Zehn junge Männer und Frauen ab sofort Stimme der Kinder und Jugendlichen im DekanatNeue Evangelische Jugendvertretung im Vogelsberg
VOGELSBERG (ol). Zehn junge Männer und Frauen im Alter zwischen 16 und 24 Jahren bilden die neue Evangelische Jugendvertretung im Dekanat Vogelsberg und befassen sich in diesem Gremium ab sofort mit allen Angelegenheiten der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf Dekanatsebene.
Zusammen mit der Geschäftsführerin der Evangelische Jugendvertretung im Dekanat Vogelsberg (EJVD), Claudia Fischer vom Dekanat Vogelsberg, bilden ab sofort Rebecca Ritz als erste Vorsitzende sowie Jonathan Ritter als ihr Stellvertreter den Vorstand der EJVD. Gemeinsam bereiten sie zum Beispiel die EJVD-Sitzungen vor. Als Jugenddeligierte in die Dekanatssynode entsendet werden Felix Wagner und Lara Fahrenbach.
Weiter heißt es in der Pressemitteilung, zum Gemeindepädagogischen Ausschuss der Dekanatssynode gehört ab sofort Lara Schneider. Jakob Rivinius und Jonathan Ritter werden künftig an Bewerbungsgesprächen des Evangelischen Dekanats Vogelsberg im Bereich Gemeindepädagogik teilnehmen. Besetzt wurden diese Ämter jetzt bei der konstituierenden Sitzung der neuen EJVD Vogelsberg, die jetzt per Videokonferenz stattfand.
Auf die neuen Mitglieder der EJVD Vogelsberg warten ab sofort vielfältige Aufgaben: Zum Beispiel die Beratung der Dekanatssynode und des Dekanatssynodalvorstandes oder die Planung und Koordination der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Dekanat. Außerdem wirkt die Jugendvertretung beim Ausschreibungs- und Bewerbungsverfahren zur Anstellung der Hauptamtlichen im Arbeitsfeld mit und entsendet Vertreter:innen in jugendverbandliche Gremien wie zum Beispiel in die Evangelische Jugend in Hessen und Nassau (EJHN).
Kindern und Jugendlichen eine Stimme gegeben
„Ziel ist es, den Kindern und Jugendlichen im Dekanat eine Stimme zu geben und sie zu vertreten bei Kirche, sowohl in der direkten Arbeit mit, von und für Kinder und Jugendliche, als auch auf kirchenpolitischer Ebene“, erklärt Claudia Fischer vom Evangelischen Dekanat Vogelsberg, Regionalgeschäftsführerin der EJVD. Neben konkreten Projekten und Aktionen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, wie zum Beispiel die Klimakids im Gemeinschaftsgarten Angersbach oder die digitale Osternachtswache vom 3. auf den 4. April, „stehen auch die Meinungsbildung und Vertretung dieser im Fokus sowie der Gedanke, stets die Sichtweise von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einzubringen und zu vertreten“, so die 35-Jährige weiter.
Über ihre Beweggründe, wieso sie sich als EJVD-Kandidierende haben aufstellen lassen, waren sich die jungen Erwachsenen einig: „Wir wollen uns einbringen, Mitwirken und etwas verändern!“ Lara Schneider aus Herbstein zum Beispiel erklärt: „Ich bin in der Jugendarbeit tätig, da ich als Kind schon immer gerne auf den Freizeiten vom Dekanat war und später dann als Betreuerin mitgeholfen habe. Ich wollte jetzt gerne die Freizeiten und andere Veranstaltungen, wie zum Beispiel die Osternachtswache, mitgestalten.“
Miriam Weigang aus Maar ist ebenfalls bereits seit einigen Jahren in der Jugendvertretung aktiv, „da es mir sehr viel Spaß macht mich jugendpolitisch einzubringen. Ich möchte mit der Arbeit in der EJVD anderen Jugendlichen zeigen, wie man seinen Glauben auch im Alltag einbringen kann. Außerdem plane ich gerne Aktionen und kann mich hier kreativ ausleben“, so die 21-Jährige. Die nächste EJVD-Wahl findet dann Ende 2022 statt.
Die neue EJVD im Vogelsberg besteht aus: Rebecca Ritz (24 Jahre, Alsfeld, Studentin), Jakob Rivinius (17 Jahre, Lauterbach, Schüler), Miriam Weigang (21 Jahre, Maar, Studentin), Felix Wagner (18 Jahre, Maar, Auszubildender), Regina Eurich (16 Jahre, Lauterbach, Schülerin), Jonathan Ritter (16 Jahre, Alsfeld, Schüler), Lara Fahrenbach (16 Jahre, Lauterbach, Schülerin), Lara Schneider (20 Jahre, Herbstein, Studentin), Joanne Groß (19 Jahre, Lauterbach, Schülerin) sowie Emely Ungefug (16 Jahre, Alsfeld, Schülerin).
„Über ihre Beweggründe, wieso sie sich als EJVD-Kandidierende haben aufstellen lassen, waren sich die jungen Erwachsenen einig: ‚Wir wollen uns einbringen, Mitwirken und etwas verändern!'“
Auch wenn man „mitwirken“ hier fälschlich groß schreibt: Sobald dieses Mitwirken darauf gerichtet wird, „etwas [zu] verändern“, wird es in Kirchengremien zumeist schwierig. Da lautet der Wahlspruch eher: „Sicut erat in principio et nunc et semper et in saecula saeculorum“ (Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit.) Amen.
… oder so ähnlich.
Die nachdenklichen Minen, die einem vom gekachelten Bildschirm entgegen blicken, scheinen es ausdrücken zu wollen: Ich habe nun ach mich eingebracht und bin kreativ geworden in heißem Bemühen, um Kinder und Jugendliche nicht nur bei konkreten Aktionen zu betreuen, sondern auch zu ihrer Meinungsbildung beizutragen und „stets die Sichtweise von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einzubringen und zu vertreten“… Aber irgendwie bleibt das alles so abstrakt wie der schöne Satz: „Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit“.
Kirche wirkt auf mich über-organisiert und über-verwaltet. Und die offenbar zahlreichen Räte und sonstigen Gremien der Beteiligung und Mitwirkung tragen vor allem zur Unübersichtlichkeit bei. Da wäre noch Platz für eine(n) Transparenz-Beauftragte(n), der in einer besonders großen Kachel über allen anderen schwebt.
Die praktischen Erfahrungen – in meinem Alter weniger mit der Jugend, als vielmehr mit sog. „neuer Erwachsenen-Arbeit“ – sind eher die, dass man auch dann noch wie ein Kind behandelt wird, dessen „Sichtweise“ wesentlich jüngere Leite in Kirchendiensten höheren Ortes „mit einzubringen und zu vertreten“ versuchen. Allzu viel direkte Mitbestimmung ist da eigentlich nicht vorgesehen. Bei der Diakonie heißt das: Wenn Singen angeordnet ist, wird eben auch gesungen!
Den Herrn Zimmerling kenne ich noch von früher. Ein toller junger Mensch, aber leider in einer Rückständigen Kirche. Ich selber bin sehr gläubig, aber die Kirche enttäuscht mich immer wieder.