VOGELSBERG (ol). In den nächsten Wochen lädt das Evangelische Dekanat Vogelsberg zu einer Online-Themenreihe ein, in der es um Personen und Situationen geht, in denen Menschen öffentlich Mut und Courage gezeigt haben und in denen man es heute wieder tun könnte. Angesprochen sind Jung und Alt aus dem Vogelsberg und darüber hinaus. Die Themenreihe startet am 14. April.

Zu jedem der drei offenen Gesprächsabende wird ein interessanter und kompetenter Gesprächspartner dabei sein. So aus der Pressemitteilung des Dekanats. Dabei gehe es vor allem auch um den zwischenmenschlichen Austausch eigener Erfahrungen sowie einen kurzweiligen Impuls zum skizzierten Inhalt. Die Moderation liegt bei dem Diakon und Sozialpädagogen Holger Schäddel; der Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr, eine Einwahl in den Videokonferenzraum sei schon zehn Minuten vorher möglich.

Die Reihe startet mit einem historischen Bezug am Mittwoch, dem 14. April, nämlich mit Martin Luther in Worms 1521. Vor genau einem halben Jahrtausend zog Luther von Wittenberg auch durch den Vogelsberg zum sogenannten Reichstag. Er sollte dort verhört werden und sagte unter anderem „Daher kann und will ich nicht widerrufen …“. Was bewegte den späteren Reformator zu seinem Nein? Was stand (und steht) zur Debatte – und was nicht? Wie spricht man heute über Wagemut und dessen Folgen? Themenpate ist Pfarrer Friedhelm Sames aus Romrod, wo sich der Sitz des hessischen Vereins Lutherweg 1521 befindet.

Widerstandsbewegung und Verschwörungs-Ideologien im Fokus

Danach gehe es hochaktuell weiter mit der Frage nach Verschwörungs-Ideologien am Mittwoch, dem 28. April. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier stellte Mitte März in einer Rede fest: „Und, ja, es herrscht Verunsicherung und Frust …“. In der Veranstaltung geht es darum, dass Menschen Meinung machen – auf Arbeit, in Familien, mit und über Medien. Warum eskaliert das oft schnell? Was treibt manche Menschen in radikale Ansichten?

Als Themenpaten konnte Schäddel den gebürtigen Oberhessen Matthias Blöser gewinnen. Er verantwortet das EKHN-Projekt „Demokratie-stärken“ im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung in Mainz und berät in der Veranstaltung sehr differenzierend mit hilfreichen Tipps zu dem Phänomen.

Anlässlich des 100. Geburtstages von Sophie Scholl widmet sich Teil 3 der Reihe der jüngeren Zeitgeschichte: Am Dienstag, dem 3. Mai, geht es um die NS-Widerstandsbewegung „Die Weiße Rose“. Sophie Scholl sagte 1941 bei ihrer Verhaftung: „Einer musste ja schließlich damit anfangen …“. Wie kommt eine junge Frau zum Widerstand gegen die damals verbrecherische Staatsgewalt? Wie ergeht es ihr in der Unterdrückung? In offener Runde geht es um das Thema Zivilcourage. Als Themenpatinnen werden Rektorin Anne Christ von der Geschwister-Scholl-Schule in Alsfeld und Politiklehrerin Edith Zulauf teilnehmen.

Teilnehmen kann man mit dem Telefon, dem Handy, dem Tablet oder dem PC. Die Zugangsdaten zu den Veranstaltungen können einen Tag vor dem Termin formlos beim Evangelischen Dekanat Vogelsberg unter der Telefonnummer 06631/91149-16 oder unter holger.schaeddel@ekhn.de angefragt werden.

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