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Klausurtagung der SPD/UWL-Fraktion KirtorfDie perspektivische Entwicklung Kirtorfs im Fokus

KIRTORF (ol). Bereits im Dezember vergangenen Jahres traf sich die SPD/UWL-Fraktion zur Klausur, um wichtige Themen der Kommunalpolitik zu beraten. Dieses Treffen wurde nun fortgesetzt. Im Fokus standen dabei unter anderem der Haushaltsplan sowie Schwerpunkte der weiteren kommunalpolitischen Arbeit, die es abzustimmen galt.

In der Pressemitteilung der SPD/UWL-Fraktion heißt es, neben den Stadtverordneten- und Magistratsmitgliedern der Fraktion war Bürgermeister Andreas Fey sowie natürlich auch die weiteren Kandidaten für das neu zu wählende Parlament eingeladen. So konnte man den Gedankenaustausch auf breiter Ebene gewährleisten. Zum Einstieg erläuterte Bürgermeister Fey die Zahlen des Haushaltsplanes 2021. Es sei schnell klar gewesen, dass hier wenig Spielraum für freiwillige Ausgaben bleibe, sondern fast alle Ausgaben durch Pflichtaufgaben und Verbindlichkeiten festgelegt werden mussten.

Dass man trotz defizitärem Haushalt dennoch Investitionen in den Ortsteilen vorsieht, wurde laut Pressemitteilung allgemein als Zeichen für die Wertschätzung der Ortsteile erachtet. So ist die Erhaltung der Dorfgemeinschaftshäuser eine wichtige Investition in unsere Kulturlandschaft. Für die Ortsbeiräte könnte man sich zudem künftig mehr Eigenverantwortlichkeit vorstellen, indem man für gewisse Maßnahmen ein Budget zur Verfügung stellt und die Verwendung zu konkreten Vorhaben in die Entscheidung des Ortsbeirates gibt. Damit würde man auch das Demokratieverständnis stärken.

Neben den im Haushaltsentwurf bereits vorgesehenen Investitionen sehe man aufgrund des bereits defizitären Ergebnisses seitens der SPD/UWL keinen Spielraum, um noch ergänzende Maßnahmen vorzuschlagen. Die vorübergehenden Einnahmeausfälle durch Corona seien durch Ausgabenmäßigung zu überbrücken. Schließlich sei jede zusätzliche Ausgabe durch künftige Generationen abzubezahlen.

Kirtorfer Höfe, Co-Working-Spaces oder mehr Einkaufsmöglichkeiten

Als wichtiges Thema in der Tagung galt die perspektivische Entwicklung Kirtorfs. Die SPD/UWL-Fraktion ist sich dabei sicher: „Die Investition in die Kirtorfer Mitte sind genau richtig. Dies ist der entscheidende Wendepunkt zu einer stabilen Struktur für Kirtorf und seine Einwohner.“ Der Startschuss von vor ein paar Jahren sei durch Bürgermeister Fey zwischenzeitlich in konkrete Bahnen gelenkt worden, die die Stadt in mehr Verantwortung, aber auch zu erheblichen Landeszuschüssen geführt habe. In diesem Umfang hätten diese zuvor nie in Aussicht gestanden. So sei auch für die Investorengemeinschaft die Fortsetzung des Projektes interessant geworden. „Insbesondere die in Aussicht stehende erweiterte ärztliche Versorgung wird ein klarer Gewinn für Kirtorf“, war man sich in der Fraktion einig.

Außerdem werde die Einrichtung von sogenannten Co-Working-Spaces, also temporär anmietbaren Büroflächen, in den städtischen Gebäuden genau dem nun anlaufenden Bedarf der dezentralen Arbeitserledigung gerecht. Der Gesamtkomplex bringe, so die Fraktion, sicherlich auch mehr Besucher. Kirtorf würde interessanter werden. Bereits jetzt zeige sich, dass die Bauplätze im Neubaugebiet auf starkes Interesse stoßen. Interessenten seien dabei in erster Linie junge Paare oder junge Familien. Das lasse hoffen, dass man den Prognosen zum demografischen Wandel und der Überalterung etwas entgegensetzen kann. So sehe man schon jetzt, dass der Einschätzung von vor wenigen Jahren bezüglich des Einwohnerrückgangs auf unter 3000 Einwohner, mit der aktuellen und seit drei Jahren stabilen Zahl von 3150 getrotzt werden kann.

Die Förderung der Regionalität sei der SPD/UWL wichtig. Neben dem Mehrwert durch die neue Mitte, sollte daher gerade den lokalen Unternehmen und Handwerkern Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Der Schritt von Bürgermeister Fey zur Schaffung neuer Gewerbeflächen wird daher begrüßt und unterstützt. Ebenso finde man die angelaufene Aktion der Präsentation der heimischen Betriebe durch die Stadt sehr gut. „Wir müssen uns vor Augen führen, was wir alles vor Ort haben.“ Vielleicht könnten dann noch ergänzende Einkaufsmöglichkeiten hinzukommen. Damit schaffe man auch Arbeitsplätze in der Gemeinde. Die können zusätzlich mit einem gemeinsamen Gewerbegebiet mit Homberg entstehen, daher will die SPD/UWL-Fraktion auch diese Idee weiterverfolgen.

Regionale Anforderungen und Entwicklungsmöglichkeiten

Den Fokus auf den eigenen Bereich, die Berücksichtigung der besonderen regionalen Anforderungen und Entwicklungsmöglichkeiten seien der SPD/UWL-Fraktion ein wichtiges Anliegen. „Der Gleentalmarkt passt da genau dazu. Wir fördern damit Anbieter aus der Region und den Einkauf regionaler Produkte, sowie die Vermeidung von unnötigen Transportwegen. Ganz im Sinne des Klimaschutzes. Ebenso ist die Ergänzung des ÖPNV mit dem Bürgerbus eine gute Sache. Es ist kaum zu erwarten, dass wir durch das Busliniennetz eine deutlich bessere Vernetzung unserer Ortsteile bekommen. Das müssen wir selbst regeln.“ Fraktionsvorsteher Raab dankt daher Bürgermeister Fey für seine erfolgreichen Initiativen in diesem Bereich.

Zur steigenden Attraktivität gehöre auch ein gutes soziales Netz für junge Familien und für die ältere Generation. Mit der Kindertagesstätte, der Grundschule und dem Seniorenheim in der Kommune sei Kirtorf grundsätzlich gut aufgestellt, müsse aber sehen, dass man einer erhöhten Nachfrage auch künftig gerecht werden kann. Sauer sei man in diesem Zusammenhang auf die Landesregierung, die Kirtorf mit den steigenden Kosten ziemlich im Stich lassen würde. „Eine Kostensteigerung im Kita-Bereich von fast 90 Prozent innerhalb von sechs Jahren, auf inzwischen 770.000 Euro städtischem Anteil, bei Gesamtkosten von fast einer Million, ist einer kleinen Gemeinde einfach nicht zuzumuten. Das Land muss sich hier besser beteiligen“, ist sich die Fraktion in ihrer Pressemitteilung einig.

Austausch zwischen Jung und Alt

Für die Jugend halte man den Aufbau eines Jugendparlamentes genauso wichtig, wie für die Senioren ein Seniorenbeirat, der als Sprachrohr für ihre Belange dient. Zur besseren Integration der Senioren vom Haus am Gleenbach und zur Förderung des Generationenaustauschs habe man bereits konkrete Ideen. So fände man es gut, wenn  – nach der Coronaisolation – Gesprächsrunden Alt und Jung stattfinden könnten, bei denen die Älteren aus dem Alltag früherer Jahre berichten und Junge über Ihre heutigen Freizeitbeschäftigungen erzählen könnten. So ein Austausch wäre laut Fraktion bestimmt spannend und sehr kurzweilig.

Der Ausbau der Infrastruktur, Kosten für Wasser- und Kanalnetze, aber auch die Verfügbarkeit von Breitbandanschlüssen war ein weiteres Schwerpunktthema der Fraktion. „Hier muss gehandelt werden, um den Investitionsstau der vergangenen Jahre aufzuholen.“ Begrüßt wird daher die bereits im Haushalt 2021 des Eigenbetriebs vorgesehene Investitionsmaßnahme von insgesamt 250.000 Euro in das Wasserleitungsnetz, die aber dem Bürger keine höheren Gebühren abverlange. Wie man erfährt, werde das noch mit den bisherigen Gebührenrücklagen abgedeckt. Die veralteten Leitungsbereiche einzelner Ortsteile seien dann insgesamt in den nächsten Jahren nach und nach anzugehen. Diese Investitionen seien allerdings noch mit dem neuen Parlament abzustimmen, wie Bürgermeister Fey erläutert.

Breitbandausbau schreitet voran

Bei Abschreibungen von 40 Jahren werde sich aber der Kostenanteil für die Verbraucher überschaubar halten. Im Kanalnetz seien bislang nur vereinzelte Maßnahmen erforderlich. Der Aufwand scheine überschaubar. Auch hier seien in 2021 keine Beitragserhöhungen vorgesehen. Zum Breitbandausbau stehe für die SPD/UWL-Fraktion ganz klar fest, dass dieser heutzutage elementar für die weitere Entwicklung ist. Hier freut man sich seitens der Fraktion, dass inzwischen Angebote vereinbart werden konnten, die auch den Einwohnern von Heimertshausen und Lehrbach den Anschluss von Glasfaser bis ans Haus bieten. Auch andere Ortsteile, die bislang noch nicht diese Möglichkeit hatten, sollen noch in diesem Jahr Anschlusserweiterungen angeboten bekommen. Dafür setzt sich die SPD/UWL-Fraktion ausdrücklich ein, denn das sei ein wichtiger Standort- und Zukunftsfaktor.

Neben diesen Schwerpunktthemen gab es noch zahlreiche andere Bereiche, die man gerne in den nächsten Jahren stärker angehen würde. So sieht die Fraktion in dem Ausbau eines sanften, nachhaltigen Tourismus, mit der Verbesserung des Wander- und Radwegenetzes und der Einbindung in die Apfelweinroute eine gute Möglichkeit das Freizeitangebot in und mit unserer Natur zu verbessern. Das fördere auch das Verständnis für die Natur. Und Naturschutz ist Umweltschutz. Für den Klimaschutz unterstütze man den Ausbau regenerativer Energie, die aber nicht um jeden Preis zu erweitern sei. „Nicht alles Machbare ist auch sinnvoll.“

Im Bereich der Sicherheit sieht man die Freiwillige Feuerwehr als einen wichtigen Faktor an. „Bisher gut bewährt, muss man hier in den nächsten Jahren sehen, dass man die Einsatzbereitschaft weiter gewährleisten kann“, schreibt die Fraktion. Das gelte für die Erhaltung von Material wie auch für die Gewinnung von Einsatzkräften. Es sei nicht einfach im Alarmfall immer genügend Kräfte zu erreichen. Bei der Schaffung von Arbeitsplätzen im Ort, könnte dies vielleicht auch die Möglichkeit zur Gewinnung neuer – auch tagsüber erreichbarer – Einsatzkräfte verbessern, so die SPD/UWL.

Weiter heißt es, die Beschaffung der erforderlichen Ausstattung sollte für die kleineren Kommunen deutlich besser durch das Land gefördert werden. Die Kosten dieser Pflichtaufgabe sind schon erheblich. Auch hier musste man wieder feststellen, die Landespolitik ist dem ländlichen Raum nicht sehr zugetan. Bei immer stärker werdenden Ausgaben würden die Landeszuschüsse immer schmäler. Mit aufwendigen Förderprogrammen müsse man sich dann mühsam Gelder zurückgewinnen, die einem vorher abgezogen wurden. „Das ist nicht fair.“, war man sich einig.

Zum Schluss der Tagung bedankte sich Fraktionsvorsitzender Heinz Raab bei allen Teilnehmern für den guten Austausch zu den aktuellen Themen. Er glaubt, dass mit ihrem Programm und ihren Schwerpunkten die SPD/UWL gut für die Herausforderungen der nächsten Jahre aufgestellt ist. Inwieweit die SPD/UWL mitentscheiden kann, obliegt letztlich dem Wähler.

4 Gedanken zu “Die perspektivische Entwicklung Kirtorfs im Fokus

  1. Fey,Fey, Fey, der Wahlkampf der SPD/UWL besteht zu 100% aus Fey, wer Kandidiert denn bei der SPD, ich kenne nur die Namen und nicht wer was machen möchte.
    Die Digitalisierung ist nur Herr Semmler und Herr Otto zu verdanken.
    Im Kirtorfer Rathaus sitzt ein Unabhängiger Roter und die SPD iwt ohne in im Wahlkampf aufgeschmissen.

    Also am 14.03.2021 alle Stimmen für die FWG/CDU, für die Jugend in Kirtorf!

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    1. Na hier spricht einer aus der FWG/CDU der in der Liste steht. Glaube ich kenne deinen Namen. Ist nicht von der Hand zu weisen. Blöd wenn man in der Kernstadt mit dem Auftreten bekannt ist. Grün hinter den Ohren und das glauben, was einem erzählt wird. Mal Gedanken gemacht, warum jüngere hinten sind. Vorne nur ältere oder jüngere aber schon etablierte. Also auch nicht besser.

      Oder auch nicht?? Aber egal. Hört sich so an als wäre hier viel Hass drinnen. Lasse dich bitte nicht so einlullen. Kann auch mal nach hinten los gehen.

      Die Kirtorfer FWG/CDU ist mit der SED aus der DDR zu vergleichen. Wer denen nicht angehört ist minderwertig und hat nichts drauf. Mit solch einer Arroganz treten einige Mitglieder leider auf.

      Und der Künz war immer auf der Liste ganz oben zum Stimmen fangen und hinterher Mandat abgegeben. Also mal Bälle flach halten. Es ist auch erwiesen, das er immer Stimmen bei Briefwahl bei vielen älteren oder im Heim persönlich abgeholt hat. Ja nicht nur die Umschläge. Schon merkwürdig das er auch bei dem ein oder anderen Erstwählern aufgeschlagen ist. Selbst erlebt.

      So viel zu dem Thema sich seine eigene Meinung bilden.

      Kommt mir so vor als haben hier einige aus der FWG/CDU mächtig die Hosen voll.

      Und die 2 OV sollen für Die Digitalisierung nach Kirtorf geholt haben? Ich lach mich kaputt. Zu den Personen sage ich jetzt besser nichts.

      Ist schade das die SPD/UWL nur wenige Leute aus den anderen Ortsteilen haben. Schade, das muss man schon sagen. Aber hat schon seine Gründe warum das so ist. Liegt nicht nur an der SPD/UWl.

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      1. Also Antipolitiker, Sie machen mit Ihrem Beitrag Ihrem Namen alle Ehre . Ich finde auch das die Liste der SPD UWL eher einem Alters und Ehrenrat gleicht. Aber wenn die SPD mal jüngere Leute auf der Liste haben möchte kann man ja mal bei der CDU fragen. Auf deren Liste ist jemand jüngeres mit so linken Ansichten , das man sich schon fragen muss was er auf einer CDU Liste will. Aber da es ja um Kirtorf geht und nicht um Parteien kann man ja auch die Kreuze machen wie man mag .

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      2. Hallo,
        ich Stimme Ihnen teilweise zu, der Kommentar war missverständlich geschrieben und nicht ganz freundlich.
        Vielen Dank für die Tipps.

        Ich werde in Zukunft mich genauer ausdrücken.

        Viele Grüße

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