Schülerinnen und Schüler der Vogelsbergschule werben mit Filmen für ihren StandortGroße Vielfalt, prima Klima und gute Zukunftschancen
LAUTERBACH (ol). Dass man an der Vogelsbergschule in Lauterbach nach der 10. Klasse an der Fachoberschule oder am Beruflichen Gymnasium einen großen Schritt in Richtung Zukunft machen kann, ist bekannt. Schulprogramm, Unterrichtsschwerpunkte, Zukunftsaussichten – all das gibt es auf der Website der VBS zu lesen, doch was macht diese Schule wirklich stark? Was interessiert Schülerinnen und Schüler, die vor der Frage stehen, wie es in der Oberstufe weitergehen könnte?
Darüber machte sich jetzt die Klasse 12 der Fachoberschule Ernährung Gedanken und kam auf die gute Idee, für potenzielle Mitschülerinnen und Mitschüler einen Film zu drehen, heißt es in der Pressemitteilung der Schule. Raum dafür gab den 17- bis 18-Jährigen ihre Lehrerin Elke Fleischer im Rahmen des Aufgabenfeldes Projektplanung und Durchführung – ein Indiz dafür, wie spontan und wertschätzend an der VBS mit Vorschlägen aus der Schülerschaft umgegangen wird.
„Wir sind begeistert von der Initiative und der Professionalität, die unsere Schülerinnen und Schüler an den Tag gelegt haben“, so der stellvertretende Schulleiter Ulrich Metzendorf, der mit dem Ergebnis mehr als zufrieden ist. Seit Kurzem ist der Film auf der Website der Schule zu sehen – und nicht nur das: Er lieferte auch den Startimpuls für ein zweites Video, das der Tutor Stephan Hahn gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern im Anschluss drehte.
Was in beiden Filmen deutlich wird, ist die Freude, mit der die jungen Leute in „ihrer VBS“ unterwegs sind. Darüber sprachen Tamara Wich, Vanessa Michel, Maya Will und Lea Jonzyk im Rahmen der Filmpräsentation: „Zum einen hat es natürlich einen Riesenspaß gemacht, einmal ein Projekt umzusetzen, das wir sonst im Unterricht so nicht haben“, freuen sich Tamara Wich und Vanessa Michel, „zum anderen haben wir einfach auch viel Gutes über unsere Schule zu sagen.“
Die beiden Schülerinnen der FOS waren federführend bei der ersten Filmproduktion und finden besonders den Freiraum bei der Arbeit am Drehbuch bemerkenswert: „Wir konnten viele Dinge genau so umsetzen, wie wir es uns gedacht haben“, berichten sie, „und es ist wirklich nichts gestellt.“ Alles authentisch also, in dem Anderthalbminüter der FOS, und das spürt man auch: „Wir wollen den anderen Schülerinnen und Schülern Lust machen, an unsere Schule zu kommen, denn wir sind überzeugt davon, dass wir hier gut auf die Prüfungen und auf die Möglichkeiten nach dem Abitur oder der Fachhochschulreife vorbereitet werden.“
Viel Lob für die Schule
Auf Augenhöhe würden die Schülerinnen und Schüler an der VBS behandelt, bestätigen auch Maya Will und Lea Jonzyk aus der 11. Klasse des Beruflichen Gymnasiums. Sie wirkten an dem Folgefilm mit und warben in vielen kleinen Szenen für ihre Schule. Was ihnen hier gefällt? „Das offene Lehrerzimmer“, sagen sie, „die oft kreativen und meist sehr kompetenten Lehrer, die Art und Weise des Miteinanders, das Bistro, dass uns etwas zugetraut wird, die Gruppenarbeit, die vielen Präsentationen.“ Es scheint eine ganze Menge zu sein, was man in den kleinen Film packen wollte, und es scheint gelungen.
Dass die Schülerinnen und Schüler ihre Schule so positiv sehen, freut natürlich die Lehrerschaft und die Schulleitung besonders. „Uns ist ein gutes Verhältnis zu den jungen Menschen in unserer Schule wichtig“, so Schulleiter Holger Arnold, „und Filme, wie sie nun entstanden sind, sind uns auch Bestätigung und Ansporn, auf dem Weg des guten Miteinanders weiterzugehen.“
Der Imagefilm über die ganze Schule entstand kurz nach dem FOS-Film. Tutor Stephan Hahn war es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler ihre Sicht der Schule darstellen und benennen, was ihnen an der VBS gefällt. Auch die Vielfalt unter den jungen Leuten soll der Film zeigen: „Wir bieten so viele verschiedene Richtungen, Schulformen und Abschlüsse an – da ist wirklich für eine Vielzahl von jungen Menschen etwas dabei.“ Mit schnellen Schnitten, guter Musik und spürbar guter Laune sprechen die beiden Filme ihre Zielgruppe tatsächlich an, machen neugierig auf die Schule, die sich auch in den Sozialen Medien präsentiert, beispielsweise auf einem eigenen Instagram-Kanal, den mitunter auch die Schülerinnen und Schüler füttern. „Weil wir Vertrauen zu ihnen haben“, sagt dazu der Schulleiter.
In Zeiten wie diesen, wo eigentlich gerade Informationsveranstaltungen für zukünftige Schülerinnen und Schüler stattfinden würden, wegen der Pandemie aber ausfallen, gewinnen die Schulfilme an Bedeutung: „Über sie können sich gerade die jungen Leute gut über das Klima und das Angebot an unserer Schule informieren“, so Arnold, der aber auch dazu einlädt, sich telefonisch oder im Rahmen von Einzelterminen ein Bild über die Vogelsbergschule zu machen. „Aber ganz ehrlich: So toll, wie unsere Schülerinnen und Schüler uns in ihren Filmen präsentieren, kann das gar keine Infoveranstaltung“, sind sich Hahn, Fleischer und Metzendorf einig.
Dass die beiden jungen Damen hier die Fachoberschule und das Berufliche Gymnasium an der Vogelsbergschule in Lauterbach vorstellen und die Entscheidung für den beruflichen Bildungsweg als „einen großen Schritt in Richtung Zukunft“ propagieren, finde ich absolut sinnvoll und notwendig. Der Kasseler Soziologe Heinz Bude hat im Rahmen seiner Vorträge über die Bildungspanik deutscher Eltern immer wieder die Verdienste der beruflichen Bildung bis hin zu den „Fachhochschulen“ (die man nicht mehr so nennt) für die Herstellung eines sozial durchlässigen Bildungssystems hervor gehoben. Von dem Ausbau des beruflichen Schulwesens in den letzten Jahrzehnten geht der größte gesellschaftliche Benefit für die Qualifkation nicht nur sozial benachteiligter, sondern auch praktisch-technischer oder sozial-pflegerisch hoch talentierter junger Menschen aus (https://www.bpb.de/gesellschaft/bildung/zukunft-bildung/282029/einleitung).