Gesellschaft5

Mehr als 900 Anmeldungen bis OktoberOvag Netz stockt wegen Photovoltaik-Boom Personal auf

REGION (ol). Auf einen erfreulichen Boom in Sachen erneuerbarer Energien darf Peter Hög, Geschäftsführer der ovag, in diesem Jahr zurückblicken. „Mehr als 900 Anmeldungen von neuen Photovoltaik-Anlagen (PV) durften wir bereits bis Oktober verzeichnen. Das ist eine Verdoppelung im Vergleich zu den vergangenen Jahren.“

Der sprunghafte Aufschwung hat laut Pressemitteilung der ovag jedoch zwischenzeitlich lange Bearbeitungszeiten verursacht. „Deshalb haben wir die für Netzanschluss- und Zähleranmeldungen zuständigen Abteilungen personell aufgestockt.“ Warum sich trotz verbesserter Prozesse und Einrichtung eines Online-Meldeportals die Bearbeitungsdauer verlängert hat? „In erster Linie wegen des sprunghaften Anstiegs von Anfragen“, erläutert Thorsten Piee, Prokurist und Abteilungsleiter bei der ovag Netz GmbH, zuständig für den Bereich Planung und Projektierung.

Beispielsweise gingen 2017 und 2018 jeweils rund fünfhundert Anträge ein, heißt es weiter. „20209 erwarten wir bis zum Jahresende über eintausend Anträge“, blickt Piee voraus. „Im Bereich der Stromspeicher gibt es ähnliche Steigerungsraten. 2016 lagen wir bei zirka 170 Eingaben, bis Ende 2020 werden wir wohl bei weit über vierhundert landen.“

Was die Bearbeitung der Anträge nicht gerade erleichtert seien die umfangreichen und teilweise komplexen Bestimmungen der Regelwerke sowohl der Technik wie auch des EEG-Gesetzes, um solche Anlagen genehmigen zu können. „Zudem ändert sich die Technik rapide, es gibt immer mehr Produkte und Ideen im Rahmen der vorgegebenen Energiewende“, so Hög. Thorsten Piee ergänzt: „Durch den Zubau von erneuerbaren Energien, Ladesäulen, Wärmepumpen, Speicher, Kunden-Bezugsanschlüssen und dergleichen werden die Stromnetze immer höher und komplexer belastet. Diese Effekte führen zu einer ständig steigenden Anforderung an unseren Netzbetrieb.“

Komplexere Bewertungen und mehr Zeit

Dies wiederum ziehe Prüfungen inklusive vorhergehender Netzberechnungen nach sich, um Entscheidungen für einen Anschluss überhaupt treffen zu können. Soll heißen: Bewertungen werden komplexer und bedürfen folglich mehr Zeit, um das Netz trotz Neuanschlüssen am Laufen zu halten. Ein starkes Wachstum zeichne sich auch im relativ neuen Geschäftsfeld der anmeldepflichtigen Ladeeinrichtungen, in der Regel Wallboxen, für die Elektromobilität ab. Die Verlängerung der Förderung von Elektro-Fahrzeuge und die beschlossenen Förderungen der Wallboxen bis 11 kW zum 24. November 2020 werde diesen Trend fortführen und zu einer weiteren Zunahme der Anmeldungen führen.

„Diese sprunghaften Entwicklungen und starken Zunahmen von verschiedenen Zubauarten, innerhalb eines relativen kurzen Zeitraumes führten beziehungsweise führen zu einem hohen personellen Bedarf“, sagt Hög. „Wir haben darauf reagiert und haben nach internen Umschichtungen einen neuen Mitarbeiter zur Unterstützung des Teams der Netzanschlussbearbeitung eingestellt. Zusätzlich haben wir studentische Hilfskräfte eingesetzt.“ Ziel ist es, die Bearbeitungszeit für die Kunden dauerhaft zu verkürzen, darum soll das Team weiterhin personell aufgestockt werden. Hög: „Wir suchen derzeit einen Ingenieur mit Know-how für Netzanschluss- und Einspeiseanlagen.“

Aufgrund der Prioritätensetzung auf die Abarbeitung der Anträge habe die Erreichbarkeit der Mitarbeiter gelitten. „Deswegen haben wir die Weichen auch hier auf Verbesserung gestellt“, erläutert Piee. „Wir testen derzeit eine unterstützende Software im Bereich der Telefonie. Zudem wird die Einrichtung eines modernen digitalen Netzportals aktuell in Projekten umgesetzt.“

Gerade die telefonische Erreichbarkeit und Beratung liege ihnen am Herzen, deswegen schaffe die ovag Netz GmbH im nächsten Jahr noch zwei weitere zusätzliche Stellen. Eine Service-Center-Technik soll eingerichtet werden, hiermit soll eine hohe Erreichbarkeit für die Themen rund um den Stromanschluss erreicht und gleichzeitig technische Auskünfte an unsere Kunden gegeben werden. „Ganz klar“, verdeutlicht Geschäftsführer Hög, „wenn die Nachfrage nach derartigen Produkten erfreulicherweise steigt, werden wir alles versuchen, damit die Bearbeitung von Anträgen und die Kommunikation noch weiter verbessert werden, um die Produkte, die auch der Umwelt dienen, möglichst rasch bei den Kunden zum Einsatz zu bringen.“

5 Gedanken zu “Ovag Netz stockt wegen Photovoltaik-Boom Personal auf

  1. Ja, ja unsere OVAG. Habe heute einen Strompreis Vergleich gemacht. Bin schon immer bei der OVAG gewesen und habe auf der OVAG Seite einen Preis Vergleich zwischen meinem Wohnort im Vogelbergkreis und einem Wohnort in Frankfurt Bornheim gemacht. Was soll ich sagen, in Frankfurt wäre meine jährliche Strommenge 15 Prozent günstiger. Schade, dass ich erst nächstes Jahr kündigen kann!

    6
    2
  2. P.S.:
    Der Satz „wo weder der ausgeplünderte Steuerzahler bzw. Energieverbraucher noch der durch falsche Subventionsversprechen geköderte Investor oder Betreiber von Anlagen zur alternativen Energiegewinnung am Ende mit leeren Händen dastehen.“ ist natürlich Quatsch, weil „SOWOHL der ausgeplünderte Steuerzahler bzw. Energieverbraucher ALS AUCH der durch falsche Subventionsversprechen geköderte Investor oder Betreiber von Anlagen zur alternativen Energiegewinnung am Ende mit leeren Händen dastehen.“ Sorry

  3. und gern weitere 1000 Anträge im Erfolgsjahr 20209! Die Begeisterung für Solarkraftwerke auf dem eigenen Dach wundert mich doch sehr. Die Leute scheinen immer noch zu viel Geld zu haben oder geben, weil sie nicht rechnen können, 100 Euro aus um 99 Euro zu sparen. Ich lese immer nur, dass Solarpanele sich am Ende nicht rechnen. „Die Solar­förderung“, schreibt die Stiftung Warentest, „ist viel stärker gesunken als die Preise für Photovoltaik-Anlagen. Eine Anlage auf dem Dach lohnt sich deshalb nur noch für Haus­eigentümer, die auf den Preis achten und möglichst viel Solar­strom selbst verbrauchen.“
    Doch auch dies trifft nur zu, wenn man den selbst erzeugten Strom über einen Heizstab direkt zur Warmwassergewinnung benutzt. Der darüber hinaus gehende Eigenverbrauch erfordert erhebliche Investitionen in eine eigene Stromspeichertechnik, die sich bei realistischer GESAMT-Betrachtung niemals amortisiert, da sie nur zehn Jahre hält und als Batteriespeicher-basierte Technologie ökologisch äußerst fragwürdig ist.
    Die Einspeisung des auf dem eigenen Dach erzeugten Stroms ins allgemeine Stromnetz, auf die vor allem Betreiber größerer Anlagen angewiesen sind, ist längst kein Geschäft mehr. Zitat Stiftung Warentest: „Die nied­rige Einspeise­vergütung macht es kaum noch rentabel, den erzeugten Strom an den Netz­betreiber zu verkaufen. Wer den Solar­strom komplett einspeist, kann oft schon froh sein, wenn er in 20 Jahren wenigs­tens die Kosten wieder herein­holt. Wird die Anlage auf Kredit finanziert, droht sogar ein Verlust.“ Und die staatlich garan­tierte Vergütung für den ins Netz eingespeisten „Privat-Strom“ wird weiter sinken. Und je später eine neu beantragte Anlage ans Netzt geht, desto magerer wird die Rendite. Die staatliche Vergütung sinkt derzeit nur deshalb moderat (um 1 Prozent für jeden Monat, den die Anlage später ans Netz geht), weil der Markt für Solar­strom­anlagen im vergangenen Jahr regelrecht einge­brochen ist.
    Kritiker behaupten, dass bereits vor zehn Jahren die Erzeugung von Solarenergie grundlegend hätte umgesteuert werden müssen: Weg von den nur selten optimal ausgerichteten Anlagen auf Privatdächern und hin zu „Solarfarmen“ mit fast senkrecht und weit auseinander stehenden Paneelen (Landwirtschaft in den Zwischenräumen möglich), die nur zum Teil ausschließlich nach Süden ausgerichtet sind, sondern auch die Sonnenenergie aus östlicher und westlicher Richtung „mitnehmen“.

    P.S.: Natürlich ist das Internet voll von Rechenmodellen, die das genaue Gegenteil dessen „beweisen“,, was ich oben zitiere (siehe z.B. https://www.solaranlage-ratgeber.de/photovoltaik/photovoltaik-planung/die-15-groessten-irrtuemer-ueber-photovoltaik). Schaut man aber in das Impressum solcher Publikationen, so stößt man auf wirtschaftsnahe „Diensteanbieter“, die sich keineswegs von rastsuchenden Bürgern ernähren, sondern vom Sponsoring der Anbieter. Und selbstverständlich haftet man nicht für Inhalte, die man von dritter Seite zur Verfügung gestellt bekommt.

    11
    1. Außer Wasserkraft rechnet sich keine der bislang propagierten alternativen Energien. Kohle, Öl und Gas hat „die Natur“ massenhaft bereit gestellt. Diese Energiequellen musste man nur noch „fördern“ im Sinne von „aus der Erde holen“. Windkraft und Sonnenenergie muss man „fördern“, indem man sie verteuert, Steuern aufschlägt und den Betreibern von dem gestohlenen Geld dann Subventionen zahlt. Aber Subventionen führen stets in die Sackgasse, wo weder der ausgeplünderte Steuerzahler bzw. Energieverbraucher noch der durch falsche Subventionsversprechen geköderte Investor oder Betreiber von Anlagen zur alternativen Energiegewinnung am Ende mit leeren Händen dastehen. Denn da werden ja zusätzliche Milliarden fällig, um die ganze Scheiße – inklusive der Hinterlassenschaften früherer Energie-Konzepte – zurück zu fahren. d.h. die Kernkraftwerke und den (Braun-)Kohleabbau bzw. -Kraftwerke zu schließen, die blöden WKA-Spargel wieder aus den toten Wäldern rauszuholen usw. Und natürlich müssen auch die alten Kohlegruben über Jahrhunderte entwässert, der Atommüll endgelagert, alte Schlacke-Deponieren saniert werden usw. Wieder Milliarden um Milliarden für nicht zu Ende gedachte energiepolitische Eintagsfliegen.

      1. P.S.:
        Der Satz „wo weder der ausgeplünderte Steuerzahler bzw. Energieverbraucher noch der durch falsche Subventionsversprechen geköderte Investor oder Betreiber von Anlagen zur alternativen Energiegewinnung am Ende mit leeren Händen dastehen.“ ist natürlich Quatsch, weil „SOWOHL der ausgeplünderte Steuerzahler bzw. Energieverbraucher ALS AUCH der durch falsche Subventionsversprechen geköderte Investor oder Betreiber von Anlagen zur alternativen Energiegewinnung am Ende mit leeren Händen dastehen.“ Sorry!

Comments are closed.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren