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AvH erhält Re-Zertifizierung „MINT-freundliche Schule“ und Prädikat „Digitale Schule“Digitaler Vorsprung hat sich schon bewährt

LAUTERBACH (ol). Über gleich zwei Auszeichnungen aus der Hand von Staatssekretär Dr. Manuel Lösel konnte sich vor wenigen Tagen die Alexander-von-Humboldt-Schule freuen: Sie erhielt im Rahmen einer Online-Veranstaltung die Re-Zertifizierung „MINT-freundliche Schule“ und erstmals das Prädikat „Digitale Schule“. Kultusminister Lorz zeigte sich erfreut, dass hessenweit Schulen ausgezeichnet wurden, und erklärte: „Je eher wir Kinder und Jugendliche für die Zusammenhänge begeistern, die sie umgeben, desto früher legen wir den Grundstein für ihren späteren beruflichen Erfolg und den Fortbestand unseres Wirtschafts- und Forschungsstandorts.“

Ein Prinzip, dem man an der AvH in Lauterbach gerne folgt, galt der Vogelsbergkreis doch bereits vor zehn Jahren als Vorzeigekreis in Deutschland: Der Spiegel sprach angesichts der digitalen Ausstattung der Schulen schon im Jahr 2012 von „einem beherzten Sprung in die Zukunft.“ Der Sprung von damals war der erste Schritt auf einem Weg, den das Lauterbacher Gymnasium konsequent weitergeführt hat.

Vom Einsatz digitaler Tafeln über die frühe Einführung des Schulservers IServ bis hin zu einem kostenfreien Zugang zu Microsoft 365 für alle Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler bietet die AvH heute alle Voraussetzungen für digitalen Unterricht – ein Pfund, mit dem die Schule in Zeiten von Corona wuchern konnte, wie Schulleiterin Gitta Holloch und ihr Stellvertreter Joachim Gerking nicht ohne Stolz verkünden. „Neben dieser Ausstattung ist es uns sogar möglich gewesen, Schülerinnen und Schülern, die nicht über die nötige Hardware verfügen, Leihgeräte zur Verfügung zu stellen“, so Gerking.

2020 hat die Rolle der Digitalisierung verdeutlicht

Die Ehrung der „Digitalen Schulen“ steht unter der Schirmherrschaft der Beauftragten der Bundesregierung für Digitalisierung, Staatsministerin Dorothee Bär. „Das Jahr 2020 hat uns allen nochmals verdeutlicht, was für eine wichtige Rolle Digitalität in unserem Bildungssystem spielt. Um Schulen zu motivieren, ihr digitales Profil weiter zu schärfen und informatische Inhalte verstärkt in den Unterricht zu bringen, hat die Initiative ‚MINT Zukunft schaffen‘ die Auszeichnung ‚Digitale Schule‘ ins Leben gerufen. Mit dem Signet soll das Engagement der Schulleitungen und Lehrkräfte gewürdigt und bestärkt werden, die sich für eine zeitgemäße Bildung in der digitalen Welt stark machen“, so Thomas Sattelberger, Vorstandsvorsitzender des federführenden Vereins „MINT Zukunft“ zur Preisverleihung.

Für die Umsetzung des Projektes in der Schule stellen sich konkrete Anforderungen: „Um dieses Prädikat zu erhalten, mussten wir hohe Standards in mindestens vier von fünf Bausteinen nachweisen“, berichtet Florian Jost, IT-Koordinator und gemeinsam mit Schulleitungsmitglied Maximilian Sauer für die Organisation dieses Bereichs verantwortlich. Diese Bausteine sind Pädagogik und Lernkulturen, Qualifizierung der Lehrkräfte, Regionale Vernetzung, Konzept und Verstetigung sowie Technik und Ausstattung. „In vier Punkten sind wir bereits sehr gut aufgestellt und konnten dies auch unter Beweis stellen“, so Jost

Die Lernkultur an der AvH begünstige digitales Lernen und Arbeiten, die Lehrkräfte seien gut qualifiziert, die Ausstattung vor Ort auf dem neuesten Stand. Konzepte zur digitalen Bildung seien vorhanden und würden umgesetzt, zusätzlich sei die Schule auch mit den Eltern digital gut vernetzt. Dieser Einschätzung folgte das Entscheidungsgremium, das sich aus Expertinnen und Experten sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Wirtschaftsverbände und Einrichtungen, beispielsweise dem Verband der Internetwirtschaft oder dem Bundesverband IT-Mittelstand e.V., zusammensetzt.

„Das Prädikat ist auch ein Gütesiegel für die Schule“

„Wir haben großes Glück, dass unser Schulträger, der Vogelsbergkreis, das digitale Vorankommen seiner Schulen in diese Form mitträgt“, ergänzt Schulleiterin Gitta Holloch. Darüber hinaus könne die AvH als selbstständige Schule auch eigeninitiativ Dinge voranbringen. Dazu gehört auch, dass die Schule sich externer Evaluierung stellt. Die Teilnahme am Auswahlverfahren zum Prädikat „Digitale Schule“ ist eine solche Evaluierung – und mehr als das, unterstreicht Joachim Gerking: „Das Prädikat ist auch ein Gütesiegel für die Schule. Es ist ein deutliches Signal an Eltern und Schülerinnen und Schüler, dass sich hier etwas tut und wir digital auf dem neuesten Stand sind.“

Was vor zehn Jahren an dem Lauterbacher Gymnasium begonnen hat, hat sich gerade in den letzten Monaten bewährt: „Unser digitaler Vorsprung hat zu Beginn der Corona-Pandemie schnelles Homeschooling ermöglicht und versetzt uns auch jetzt in die Lage, schnell in hybride Unterrichtsformen zu wechseln, falls Schülerinnen und Schüler nicht präsent sein können, oder wieder ganz in den digitalen Unterricht zu wechseln, sollte dies nötig werden“, so Maximilian Sauer. Das Gütesiegel bleibt nun für drei Jahre an der Schule – danach wird sie wieder zeigen müssen, wie sie sich digital entwickelt hat. Gitta Holloch dazu: „Mit guten Konzepten und Tatendrang wird sich die Schule den steigenden Anforderungen auch weiterhin stellen.“

Corona-Krise sorgt für Bewegung im Bildungssystem

Dass die AvH dies nicht nur auf digitalem Niveau tut, sondern auch in vielen anderen Bereichen, zeigt das Zertifikat „MINT-freundliche Schule“, das der Schule im Rahmen der Online-Veranstaltung erneut verliehen wurde: Vor drei Jahren wurde das Gymnasium erstmals als „MINT-freundliche Schule“ ausgezeichnet. Nun schaffte die Schule die Rezertifizierung, wie Gitta Holloch und Maximilian Sauer erfreut bekanntgaben.

Die Ehrung der „MINT-freundlichen Schulen“ in Hessen steht unter der Schirmherrschaft der Kultusministerkonferenz (KMK). „Das Zusammenspiel zwischen Digitalisierung und Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) hat sich ebenfalls für die Schulentwicklung in der Covid-19-Krise als entscheidend herausgestellt. Die heute ausgezeichneten ‚MINT-freundlichen Schulen‘ zeigen, dass sie mit ihrem schulischen Konzept in der Lage sind, Ad-Hoc-Maßnahmen didaktisch und pädagogisch durchdacht in den Schulalltag einzubinden“, so eine Stellungnahme der Initiative „MINT Zukunft schaffen“.

Die Schulen werden auf Basis eines anspruchsvollen, standardisierten Kriterienkatalogs bewertet und durchlaufen einen bundesweit einheitlichen Bewerbungsprozess, dem auch das Lauterbacher Gymnasium sich erneut gestellt hat. Für die Alexander-von-Humboldt-Schule bedeutet die nun überreichte Rezertifizierung auch eine erneute Wertschätzung ihrer MINT-Orientierung im Berufsorientierungskonzept der Schule, das in diesem Rahmen verschiedene AGs unterhält und umfangreiche Kontakte mit Unternehmen vor Ort. Diese ermöglichen einen verbesserten Zugang zu Praktika in MINT-Berufen und einen intensiven Austausch. „Gerade aus dieser Arbeit gehen oft zukunftsträchtige Verbindungen hervor“, führt Maximilian Sauer an.

„Die Corona-Krise hat im deutschen Bildungssystem für viel Sorge, aber auch für viel Bewegung gesorgt“, so Thomas Sattelberger abschließend: „Es gibt zahlreiche Lehrkräfte in Deutschland, die die Krise genutzt haben, um sich und die eigene Schule weiterzuentwickeln und zu digitalisieren. Nach dem Motto ‚Turning Desaster into Triumph‘ haben die MINT-freundlichen Schulen ebenso wie die Digitalen Schulen – seit Jahren durch klare Arbeit vorbereitet – gezeigt, wie gute digitale Schule geht und wie wichtig das Zusammenspiel von MINT und Digitalisierung ist, um erfolgreich zu sein.“

5 Gedanken zu “Digitaler Vorsprung hat sich schon bewährt

  1. Wer ist bei OL eigentlich auf die Idee gekommen, noch kurz vor der Mittagspause als einzige „Neueste Kommentare“ zwei „Gedanken“ des Herrn -Kalbfleisch einzupflegen? Waren die Inklusionsvorschriften für Online-Magazine noch nicht erfüllt? Oder brauchte man noch einen Platzhalter für die entsprechende Rubrik, um demnächst von Kultusminister Freue-mich-Lorz als inklusionsfreundlichstes Medium ausgezeichnet zu werden?
    „In vielen Ländern auf unserer Welt sind sie schon viel weiter in der Digitalen Welt.“ Dort scheint man die digitale Schule ebenfalls ohne Not überbewertet zu haben und man muss (laut -Kalbfleisch) bezweifeln, ob hierdurch für den beruflichen Erfolg ihrer Bürger oder den Fortbestand ihrer Wirtschaft überhaupt irgendetwas heraus gekommen ist. Nun stehen sie da, diese Streber-Nationen! Schon viel weiter, aber wie geht es weiter? Da müssen sie sich von einem wie Werner -Kalbfleisch auslachen lassen, weil sie die digitale Schule überbewertet haben. So sieht’s nämlich aus!
    Doch wie der obige Beitrag zeigt, fehlt es auch im Vogelsberg nicht an Überbewertern der Digitalen Schule. Zum Beispiel in Bildungsstätten, die als „MINT-freundliche Schule“ zertifiziert und mit dem Prädikat „Digitale Schule“ ausgezeichnet wurden. Ja, da hat sich der digitale Vorsprung schon bewährt, denn man wurde ja zertifiziert und prädikatisiert. Das spricht für sich. Und wozu ist das nun wieder gut? Aufpassen, Werner -Kalbfleisch! Der Kultusminister „zeigte sich erfreut, dass hessenweit Schulen ausgezeichnet wurden“. Letzteres ohne selbst auch nur einen Finger zu rühren! Und ein willkommener Anlass, die digitale Welt mit einem analogen Gemeinplatz zu beglücken: „Je eher wir Kinder und Jugendliche für die Zusammenhänge begeistern, die sie umgeben, desto früher legen wir den Grundstein für ihren späteren beruflichen Erfolg und den Fortbestand unseres Wirtschafts- und Forschungsstandorts.“ Bämm, Werner -Kalbfleisch! Da kommt das her. Und der Mann ist immerhin Kultusminister. Wie können nun ausgerechnet Sie es wagen, das zu bezweifeln? Mit der vagen Begründung, dass man „in vielen Ländern auf unserer Welt…“. Kann nicht endlich mal einer die Kommentarspalte digitalisieren und eine solche Sch…. heraus filtern?

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    1. Fast so oft wiederholt wie der „Kleine Lord“ von Frances Hodgson Burnett im weihnachtlichen Fernsehprogramm: Der kleine Lorz freut sich über die digitalen Fortschritte der hessischen Schulen. Und zwar so sehr, dass seine Fliege propellert. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus. Auch an der digitalen Ausstattung der Schulen wie der Schüler spaltet sich die Gesellschaft. Und dieses digitale Homeschooling ist ja wohl der komplette Witz. Schulen, Eltern und Schüler wurden einfach ins kalte Wasser geschmissen, wo Bademeister Lorz ihnen dann zuruft, wie gut sie schon schwimmen können. Und während die Nichtschwimmer bereits abgetaucht sind, bläst Lorz sich selbst und ein paar symbolische Schwimmflügel auf. Nun warten wir auf das Ergebnis. Wenn wir in einigen Jahren hören, wie toll die Corona-Jahrgänge die schulischen Anforderungen bewältigt haben und wie gut ihr Studien- bzw. Berufserfolg ist, wissen wir zumindest eines: Schule und Unterrichtsqualität sind gar nicht so wichtig. Die Ausgaben hierfür kann man demnächst größtenteils einsparen. Schließlich kann man als Reiseverkehrskauffrau ja auch Forschungsministerin werden oder als Rechtsprofessor Kultusminister. Fachliche Qualifikation ist eben durch Selbstmotivation und Inspiration leicht zu kompensieren. Tanderadei…

  2. Die Digitale Scchule sollte nicht Überbewertet werden,und ob der berufliche Erfolg und der Fortbestand unserer Wirtschaft davon abhängt wage ich zu bezeifeln.In vielen Ländern auf unserer Welt sind sie schon viel weiter in der Digitalen Welt.

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