„Wer liest, gewinnt immer“Hannah Weitzel ist beste Vorleserin der Albert-Schweitzer-Schule
ALSFELD (ol). Jeden Oktober startet der Vorlesewettbewerb des Deutschen Börsenvereins an den Schulen und jeden Oktober fiebern zunächst die Sechstklässler in ihren Klassen und danach in dem ganzen Jahrgang mit den besten Vorleserinnen und Vorlesern. Auch in diesem Jahr fand dieser Wettbewerb an Schulen statt – zum 62. Mal übrigens. Hannah Weitzel wurde beste Vorleserin und vertritt die Albert-Schweitzer-Schule im nächsten Jahr im Kreisentscheid.
Mit etwas weniger Publikum – nur eine Klasse hatte in der Aula teilgenommen –, dafür aber nicht minder motiviert, veranstaltete auch die Albert-Schweitzer-Schule in bester Tradition ihren Vorlesewettbewerb, der nach strengen Regeln und Fristen abläuft: Im Oktober und November wurden in den Klassen die Klassensieger ermittelt, bis Mitte Dezember müssen dann die Schulsieger an die Stiftung Buchkultur und Leseförderung gemeldet werden. Weiter heißt es in der Pressemitteilung für Januar und Februar sind die Stadt- und Kreisentscheide geplant, die in diesem Jahr vermutlich online stattfinden. Hier werde – nachdem sie jetzt sowohl bei der Klassen- als auch bei der Schulauswahl erfolgreich war – Hannah Weitzel die Albert-Schweitzer-Schule vertreten.
Bis sie als Schulsiegerin feststand, wurde es vor wenigen Tagen jedoch spannend in der Aula des Mittelstufenstandorts des Gymnasiums in der Schillerstraße, wo sich die Klassensieger zum Wettbewerb versammelt hatten: Es traten für die 6a Hannah Weitzel, für die 6b David Legatis, für die 6c Vivian Schneider und für die 6d Luise Heinz an. Mitgebracht hatten sie für den ersten Durchgang ihre Lieblingsbücher.
Spannende Geschichten, neue Herausforderungen und altbekannte Klassiker
Dreiminütige Sequenzen gab es für die Jungs und Mädchen im Publikum zu hören: „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ stand auf der Leseliste direkt neben dem „Känguru-Manifest“ und einem weiteren Klassiker der Jugendliteratur, nämlich „Rico, Oskar und die Tieferschatten“. Mit „Woodwalkers: Carags Verwandlung“ schließlich reihte sich ein modernes Fantasy-Buch in die Liste ein, sodass schon dieser Teil des Wettbewerbs sehr unterhaltsam war und vielleicht den einen oder anderen Weihnachtswunsch weckte.
Nach diesem Durchgang, den die Klassensieger zuhause üben dürfen, und bei dem neben Interpretation und Lesetechnik auch die Textstellenauswahl bewertet wurde, legte Roland Stoll, Koordinator des Wettbewerbs, den Sechstklässlern einen Fremdtext vor, den sie spontan gut, mit passender Betonung und möglichst fehlerfrei lesen sollten. Auch er hatte in die Fantasy-Kiste gegriffen und als Herausforderung „Die Chroniken von Mistle End: Der Greif erwacht“ mitgebracht.
Sowohl das Publikum als auch die Jury lauschten gespannt, nicht nur um zu erfahren, was es mit Cedrik und dem wundersamen Wesen auf sich hatte, das er auf dem Dachboden gefunden hatte, sondern auch um den besten Leser oder die beste Leserin zu ermitteln. Christina Jahn, Leiterin der Stadtbücherei, Deutschlehrerin Tina Kester und die Deutsch-LK- Schüler Paul Steinwandter, Paula Bergmann und Melissa Seifi hatten dabei jede Menge zu tun – schließlich können es Nuancen sein, die über den Sieg entscheiden.
Klassengemeinschaft durch den Wettbewerb gefördert
Während sie sich zu ihren Beratungen zurückzogen, nutzten die wartenden Schülerinnen und Schüler die Zeit, um den Ersatzvorlesern zu lauschen – auch dies ein unterhaltsamer Genuss, der den Anlass des Vorlesewettbewerbs unterstreicht: Lautes Lesen ist nämlich nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Entwicklung von Lesekompetenz, wie es in der Meldung der Stiftung Buchkultur und Leseförderung heißt, sondern insbesondere das Lesen vor Publikum fördert das Selbstbewusstsein, die Präsenz und die Kommunikationsfähigkeit der jungen Menschen. Auch die Klassengemeinschaft werde durch den Wettbewerb gestärkt, in dessen Vordergrund nicht der Sieg, sondern das Mitmachen stehe, denn: „Wer liest, gewinnt immer.“
Eine Schulsiegerin, die die Albert-Schweitzer-Schule im neuen Jahr auf der nächsten Ebene vertritt, wurde natürlich dennoch ermittelt. Jurymitglied Paul Steinwandter gab das Ergebnis bekannt und belohnte alle Teilnehmenden mit Urkunden und Gutscheinen. Koordinator Stoll dankte zum Abschluss der Runde nicht nur den Jurymitgliedern, die nachweislich keine leichte Aufgabe zu bewältigen hatten, sondern auch allen Vorlesenden.
„Ihr habt alle toll gelesen“, wandte er sich an die Schulsiegerin und die Klassensieger. „Eine ganz besondere Leistung ist in diesem Jahr, dass ihr euch von den Corona-Bedingungen nicht habt beeinträchtigen lassen, sondern uns tolle Literatur vorgestellt habt.“ Nun blicken alle auf Hannah Weitzel, die die kommenden Ferien sicherlich lesend verbringen wird, um auch auf Kreisebene ihre Schule würdig zu vertreten.
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