Welche Politiker haben bei der Kreistagswahl die meisten Stimmen gesammelt?Diese Kandidaten waren die stärksten Stimmenmagneten
VOGELSBERG (tsz). Die Stimmzettel sind ausgezählt und damit steht das Endergebnis für die Kreistagswahl im Vogelsbergkreis fest. Die CDU und SPD bleiben weiterhin die größten Parteien im Kreistag. Wer die meisten Stimmen aus dem Vogelsberg sammeln hat und im Vergleich zu den stärksten Stimmmagneten der Region gehört, das finden Sie hier.
Für 323 Kandidaten konnten die Vogelsberger bei der Kommunalwahl auf Kreisebene abstimmen. Mit bis zu drei Kreuzen pro Person konnten die Vogelsberger ihre Stimmen verteilen, woraus sich in der Summe eine Liste mit den Politikern ergibt, die kreisweit die meisten Stimmen für sich gewinnen konnten – und damit eine Liste der beliebtesten Politiker im Vogelsbergkreis. Rechnet man ein bisschen mit den Zahlen aus dem Trend- und dem Endergebnis, kann man dabei ziemlich interessante Rangfolgen erhalten darüber, wer die meisten Stimmen erhalten hat oder wer der größte Stimmenmagnet war.
CDU an der Spitze, SPD in den Top 20
Den wohl einfachsten Vergleich der Einzelkandidaten schafft man über eine Liste mit allen Stimmen, die der Kandidat gesammelt hat. Angeführt wird die Liste dabei von Jens Mischak, der bei der Wahl für die CDU 26.290 Stimmen einfangen konnte und damit so viele Wählerstimmen gesammelt hat, wie kein anderer Kandidat. Verglichen mit der Kommunalwahl im Jahr 2016 ist er damit um vier Plätze nach vorne gerutscht. In der letzten Wahl konnte noch Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule die meisten Stimmen sammeln, in diesem Jahr befindet er sich auf dem zweiten Platz mit 23.324 Stimmen.
Guckt man sich diese erste Liste weiter an, wird sie zum Großteil von der CDU dominiert. Birgit Richtberg, Michael Ruhl, Kurt Wiegel, Ulrich Künz, Hans Heuser und Rainer-Hans Vollmöller konnten jeweils über 17.000 Stimmen für die CDU einsammeln. Lediglich eine andere Partei hat es bei den Gesamtstimmen in die „Top 20“ geschafft. Ursprünglich auf Listenplatz 2, konnte die Homberger Bürgermeisterin Claudia Blum den Spitzenkandidaten der SPD, Patrick Krug, noch überholen und landete damit auf dem elften Platz. Ihr Parteikollege Patrick Krug hat es dabei auch noch auf den Platz 17 geschafft mit 14.669 Stimmen.
Platz | Name | Stimmen |
1 | Dr. Jens Mischak, CDU | 26.290 |
2 | Stephan Paule, CDU | 23.324 |
3 | Dr. Birgit Richtberg, CDU | 19.921 |
4 | Michael Ruhl, CDU | 19.368 |
5 | Kurt Wiegel, CDU | 18.124 |
6 | Ulrich Künz, CDU | 17.477 |
7 | Dr. Hans Heuser, CDU | 17.154 |
8 | Rainer-Hans Vollmöller, CDU | 17.117 |
9 | Hans-Jürgen Schäfer, CDU | 15.935 |
10 | Jennifer Gießler, CDU | 15.620 |
11 | Claudia Blum, SPD | 15.498 |
12 | Iris Schmidt, CDU | 15.259 |
13 | Harald Bönsel, CDU | 15.254 |
14 | Anita Schlorke, CDU | 15.101 |
15 | Sonja Dickert, CDU | 14.836 |
16 | Dietmar Krist, CDU | 14.779 |
17 | Patrick Krug, SPD | 14.669 |
18 | Edgar Merle, CDU | 14.648 |
19 | Dieter Boß, CDU | 14.600 |
20 | Jens Heddrich, CDU | 14.415 |
Udo Ornik überholt Spitzenkandidatin, AfD im oberen Drittel
Die meisten Stimmen für die Grünen konnte Udo Ornik einbringen, der zwar nicht der Spitzenkandidat auf Platz 1 der Grünen war, allerdings schon Mitglied des Kreistags ist. Einen Stimmenzuwachs konnte in diesem Jahr die AfD verzeichnen. Mit einem Plus von 2,46 Prozent konnte sich die Partei einen weiteren Sitz im Vogelsberger Kreistag sichern. Die meisten Stimmen für die AfD hat hierbei der Spitzenkandidat Gerhard Bärsch mit 11.051 gesammelt. Damit erreicht er in der Gesamtstimmentabelle Platz 81.
Ebenso als Spitzenkandidat konnte auch Grebenaus Bürgermeister Lars Wicke für seine Partei die meisten Stimmen erhalten. Mit 9.144 Stimmen schafft er es dabei fast ins obere Drittel und landet auf Platz 138. Ein ähnliches Ergebnis erreichte er schon 2016: 9.651 Stimmen gingen damals an ihn. Ein leichtes Plus konnte neben den Freien Wählern auch die FDP verzeichnen. 2,1 Prozent der Stimmen mehr und damit einen Sitz im Kreistag mehr konnte die 52 Personen lange Liste sammeln. Die meisten Stimmen, 7.092 an der Zahl, erhielt auch hier der Spitzenkandidat Mario Döweling.
Während 2016 noch Michael Riese mit 4.514 die meisten Stimmen für die Partei der Linken einholen konnte, schaffte es bei dieser Wahl der Spitzenkandidat Dietmar Schnell auf Platz 1 des parteiinternen Stimmenrankings. Mit 6.109 Stimmen platziert er sich auf der Gesamtliste auf Platz 185 und liegt damit nur wenige Plätze hinter dem Stimmen-Spitzenreiter der FDP Mario Döweling. Die wenigsten Stimmen bei der Kommunalwahl auf Kreisebene konnte dabei die neu angetretene Partei der Klimaliste sammeln. Hier überholte Patrick Alexander sogar die Spitzenkandidatin der Liste Veronica Damjanovic mit 5.161 und landete damit in der Gesamtliste noch im mittleren Drittel, auf Platz 207.
SPD bei kumulierten und panaschieren Stimmen leicht höher
Schaut man sich einmal die Liste sortiert nach allen erhaltenen Stimmen an, dann scheint es offensichtlich, dass die CDU die obersten Plätze belegt – schließlich konnte die Partei auch die meisten Listenkreuz, 7.716 an der Zahl, für sich beanspruchen. Lässt man jetzt einmal die reinen Listenkreuze aus und schaut sich nur die Stimmen an, die die Kandidaten durch Kumulieren, Panaschieren oder Stimmzettel, auf denen Namen gestrichen wurden sammeln konnten, ändert sich allerdings in diesen „Top 20“ auch nicht viel. Auch hier führt der CDU Spitzenkandidat die Liste mit 18.574 kumulierten und panaschierten Stimmen an, gefolgt von seinen Parteikollegen Stephan Paule, Dr. Birgit Richtberg und Michael Ruhl.
Rang | Name | Partei | KuPa-Stimmen |
1 | Dr. Jens Mischak | CDU | 18574 |
2 | Stephan Paule | CDU | 15608 |
3 | Dr. Birgit Richtberg | CDU | 12205 |
4 | Michael Ruhl | CDU | 11652 |
5 | Kurt Wiegel | CDU | 10408 |
6 | Ulrich Künz | CDU | 9761 |
7 | Claudia Blum | SPD | 9640 |
8 | Dr. Hans Heuser | CDU | 9438 |
9 | Rainer-Hans Vollmöller | CDU | 9401 |
10 | Patrick Krug | SPD | 8811 |
11 | Susanne Schaab | SPD | 8458 |
12 | Hans-Jürgen Schäfer | CDU | 8219 |
13 | Jennifer Gießler | CDU | 7904 |
14 | Matthias Weitzel | SPD | 7604 |
15 | Sebastian Stang | SPD | 7600 |
16 | Iris Schmidt | CDU | 7543 |
17 | Harald Bönsel | CDU | 7538 |
18 | Anita Schlorke | CDU | 7385 |
19 | Maximilian Ziegler | SPD | 7287 |
20 | Sonja Dickert | CDU | 7120 |
Allerdings schafft es die SPD bei dieser Betrachtung deutlich öfter in die oberen Ränge. Neben Claudia Blum und Patrick Krug schaffen es bei den kumulieren und panaschierten Stimmen auch noch Susanne Schaab, Matthias Weitzel und Sebastian Stang auf einen der ersten zwanzig Plätze. Mit Blick auf die anderen Parteien schafft es Lars Wicke als Kandidat der Freien Wähler als erstes, die Schwarz-Rot-geprägte Liste aufzumischen. Platz 35 belegt er hier bei den kumulierten und panaschierten Stimmen, anders als bei den Gesamtstimmen. Dort war Udo Ornik von den Grünen noch der erste Kandidat außerhalb von CDU und SPD, der auf der Liste auftauchte. Hier belegt er Platz 51 mit 5.798 kumulierten und panaschierten Stimmen.
Klimalisten-Stimmensammler noch vor AfD und Linke
Als Spitzenreiter der FDP zeigte sich bei dieser Betrachtungsweise auch wieder Mario Döweling mit 4.572 Stimmen und damit im oberen Drittel, auf Platz 81. Für die Klimaliste zeigt sich bei den panaschierten und kumulierten Stimmen, deswegen Patrick Alexander in der Wertung aller Stimmen die Spitzenkandidatin der Partei überholen konnte: Mit 4.264 Stimmen holte er in dieser Liste die meisten Stimmen für die Klimaliste und schafft es mit Platz 97 noch knapp in die Top 100.
Etwas abgeschlagener liegen die AfD und die Linke. Gerhard Bärsch konnte hierbei mit 3.578 die meisten kumulierten und panaschierten Stimmen für seine Partei einholen, landet dabei allerdings nur auf Platz 125 in der Gesamtwertung. Gleiches schaffte auch Dietmar Schnell für seine Partei der Linken. Mit 3.190 Stimmen landete er auf Platz 148 und schaffte es damit noch knapp in die obere Hälfte der Liste.
Die größten Stimmenmagneten sind gemischt
Die beiden Listen – die Gesamtstimmen und die Liste der kumulierten und panaschierten Stimmen – sind dabei natürlich sehr stark von der allgemeinen Stärke der Partei abhängig. Will man jetzt allerdings wissen, welche Kandidaten die größten „Stimmenmagneten“ waren, kann man sich einem mathematischen Trick bedienen. Nimmt man die Stimmen, die ein Einzelkandidat durch das Kumulieren und Panaschieren erhalten hat, setzt diese ins Verhältnis zum Durchschnitt, den seine Partei erhalten hat, bekommt man einen interessanten Vergleichswert. Der zeigt quasi das Vielfache, das der Einzelkandidat im Gegensatz zu seiner Partei an Stimmen über das Kumulieren und Panaschieren erhalten hat. Sprich: Wer der stärkste Stimmenmagnet war. Außerdem kann man diesen Wert mit Kandidaten anderer Parteien vergleichen, da man mit dieser Annäherung versucht, die Parteistärke auszurechnen und so zu tun, als wären alle Kandidaten in der gleichen Partei.
Rang | Name | Partei | Verhältnis KuPa-Stimmen zu Parteimittel |
1 | Dr. Jens Mischak | CDU | 2,880319501 |
2 | Mario Döweling | FDP | 2,796231608 |
3 | Lars Wicke | FREIE WÄHLER | 2,574550584 |
4 | Stephan Paule | CDU | 2,420374005 |
5 | Leopold Bach | FDP | 2,343648189 |
6 | Dietmar Schnell | DIE LINKE | 2,137598656 |
7 | Claudia Blum | SPD | 2,063406846 |
8 | Friedel Kopp | FREIE WÄHLER | 2,021460438 |
9 | Dr. Birgit Richtberg | CDU | 1,892661759 |
10 | Patrick Krug | SPD | 1,885962419 |
11 | Michael Riese | DIE LINKE | 1,83715429 |
12 | Gudrun Stumpf | FDP | 1,819507663 |
13 | Susanne Schaab | SPD | 1,810404056 |
14 | Michael Ruhl | CDU | 1,80690658 |
15 | Lothar Bott | FREIE WÄHLER | 1,761724183 |
16 | Sandra Weiershäuser-Kullick | DIE LINKE | 1,75027082 |
17 | Dr. Udo Ornik | GRÜNE | 1,649200512 |
18 | Matthias Weitzel | SPD | 1,627608471 |
19 | Sebastian Stang | SPD | 1,626752285 |
20 | Ulf Immo Bovensmann | FREIE WÄHLER | 1,616447973 |
Dabei sieht man, dass der CDU-Spitzenkandidat Dr. Jens Mischak auch hier die Liste anführt und damit bei der Kreistagswahl 2021 der stärkste Stimmenmagnet war. Anders als bei den anderen Listen zeigt sich aber die „Top 20“ deutlich bunter aufgestellt. Schon auf dem zweiten Platz ist der FDP-Spitzenkandidat Mario Döweling, der etwa das 2,79-fache der Stimmen sammeln konnte, was seine Parteikollegen im Durchschnitt schafften. Auch die Spitzenkandidaten der Freien Wähler und der Linken haben es bei dieser Betrachtungsweise in die Top 20 geschafft.
Ebenso als starker Stimmenmagnet zeigte sich Dirk Ornik von den Grünen, der schon in der Liste aller Stimmen und der Liste der kumulierten und panaschierten Stimmen für die Grünen die höchste Platzierung erreichte. Nicht auf einen der ersten 20 Plätze haben es dabei die Kandidaten der AfD und der Klimaliste geschafft. Gerhard Bärsch taucht auf dieser Liste lediglich auf Platz 49 auf. Er konnte nur das 1,2-fache an Stimmen im Vergleich zu dem Durchschnitt seiner Partei sammeln. Der Kandidat mit den meisten Stimmen bei der Klimaliste, Patrick Alexander, schaffte es dabei nur auf Platz 85 der Liste mit dem 1,12-fachen der Stimmen.
Bei all diesen verschiedenen Betrachtungen muss man anmerken, dass es sich um Annäherungen handelt. Während die Anzahl aller Stimmen noch einen genauen, realitätsnahen Wert angibt, kann es bei der zweiten Liste mit kumulierten und panaschierten Stimmen schon zu leichten Abweichungen kommen. Das liegt daran, natürlich nicht genau nachvollzogen werden kann, welche Personen wie oft von einer Liste gestrichen wurden, denn das Wahlverfahren ist schließlich geheim. Die mögliche Abweichung fließt dementsprechend auch in die dritte Liste mit ein.
Wo bitteschön liegt eine Täuschung des Wählers vor? Jeder Mensch, der sich informiert bevor man zur Wahl geht um seine Stimme abzugeben und seinem demokratischen Recht Ausdruck zu verleihen, kennt sich doch hoffentlich ein wenig aus. Überrascht sein dürfte dort niemand.
Die Stimmnesammle, die im Kreistag als KBG oder in der Gemeindevertretung bzw. Stadtverordnetenversammlung als BürgermeisterIn auf Platz 1 kandidieren und dann das Mandat wegen ihrer hauptamtlichen Tätigkeit gar nicht antreten wollen/können.
Ist zwar wohl nicht strafbar, Wählertäuschung nenne ich es dennoch.
Seien wir nun mal gespannt, ob der Jens dem Spuk der „GroKo“ ein Ende setzt?!?
@FrankN’Furter- Tja, man muss in dieser Gegend wirklich AUF dem Vulkan geboren sein, um wie ein Stimmenmagnet zu florieren.
Als Alien hast du bei den Eingeborenen trotz aller Bemuehungen keinen Vulkan-
Stein im Brett.
Früher hieß das immer :
“ Was de’Bauer net kennt-
frisst er net „