Andere Ermittlungen dauern noch anTechnischer Defekt führte zu Zeltbrand an Dannenröder Mahnwache
DANNENROD (ls). Es war keine Brandstiftung, sondern ein technischer Defekt, der das Feuer im Zelt an der Dannenröder Mahnwache auslöste. Davon geht die Polizei nach dem Abschluss der Untersuchungen aus. Andere Vorfälle, wie das Drahtseil im Wald und die markierten Autos in Gießen, sind noch immer ungeklärt.
In der Nacht vom 12. November hatte es an der angemeldeten Mahnwache in Dannenrod Aufregung und einen Feuerwehreinsatz gegeben: Ein großes Zirkuszelt, das nur in Ausnahmefällen als Schlafplatz dient, stand auf dem Sportplatz in Flammen. Einige Autobahn-Gegner vermuteten bereits in der Nacht vor Ort, dass es sich gegebenenfalls um Brandstiftung handeln könnte, die Polizei konnte dazu am Abend noch keine Aussage treffen.
Jetzt sind die Untersuchungen zur Brandursache abgeschlossen, wie die Polizei auf Anfrage von OL mitteilt. Die Experten gehen nach Abschluss der Untersuchungen derzeit davon aus, dass ein technischer Defekt das Feuer auslöste. Schon in der Brandnacht zeigten sich verkohlte Überreste von mutmaßlichen Elektrogeräten, das Zelt war außerdem mit Strom versorgt.
Bislang keine Ermittlungsergebnisse bei weiteren Vorfällen
Bei zwei anderen Ermittlungen im Zusammenhang mit den Protesten im Dannenröder Wald gibt es allerdings noch immer keine Ermittlungsergebnisse – wie beispielsweise bei dem Fall mit dem Drahtseil mitten durch den Wald. Der Vorfall ereignete sich bereits im September. Reiter der Polizei entdeckten dabei „drei in Kopfhöhe quer über einen Weg gespannte Drahtseile“.
Nach erster Bewertung stufte die Staatsanwaltschaft Gießen den Vorfall als versuchte gefährliche Körperverletzung ein“, hieß es damals in einer Pressemitteilung der Beamten. Später teilten sie erste Details mit: Demnach stellten die Polizisten „dünnen, festen rostfarbenen Draht sicher, der in etwas über zwei Metern Höhe an zwei Bäumen befestigt lose und nicht mehr gespannt herunterhing“. In unmittelbarer Nähe sei noch eine Kabeltrommel mit dem augenscheinlich gleichen Draht gefunden worden. „Wir spekulieren nicht“, sagte ein Polizeisprecher damals zu OL auf die Frage, ob man eine gezielte Falle der Besetzer hinter dem Fund der Seile vermute.
Zu diesem Vorfall würden die Ermittlungen noch laufen, Hinweise auf mutmaßliche Täter gebe es nicht, heißt es nun. „Über den genauen Zeitpunkt, wann das Seil dort gespannt wurde oder über welchen Zeitraum es dort gespannt war, sind momentan keine Angaben möglich“, erklärt die Polizei.
Auch im Fall der markierten Autos in Gießen gibt es bisher kein neuen Erkenntnisse. Im September hatte eine autonome Kleingruppe mehrere Autos in Gießen mit einem roten „X“ besprüht. Im Netz kursierte ein Bekennerschreiben, in dem die Autoren angaben, dass es sich bei den roten Markierungen um eine „Freigabemarkierung zum Abfackeln“ handele. Der Protest gegen die Rodung im Wald solle damit unterstützt werden, hieß es.
Wie die Polizei auf Anfrage von OL mitteilt, würden auch diese Ermittlungen noch andauern, konkrete Hinweise auf die Täter gebe es nicht. Dennoch gehe man davon aus, dass die Markierungen der Fahrzeuge in Zusammenhang mit dem Protest gegen den Weiterbau der A49 stehen. Mittlerweile haben zwar die Rodungsarbeiten im Dannenröder Wald begonnen, brennende Fahrzeuge – wie damals durch die autonome Kleingruppe angekündigt – gab es laut Polizei allerdings nicht. Auch weitere Sachbeschädigungen dieser Form seien nicht bekannt.
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