leute eben nicht erst nach mehreren Tagen zum geöffneten Einzelhändler, sondern direkt nach dem Schnelltest. Wo er dann – falls infiziert – noch schnell Mann und Maus ansteckt. Und damit bewegen sich weitere Bevölkerungswanderungen schwer Erkrankter auf die ohnehin schon überlasteten Notfallstationen zu. Spricht das für den Sinn des Öffnungs-Modells? Nein.
Nächstes Quatsch-Zitat: „Schnelltests führen dazu, dass man Infizierte findet, die man durch fehlende Symptome vielleicht sonst nicht so früh gefunden hätte. Viele Schnelltests tragen also dazu bei, eine bessere Übersicht über die tatsächlich Infizierten zu bekommen, wenn man auch nicht vergessen darf, dass die Tests natürlich eine gewisse Fehlertoleranz haben.“ Was dazu führt, dass falsch positiv Getestete auf ihren Öffnungs-Bonus verzichten müssen, während falsch negativ Getestete zwischen den Regalen ihre Virus-Mutanten deponieren. Und die meisten Virusträger werden eben auch nicht früh gefunden, weil sie keine Lust auf Alsfeld haben und daher auch nicht in den Testzentren auftauchen. Aber in die Notstation möchten die im Fall eines schweren Verlaufs natürlich auch.
Was also spricht für das Öffnungsmodell? Nicht viel. Es verstärkt genau den „gewissen Gewöhnungseffekt an das Leben mit dem Virus“, der hier als „keine schlechte Sache“ bezeichnet wird. „Zur Wahrheit gehört aber auch“ und steht damit im Widerspruch zu dieser Einschätzung: „Je mehr man den Bürgern das Gefühl gibt, dass alles wieder normal ist, desto eher scheint man zu vergessen, dass man sich weiterhin in einer Pandemie befindet“. Tja, was wiederum zu verderblicher Kontaktfreudigkeit und erhöhtem Infektionsgeschehen führt. Vögel, die früh schon quatschen, holt am Abend die Katze. Und diese wiederum beißt sich hiermit gerade in den Schwanz.