Weitere Schutzmaßnahmen nötigBesuche in Alten- und Pflegeheimen ab Mittwoch untersagt
VOGELSBERG (ol). Zum Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner sowie um die Alten- und Pflegeheime zu entlasten, hat der Vogelsbergkreis weitere Maßnahmen ergriffen: Ab Mittwoch gilt in allen Alten- und Pflegeeinrichtungen im Kreisgebiet ein generelles Besuchsverbot, um die Gefahr durch Neuinfektionen von außen für die Bewohner zu minimieren.
Dieser Schritt sei nötig, um besonders gefährdete Personen zu schützen und die Ausbreitung des Virus einzudämmen, teilt die Kreisverwaltung mit. Deshalb sei eine ab Mittwoch, 30. Dezember, geltende Allgemeinverfügung, die die 23 Alten- und Pflegeheime im Vogelsbergkreis betrifft, erlassen worden.
Danach wird engen Angehörigen von Bewohnerinnen und Bewohnern untersagt, die Einrichtung zu betreten. Allerdings kann die Heimleitung – um ein Mindestmaß an sozialen Kontakten zu gewährleisten – aufgrund des Hausrechts entscheiden, inwieweit engen Angehörigen ein kurzer Besuch gestattet werden kann. Allerdings muss auch für solche Ausnahme-Besuche ein Coronatest (Antigen- oder PCR-Test) vorgelegt werden, der nicht älter als 24 Stunden ist.
Bereits vor Weihnachten hatte der Kreis darauf hingewiesen, dass sich die Situation in Altenheimen weiter zuspitzt. Infolgedessen hatte der Kreis ein Besuchsverbot für Einrichtungen veranlasst, in denen es einen Corona-Ausbruch gab.
Corona in Vogelsberger Altenheimen: „Hinter jedem Tod steckt ein Mensch“
Da hieß es nach dem 1. Lockdown, man dürfte die Bewohner in den Altenheimen nicht wegsperren.
Doch gerade jetzt , beim 2 Lockdown passiert es wieder.
Da heisst es , generelles Besuchverbot.
Allerdings können die Heime , um ein Mindestmaß an sozialen Kontakten zu gewährleisten , engen Angehörigen ein kurzes Besuchsrecht einräumen, mit vorherigem Corona Schnelltest.
Nur welches Heim macht das, wenn der VB Kreis ein generelles Verbot erlässt. Man beruft sich dann nur darauf.
Meine Mutter ist seit Juni im Seniorenheim. War immer ein kontaktfreudiger Mensch, und liebt selbst mit ihrer Demenz die Geselligkeit. Doch Corona bremst alles aus. Den einzigen Kontakt, den sie haben darf, und das 1x pro Woche eine 3/4 Stunde , ist der mit mir.
Ich bin absolut kein Querdenker. Ich halte mich bewusst und überzeugt an die Regeln, unser persönlicher Freundeskreis sowie gemeinsame sportliche Aktivitäten sind auf Null runtergefahren.
Alles nur um diesem fürchterlichen Virus Paroli zu bieten.
Aber dieses absolute Besuchsverbot, in Altenheimen für enge Angehörige ,finde ich nicht in Ordnung. Da sind diese Menschen so alt geworden, verstehen die Situation nicht, wenn sich Sohn oder Tochter nur 1 x die Woche kurz blicken lassen. Und jetzt gar nicht mehr kommen.
Das ganze macht mich sehr traurig. Ich denke mit den nötigen Sicherheitsvorkehrungen, die schon die ganze Zeit vollzogen wurden, Test, Maske, Kittel über Strassenkleidung, Abstand halten, dürfte gerade wegen des sozialen Kontakts, ein kurzer Besuch möglich sein sollte.
Die Menschenwürde, die freie Entfaltung der Persönlichkeit, die Ausübung von Religion, den Schutz von Ehe und Familie. Nur einige der Grundrechte von Heimbewohnern die hier verletzt werden! Ich verstehe, dass in einer Notsituation in betroffenen Heimen so reagiert wird. Ich verstehe aber nicht warum das auch für Heime ohne positive Heimbewohner gelten soll und ich bin pers. alles andere als ein Querdenker. Asche über euer Haupt!
Vllt weil auch Mitarbeiter die an Feiertagen Wochenende und eigentlich rund um die Uhr welche für Heimbewohner zuständig sind auch Familie/Kinder haben und so traurig wie es klingt nicht jeder Angehöriger Verständnis für Schutzmaßnahmen hat.
@Rolling Stone
Meine Schwiegermutter lebt im Pflegeheim und deren Wohnbereichsleiter hat mir erzählt, es gäbe immer noch Angehörige, mit denen man sich herumstreiten muss, weil sie keine Maske tragen.
Also was wollen wir? Dass unsere Senioren in vollen Zügen ihre Grundrechte genießen und dabei eine hohe Letalität in Kauf genommen wird, oder dass wir sie schützen? Mag ja sein, dass es Familien und Senioren gibt, die das in Kauf nehmen, alles locker sehen oder gar die Existenz des Virus leugnen, doch darf man dann gleich das ganze Heim mitgefährden?
Haben Sie den Mutter, Vater, Oma oder Opa in einer Pflegeeinrichtung?
@ Warten-auf-Impfung
Mein Vater ist, einige Jahre vor Corona, in einem Heim verstorben, ebenso wie meine Tante. Also ist mir schon bewusst wie wichtig die sozialen Kontakte für Heimbewohner sind. Heimbetreiber haben Hausrecht und sind auch in der Lage das Mithilfe von Ordnungsamt und Polizei durchzusetzen. Was sie schildern, das nicht tragen von Masken, sollte ganz klar unterbunden werden. Hier sollte ein Hinweis auf eine fällige Geldstrafe reichen, ein Appell an die Vernunft scheint bei dieser Personengruppe zwecklos!