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A49-Gegner: Demonstration vor Alsfelder Amtsgericht wegen Aktivistin in U-Haft„Wer sich für das Klima einsetzt, kann nicht im Knast landen“

ALSFELD (akr). Vor dem Alsfelder Amtsgericht hat an diesem Donnerstag eine Demonstration der A49-Gegner stattgefunden. Hintergrund war ein Haftprüfungstermin einer Aktivistin aus dem Dannenröder Wald, die seit mehreren Monaten in Untersuchungshaft sitzt. Rund 50 Teilnehmer forderten ihre Freilassung.

Seit dem 27. November befindet sich Aktivistin „Ella“ oder auch „UP1“ für unbekannte Person 1, wie es in Kreisen der Aktivisten heißt, schon in Frankfurt in Untersuchungshaft. Wie die Aktivistin mit bürgerlichen Namen heiß oder woher sie kommt, dass weiß weder das Gericht, noch die Polizei, ihre Identität ist unbekannt. Die Staatsanwaltschaft Gießen wirft ihr unter anderem „gefährliche Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte“ vor, als sie am 26. November von Polizisten im Anti-A49-Camp „Nirgendwo“ geräumt wurde. Der Haftbefehl wurde, so das Gericht, zunächst unter anderem auf versuchten Totschlags gestützt.

An diesem Donnerstag ging es darum, dass das Gericht prüft, ob „Ella“ weiterhin in Untersuchungshaft bleiben muss. Aus diesem Grund haben sich rund 50 Menschen vor dem Alsfelder Amtsgericht versammelt, um der Aktivistin unter anderem Solidarität zu zeigen und um zu fordern, dass sie frei gelassen werde. „Wir wollen sie unterstützen, ihr zeigen, dass sie nicht alleine ist“, erklärten drei A49-Gegner, die sich Fabi, Piav und Mathilde nennen.

Mit viel Musik demonstrierten rund 50 Teilnehmer vor dem Alsfelder Amtsgericht. Die Demo verlief laut Polizei friedlich.

Alle Drei leben derzeit im Danni-Camp am Dannenröder Sportplatz. Es könne nicht sein, dass die Aktivistin „wegen einer Kleinigkeit im Knast versauern muss“, so Fabi. Die Polizei zeige mit einem Finger auf die Aktivistin, dabei müssten die Beamten, so Piav, mit mindestens drei Fingern auf sich selbst zeigen. Für Körperverletzung sei nämlich immer wieder die Polizei verantwortlich gewesen und „auf diese Ungerechtigkeit muss hingewiesen werden“, betonte er.

An der Demonstration nahm auch eine ältere Frau teil, die sich als „Gitti“ vorstellte. Sie stammt nach eigenen Angaben aus Südhessen, war immer wieder im Dannenröder Wald unterwegs und habe sich für ihn eingesetzt. „Ella“ kenne sie nicht persönlich, aber das würde auch keinen Unterschied machen. „Ich finde es traurig, dass ein Mensch mit so einem guten Vorhaben die Freiheit genommen wird. Wer sich für das Klima einsetzt, der kann nicht im Knast landen“, betonte sie.

Sie habe während ihren Besuchen im Dannenröder Wald keinen einzigen „gewaltbereiten“ Aktivisten kennengelernt. Sie sei auch überzeugt, dass „Ella“ kein Verbrechen begangen habe. „Ich kann mir das einfach nicht vorstellen. Ich habe keinen kennengelernt, der einen radikalen Schritt gegangen ist, ich habe auch nie gesehen, wie irgendwelche Steine geworfen wurden“, sagte sie.

Sie forderten die Freiheit der Aktivistin.

Die ganze Demonstration angemeldet hatte Anja Kraus aus Grebenau. „Ich kenne die Gefangene persönlich“, erzählte sie. Nicht aber ihre Identität. Kraus ist eigenen Angaben nach gelernte Heilpraktikerin und hat im Wald kostenlose homöopathische Behandlungen angeboten. Einige Menschen aus dem Dannenröder Wald hätten ab und zu bei ihr geduscht oder ihre Wäsche bei ihr gewaschen.

Aktivistin Ella sei kein „gewaltbereiter Mensch“

Auch „Ella“ sei bei ihr in Grebenau gewesen, habe sich mit ihr angefreundet. „Ich weiß von ihr, dass sie ein buddhistisch denkender Mensch ist, sie ist kein Mensch, der Gewalt befürwortet“, betonte sie. Die Aktivistin sei eine junge, zarte Person, die auch Angst vor der Polizei gehabt hätte. Die junge Frau sei, so erzählte es Kraus, aus dem Camp Nirgendwo geräumt worden, wo auch die bayrische Polizei eingesetzt gewesen sei, die Beamten seien bei der Räumung „besonders brutal“ gewesen.

In dem „Danni-Ticker“ auf Telegramm schreiben die Aktivisten folgendes zum „Hintergrund“ der Demonstration: „Nur wenige Tage nachdem mehrere Aktivisti durch das unprofessionelle Verhalten Cops schwer verletzt wurden, gegen welche aber nur wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt wird, soll UP1 auf einer Traverse angeblich versucht haben, einen Cop zu treten. Tatsächlich hatte der Mensch einfach Angst, deren nächstes Opfer zu sein und versuchte sich vor den unfähigen Cops zu retten. Anders als bei den Cops wurde gegen UP1 nicht wegen versuchter Körperverletzung, sondern versuchten Totschlags ermittelt.“ Diese Anklage sei, so die Aktivisten, „skandalös und politisch motiviert“ gewesen.

„Freiheit für alle Gefangenen“ – Neben „Ella“ soll sich noch ein weiterer Aktivist in U-Haft befinden.

Während die Musikgruppe „Lebenslaute“ verschiedene Lieder für die Angeschuldigte sang, dabei unter anderem das Lied „Die freie Republik“ von 1835 zu „Die freie Aktivisti“ umdichtete, schnappten sich andere Demo-Teilnehmer Kreide und schrieben verschiedene Sprüche auf die Landgraf-Hermann-Straße vor dem Amtsgericht: „Klimaschützen ist kein Verbrechen“, „Freiheit für alle Gefangenen“ oder „Knäste abschaffen“ war dort zu lesen.

Immer wieder forderten sie, die Aktivistin endlich frei zu lassen. Das allerdings ohne Erfolg, denn der Haftbefehl wird aufrechterhalten, „weil die dortigen Haftgründe durch die Einlassung der Beschuldigten im heutigen Anhörungstermin in keinster Weise entkräftet worden sind“, wie Klaus Schwaderlapp, Direktor des Amtsgerichts, am Ende der nicht öffentlichen Sitzung berichtete. Oder einfacher ausgedrückt: „Ella“ habe wieder ihre Personalien nicht preisgegeben, sodass ihre Identität noch immer nicht festgestellt werden konnte. Die Hauptverhandlung soll Anfang Juni beginnen.

13 Gedanken zu “„Wer sich für das Klima einsetzt, kann nicht im Knast landen“

  1. Was mich überrascht ist das diese Ella auch keiner Vermisst. Vermissten Anzeigen werden meines Wissens mit Einsitzenden Straftäter an Hand der Fingerabdrücke abgeglichen. Weder diese obskuren Danni-Eltern vermissen einen ihrer verzogenen Sprößling,noch hat ein Arbeitgeber diese Ella als vermisst gemeldet, das kann aber auch bedeuten das diese Linke noch nie gearbeitet hat, was ich vermute. Das ist für mich schon seltsam das nach ca.4 Monaten in Untersuchungshaft KEINER diese Ella vermisst.
    Von Vorteil für Ella ist das Sie auf Staatskosten (unser Geld) ein warmes Bett in dieser Kalten Jahreszeit hatte, und auch jeden Tag duschen konnte sowie täglich Saubere Kleidung hatte, und gute Hausmannskost serviert bekam anstatt täglich Vegane Eintöpfe wie im Danni.

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    1. Na klatschst dur dir Beifall für dein zusammengeschustert STATEMENT? Ihr alle lest doch was ihr schreibt? Und ihr wisst doch auch das es einen neuen Paragrafen gibt der Hetze definiert? Das lässt sich als Anwalt viel draus machen.Unterlassungserklärung etc.Ihr wisst auch das es Dienste gibt die problemlos Internetadresen den jeweiligen Personen zuordnen können? Ob mit oder ohne Proxy total egal.Da sieht man wo ihr wohnt,ob ihr Stütze bekommt,Kredite laufen habt und Schulden habt oder säumig seit,ob es Insolvenzen gab etc.Also eine schöne neue Woche,vieleicht gibt es ja Osterüberraschungen.

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      1. @Rechtsanwalt

        Wie haben Sie denn mit dieser Rechtschreibung und Interpunktion Ihr Studium absolviert – vorausgesetzt, Sie haben überhaupt das Abitur überstanden?

        Ihre Anwaltsgehilfin / Assistenz und/oder Sekretärin muss zwingend eindeutig intelligenter sein als Sie, damit Ihre Schriftsätze (bzw Sie selbst) bei Gericht und von Kollegen überhaupt „für voll genommen“ werden.

        Denken Sie immer daran: Wenn ein Chef rumspinnt, besteht die Rache einer Assistenz darin, die Briefe exakt so zu schreiben, wie sie diktiert wurden – bei aushäusigen, regelmäßigen Kontakten wird sowas sehr schnell erkannt und entsprechend gewertet ;)

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  2. Ihr habt alle Recht.Mir ist auch ein Kinderschänder lieber der seinen Namen nennt.Der bekommt von mir nur Meldeauflagen.

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  3. Unter dem Deckmantel des Umweltschutzes Straftaten begehen wird von unserer Justiz nicht akzeptiert. Das ist richtig so. Klimaschutz ist ein kompliziertes Thema und bedarf des Dialogs. Das sieht man daran, dass in unserer Region jeden Tag hunderttausende km Umwege gefahren werden müssen, weil die Autobahn Jahrzehnte von engstirnigen Klagehanseln boykottiert wurde. Dem Klima hat es nichts gebracht, der Verkehr hat trotzdem zugenommen.

    Obwohl man ohne Zweifel vor Gericht verloren hat werden immer wieder gezielt Zweifen gestreut und damit einem gewaltbereiten Personenkreis der Nährboden für das Begehen von Straftaten ausgelegt.

    Die 50 Demonstranten sollten schämen, die Frau in ihrem Irrweg zu bestätigen. Nicht selten sind solche Leute völlig in die Kriminalität abgerutscht.

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    1. @Tim

      Hallo Tim,

      Wenn einer Grund hat sich zu schämen, dann doch wohl Sie. Seit Monaten beglücken Sie die Menschen mit Ihren sinnfreien Kommentaren. Mir drängt sich der Eindruck auf, dass Umwelt- und Klima für Sie unwichtig sind. Auch Ihr Rechtsverständnis ist immer nur ausgeprägt vorhanden, wenn es gegen Naturschützer geht. Wenn sich Ihre CDU Freunde ungesetzlich verhalten stört es Sie nicht. Wurde Herr Kohl in Beugehaft genommen als er die Namen der Parteispender nicht nennen wollte?

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  4. Hallooo, schon einmal in eine völlig andere Richtung gedacht? Als gewaltbereiter Steinewerfer auf Polizeibeamte, hat man in Deutschland immer noch die ausgezeichnete Karriere Chance zum Außenminister! Vielleicht sollte man das Vorgehen der jungen Aktivistin als Komplettierung Ihres Lebenslaufs einordnen und ein Auge zudrücken!
    #joschkafischer#startbahnwest#armanimassanzüge#grünebescheidenheit#sorgenfreierlebensabend#dankesteuerzahler

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  5. 2. Versuch Falsche Überschrift
    WER SICH NICHT AN DAS GESETZ HÄLT GEHÖRT IN DEN KNAST !!!
    Vielleicht hat ja der Brandstifter von Bieben auch in Grebenau geduscht ?

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  6. Looooooooool ja klar. Ein buddhistischer Mensch muss sich nicht an Gesetze halten.

    Und seinen Namen muss er der Polizei auch nicht verraten. Lol.

    Verrückter Haufen, der da trotz Corona demonstriert.

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  7. oh doch, das kann man sehr wohl!
    Es kommt darauf an, wie man sich einsetzt! Friedlicher Protest soll jedem Bürger selbstverständlich erlaubt sein, wer sich aber gewaltbereit zeigt, nach Polizisten tritt oder Steine u.ä. auf sie wirft, Sachbeschädigungen betreibt etc., der gehört vor Gericht. Und wenn nach einer Verhandlung ein entsprechendes Urteil gefällt wird, dann geht es halt auch in den „Knast“.
    Und wenn die ach so friedliche Dame immer noch nicht ihre Personendaten preisgegeben hat, was will sie denn dann erwarten? Ab in die Freiheit und dann den Staat womöglich auslachen, weil sie ja so toll den Justizbehörden getrotzt hat? Nein, diese Dame zeigt gegenüber unserer Rechtsform und dem Staat keinen Respekt, also soll sie auch so behandelt werden, wie sie es verdient hat!

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  8. …aber wahr. Wenn Fr. Kraus die Identität kennt, sollte sie diese einfach an die Ermittlungsbehörden weitergegeben, dann kann die Zecke bestimmt entlassen werden und wir müssen nicht weiter Steuergelder verschwenden. Und die böse 😈Polizei hat den armen „braven Kindern“ Angst gemacht ich glaub mir wird gerade schlecht. Kann mir jemand sagen ob ich mit 10- 20 Personen grillen darf, wenn ich eine Demo bei der Stadt anmelden? Geht zurück in den Kindergarten uns malt Ostereier an. Bleibt Gesund!

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  9. Das die Aktivisten mutwillig Baumaschinen beschädigt und durch das Zerschneiden der Brems- und oder Luftdruckleitungen Menschen die nur ihre Arbeit machen wissentlich gefährdet haben darüber berichtet keiner. Kannte mal nen Grünen der war genau so, vorne Öko gepredigt und hinten eine alte Dieselgiftschleuder gefahren. Alle enstandenen Kosten für die öffentliche Hand sollten gleichmäßig auf die Aktivisten aufgeteilt werden.

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