Bilanz der Polizei: Protest weitestgehend friedlichTag 16 im Dannenröder Wald: Zwei verletzte Polizisten nach Arbeitsunfall
DANNENROD (ol). Seit 16 Tagen laufen nun schon die Räumungs-und Rodungsmaßnahmen für den Weiterbau der A49. Während es am Morgen zu einem Unfall kam, bei dem zwei Polizisten verletzt wurden, warteten wieder zahlreiche Barrikaden und ausgehobene Gräben auf die Beamten. Der 16. Tag soll aber weitestgehend friedlich verlaufen sein.
In den Morgenstunden ereignete sich nach aktuellem Kenntnisstand der Polizei ein Arbeitsunfall, bei dem zwei Polizeibeamte verletzt wurden. Während der beginnenden Arbeiten geriet ein Baumstamm in Bewegung, der die Einsatzkräfte erfasst haben soll. Sie wurden zunächst an der Unfallstelle medizinisch erstversorgt und anschließend in ein Krankenhaus eingeliefert, teilt die Polizei mit. Das zuständige Amt für Arbeitsschutz des Regierungspräsidiums Gießen sowie die Tatortgruppe der Polizei haben Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen, die aktuell noch andauern.
Ausgehobene Gräben und errichtete Barrikaden standen auch an diesem Mittwoch wieder auf dem Programm. Die Einsatzkräfte sorgten dafür, dass die als Rettungswege vorgesehenen Waldwege freigeräumt und die Baumfällarbeiten störungsfrei von statten gehen konnten. „Positiv war, dass die Polizei nach Vorabstimmung mit dem Protestcamp in Dannenrod einen angrenzenden Rettungsweg ohne wechselseitige Probleme freimachen konnte. Negativ war, dass Ausbaugegner aus dem Wald anschließend den Rettungsweg erneut mit einer massiven Barrikade versperrten“, so die Polizei.
Der Polizei wurden heute seitens der Ausbaugegner eine Reihe schwerwiegender Vorwürfe gemacht. Einige davon beziehen sich laut Polizei auf bekannte und konkret zuzuordnende Ereignisse, die bereits überprüft werden. „Daneben gab es allerdings auch zahlreiche unbelegte und teilweise sehr pauschale Vorwürfe“.
Diesbezüglich ruft die Polizei die Beteiligten auf, sich konkret zu äußern und zu beanstandende Sachverhalte zur Anzeige zu bringen. In der vorgetragenen Form dienen die Äußerungen lediglich dazu, die Polizei in ein schlechtes Licht zu rücken und die Debatte zu verunsachlichen, heißt es in der Pressemitteilung. „Insbesondere wird das gezeichnete Bild in keiner Weise der mühevollen Arbeit der vielen Einsatzkräfte gerecht, die mit großer Geduld Tag für Tag Ausbaugegner, teilweise wiederkehrend, aus Gefahrenbereichen in Sicherheit bringen“, so die Polizei.
Gegen 15.30 Uhr versuchten mehrere Personen im nördlichen Bereich des Dannenröder Waldes eine Baumaschine zu besetzen. Das konnten die Einsatzkräfte jedoch unter Einsatz des Schlagstocks verhindern und eine Person festnehmen. Verletzt wurde nach aktuellem Kenntnisstand der Polizei niemand.
Als erfreuliches Fazit des heutigen Einsatztages könne festgehalten werden, dass sich die Einsatzkräfte heute einem weitestgehend friedlichen Protest gegen die Baumaßnahmen gegenübersahen. Bilanz: Es wurden heute 38 Personen in Gewahrsam genommen. Weiterhin wurden fünf Ermittlungs- und 34 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet und 38 sogenannte Platzverweise ausgesprochen.
„Bilanz: Es wurden heute 38 Personen in Gewahrsam genommen. Weiterhin wurden fünf Ermittlungs- und 34 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet und 38 sogenannte Platzverweise ausgesprochen“.
Das nennt man dann ein „erfreuliches Fazit“ und „weitestgehend friedlichen Protest“ offensichtlich durch die Polizei, verordnet vom grün-schwarzen Dienstherrn.
Erschreckend wie sich die hier die Wahrnehmung von Recht und Gesetz verbogen hat, das grenzt schon an DDR 2.0 .