Fotoreportage aus dem Dannenröder WaldWiderstand aus den Wipfeln
DANNENROD. Bald ist er da, der Moment, in dem der Dannenröder Forst in Teilen gerodet werden soll. Der Wald, den Umwelt- und Klimaaktivisten seit über einem Jahr ihr Zuhause nennen, soll in Teilen der A49 weichen. Die Aktion der Baumbesetzer kann man gutheißen, man kann sie auch verurteilen. OL war mit der Kamera dort, um den Ort des Widerstandes zu dokumentieren, bevor die Baumhäuser den Baumaschinen Platz machen müssen. Eine Fotoreportage.
Es war im September 2019, als Umwelt- und Klimaaktivisten den Dannenröder Wald besetzt haben. „Veränderung braucht mutiges und entschlossenes Handeln – deswegen besetzen wir!“, gaben sie damals auf der bei linksautonomen Gruppen beliebten Plattform Indymedia bekannt. Drei Baumhäuser hatten sie zu diesem Zeitpunkt mitten im Wald errichtet. Dort, wo in einigen Jahren eigentlich die A49 entlang führen soll. Ein Jahr ist seitdem vergangenen und im „Danni“, wie ihn die Ausbau-Gegner nennen, hat sich seither einiges getan.
Was einst klein begann, ist mittlerweile zu einem großen, nationalen Protest geworden, bei dem es nicht mehr nur um die Bäume im Dannenröder Wald geht, sondern um einen Systemwandel, wie die Besetzer sagen. Der Kapitalismus mit seinem stetig wachsenden Hunger nach Ressourcen und seiner Rücksichtslosigkeit steht für die Menschen hier mindestens genauso am Pranger wie all die Politiker, die diese Autobahn wollen oder sie zumindest nicht verhindern.
Es geht um den Schutz von Tieren und Pflanzen, um Trinkwasser, das durch Bau bedroht sein soll, eine Verkehrswende und globale Klimagerechtigkeit. Kein Baum soll mehr in Deutschland gefällt werden, keine Autobahn soll mehr gebaut werden: Das sind die zentralen Forderungen, für die der Dannenröder Wald längst zu einem Symbol geworden ist. Dass auch viele Menschen in der Region für die Autobahn sind, ist für die Gegner kein Argument. Sie argumentieren mit dem großen Ganzen: Die weltweite Klimakrise sei schwerwiegender und wichtiger als der Wunsch der Anwohner und der lokalen Wirtschaft nach einer besseren Anbindung an ein veraltetes Verkehrssystem namens Autobahn.
Umweltverbände und Bürgerinitiativen setzen sich schon seit vielen Jahrzehnten gegen den Bau der A49 durch die Region ein. Durch die Besetzung im Wald hat der Widerstand allerdings nochmal ganz andere Formen angenommen. Nicht mehr nur Umwelt- und Naturschutzbände unterstützen die meist autonomen Aktivisten, auch Menschen aus ganz Deutschland, Parteiverbände und Anwohner zieht es in den Wald. An der Mahnwache am Sportplatz in Dannenrod kommen sie miteinander ins Gespräch, bringen Spenden jeglicher Art.
„Unterwex“, „Oben“ und „Morgen“: So heißen die einzelnen Camps – von den Aktivisten meist Barrios genannt – in denen die Menschen arbeiten, kochen, leben – und gegen die Rodung kämpfen. Mindestens sechs unterschiedliche Camps mit über 100 Bebauungen sind dabei mittlerweile entstanden. Die Polizei spricht aus ihren Beobachtungen heraus von insgesamt elf. Da gibt es Baumhäuser, Zelte und Plattformen, hoch über dem Boden. Geschlafen wird gemeinsam in den Häusern, wo oft mehrere Schlafplätze eingerichtet sind. Einen Schlafplatz gibt es für jeden, Zuteilungen gibt es für niemanden – jeder kann dort schlafen, wo er möchte.
Tag für Tag wird im Wald gewerkelt. Bei dem Baumaterial handelt es sich oft um Spenden, die von Unterstützern an der Mahnwache abgegeben werden und dann einen neuen Platz an einem der zahlreichen Baumhäuser finden. Die Planungsgesellschaft Deges, die den Bau der A49 verantwortet, beschuldigt die Besetzer jedoch auch, Forstmaterialien zu stehlen. Der Firma zufolge sollen 27 Hektar des Dannis gerodet werden – nicht einmal drei Prozent der Gesamtfläche dieses Waldgebietes, wie die Deges betont.
Während manche Baumhäuser direkt einsehbar sind, kommt der Widerstand aus anderen Häusern aus luftiger Höhe, versteckt in den Baumkronen und oft erst auf den zweiten Blick zu sehen.
Und wer gerade nicht am Werkeln ist, der tobt sich künstlerisch an den Wänden in den Baumhäusern aus. Mit viel Liebe zum Detail werden die Wände der Häuser hoch oben in den Wipfeln der Bäume bemalt.
Im Wald sollen Hierarchien abgeschafft werden: Jeder soll bauen können, jeder soll das Klettern beigebracht bekommen. Sogar extra Workshops wurden dafür angeboten.
Über 400 Barrikaden sind so entstanden, die die Wege blockieren und somit die Zufahrt in den Wald stören. Mal sind es einfache Holz-Barrikaden, mitten auf der Straße. Mal sind es aber auch sogenannte Tripods, die in den Boden betoniert sind. Die Besetzer sind bereit, stundenlang auf ihnen auszuharren, solange, bis sie im Falle einer Räumung runtergeholt werden.
Wenn gerade einmal nicht gebaut wird, dann gibt es Musik. An jedem Baum, in jedem Camp geht es musikalisch zu. Eigentlich ist sogar fast immer jemand an der Gitarre. Meist werden gemeinschaftlich selbstgedichtete Lieder über den Danni gesungen. Dafür braucht es keine große Bühne.
Genauso idyllisch wie es wirkt, genauso entbehrungsreich ist das Leben im Wald allerdings auch: Eine Kücheninsel, einen Backofen oder gar eine Spülmaschine wird man hier lange suchen. Spaß am Kochen hat man hier trotzdem – und das meist gleich für alle. Auch die Lebensmittel für die überwiegend vegetarischen oder veganen Gerichte kommen aus Spenden – oder aus Containern von örtlichen Supermärkten. Dass dies juristisch betrachtet als Diebstahl gilt, stört hier niemanden.
Gekocht wird aber nicht nur in den Bäumhäusern oder auf Plattformen, sondern auch in der Küfa, einer Art Gemeinschaftsküche in der Nähe der Mahnwache. Dort, wo sich auch ein großes Zelt mit kostenloser Kleidung für alle befindet. Oft nämlich reisen die Aktivisten mit leichtem Gepäck an, lediglich das Nötigste ist im Rucksack. „Alles was ich brauche, bekomme ich hier“, erzählt ein Neuankömmling. Das Lager ist frei zugänglich für jeden, auch hier gilt wieder: Jeder darf sich nehmen, was er möchte und was er braucht.
Der Kampf um den Danni ist nicht das einzige, was die Menschen am Leben im Wald reizt. Es ist die solidarische Gemeinschaft, die dort im vergangenen Jahr entstanden ist. Gemeinsam schläft man in den Baumhäusern und Zelten, gemeinsam wird gekocht und gelebt. Dabei werden gesellschaftliche und soziale Normen gebrochen, Hierarchien sollen abgebaut werden. Im Wald sind alle Menschen gleich, lautet die Losung der Besetzer.
Ihre Identität wollen die meisten der Besetzer lieber für sich behalten. Sie nennen sich selbst in geschlechter-gerechter Sprache „Aktivistis“, die richtigen Namen sind hinter Pseudonymen versteckt. Ausweispapiere wird man im Wald nicht finden. Um der Polizei die Identifizierung zu erschweren, wenn es Festnahmen gibt, verkleben sich einige die Fingerkuppen oder ritzen sich mit Rasierklingen, damit die Ermittler die Fingerabdrücke nicht nehmen können.
Einige Aktivisten reisen nicht allein an: Auch Tiere sind mit dabei.
Ein idyllischer, ruhiger Herbsttag im Wald, doch die Ruhe trügt. Die Rodung und die Räumung im Dannenröder Wald stehen kurz bevor, noch immer gibt es einiges zu tun. Die Ruhe vor dem Sturm. Die Möbel, mit denen es sich sich die Besetzer bis dahin gemütlich gemacht haben: Für Kritiker sind sie Sperrmüll, der illegal in den Wald gebracht wurde.
Und für den Kampf um den Dannenröder Wald begeben sich die Aktivisten selbst nicht selten in Gefahr. Sie seilen sch von befahrenen Autobahnen ab, leisten hoch oben in den Wipfeln der Bäume Widerstand, ketten sich an Vorrichtungen und blockieren Maschinen. Sie nennen das „zivilen Ungehorsam“, wollen die Rodungen mit ihren Körpern verhindern, wie sie sagen.
Dabei schrecken einige Besetzer mutmaßlich auch vor Gewalt nicht zurück. Dieser Polizeibus wurde mit Steinen und Farbe stark beschädigt. Die Polizei spricht von vermummten Personen, die aus dem Wald kamen, und das Auto mit vier Beamten an Bord angegriffen haben sollen. Selbst Sympathisanten der Besetzer räumen eine gewisse Plausibilität ein, dass A49-Gegner aus dem Wald hinter dieser Attacke stecken könnten – zumal Vertreter von ihnen Bezug auf die Tat nahmen. Doch Gewissheit gibt es bislang nicht.
Im Herrenwald und dem Maulbacher Wald wurde schon gerodet, jetzt konzentrieren sich Polizei, Forstarbeiter und Aktivsten auf den Dannenröder Wald. Der Bau der A49 – er wird auch in dieser Phase nicht ohne Widerstand über die Bühne gehen.
Fotos: Kristin Daum; Text: Luisa Stock und Alina Roth
@Tim
Wenn man Ihre Kommentare liest kann man Grimms Märchen getrost beiseite legen. Sie lassen ausgiebig Ihrer Phantasie freien Lauf. Fakten sehen anders aus. Neues Brunnengebiet erschliessien? Am besten bei Amazon bestellen. Einfach nur lächerlich.
Hmm, ich gebe zu bedenken, das letztes Jahr in Deutschland
245.000 Hektar Wald-Schaden entstanden ist.
2020 befinden wir uns somit in einer ganz anderen
Situation, als bei der besagten Entscheidung.
Wald bedeutet – ein gut funktionierendes Miteinander, Lebewesen, die in Wechselwirkung, friedlich, gut, zusammen leben.
Dieses gut funktionierende Miteinander wird hier zerstört auch wenn
es „nur“ insgesamt 85ha für den Weiterbau A49sind (25ha Dannenröder Forst, +123ha Versiegelung durch Asphalt), mit gravierenden Folgen. Ich frage mich, Wieviel Bäume müssen noch sterben, damit es die Mühe Wert ist einmal gefällte Entscheidungen, nochmal zu überarbeiten? Gemeinsam Verkehrstechnisch umzudenken? Oder etwa in keinem denkbaren Fall?
Man könnte jetzt stundenlang schreiben ob man dafür oder dagegen ist was diese Aktivisten machen. Einerseits beneide ich sie für Ihren Mut und ihre taten. Anderseits leben wir in einem Rechtsstaat, und er hat entschieden dass nun mal 3 % des DannenRöder Forst es gerodet werden um die rechtlich genehmigt der Autobahn (durch alle Instanzen) gebaut wird. Ob das für die Zukunft sinnvoll sein soll oder nicht (Elektromobilität) kann man sicherlich heute noch nicht absehen. Entlastet werden jedoch die Menschen , Durch deren Ort täglich Tausende von Fahrzeuge fahren. Tatsache ist auch das Ausgleichsmaßnahmen für diese Rodung in ausreichendem Maße getätigt worden sind. Ich denke mal das diese so genannten Aktivisten eigentlich gar kein Interesse daran haben, den Wald zu erhalten, sondern durch Ihre zweifelhaften Aktivitäten nur Aufmerksamkeit erregen wollen, und sonst nichts weiteres im Leben zu tun haben. Sie sollten sich lieber der parlamentarischen Arbeit widmen Und mit demokratischen Mitteln arbeiten, als sich ,die Arbeiter Und die Polizei stetig zu gefährden.
Frank Bernhardt.
Nach der Fertigstellung der A49 fahren die tausende von Fahrzeugen durch Homberg. Wer entlastet die Menschen in Homberg, denen durch die A49 das Leben zur Hoelle gemacht wird?
Wunderbare Dokumentation über die Magie desWaldes und Menschen die sich mit allen Kräften und Entbehrungen für dieses unser eigentlich meist geliebte Biotop dem Wald mit Herz und Seele einsetzen! Unglaublich wie dieses Naturgebiet jetzt im Jahr 2020 und auch noch die Coronakrise ihren Höhepunkt erreichr hat/herrsct,der Deutsche Staat ein solches Klima Verbrechen begehen kann! Wirklichkeit und Wahnsinn scheinen gerade Hand in Hand zu gehen! Dasdürfen wir nicht zulassen, dass dieser oder andere Wälder gerodet werden, denn damit begehen wir nicht nur ein Verbrechen gegen die Natur, sondern auch gegen uns selber! Der Dannenröder Wald schreit um Hilfe und ich bitte alleMenschen diesen Schrei nicht zu ignorieren! Ein Aufruf an alle, die diesem Aufschrei um direkte Unterstützung Schutz und Verteidigung wahrnehmen! Lass dieses Unrecht nicht zu und macht aktiv mit! Die Zeit ist reif , jetzt ist handeln angrsagt!
Unter „Sperrmüll“ verstehe ich persönlich was anderes. Die gezeigten Möbel sind in augenscheinlich recht gutem Zustand – bis jetzt.
Wenn natürlich ständiger Regen und Nässe ungehindert dran-/draufkommen, dann werden die nach einiger Zeit sicherlich ganz anders aussehen.
Was heisst denn hier DER Dannenröder Forst soll gerodet werden? Wieder mal Hetze bei den Scierfinken…. Es werden 24 von 1000 Hektar gefällt. In einem dafür künstlich angelegten Wirtschafts und Nutzforst!
Hier entsteht der Eindruck, ein ganzer Urwald würde vernichtet.
Bleiben sie bei den Fakten!
Die Verbohrtheit erinnert an religiösen Extremismus. Die Motivation ist in beiden Fällen für den Außenstehenden nicht ersichtlich. Es ist doch egal, auf welcher Straße der Verkehr fließt, für das Klima macht das keinen Unterschied.
Und wenn es um das Wasser geht, dann wird auch ohne Autobahn weiterhin das Trinkwasser unter einem mit Giftmüll verseuchten Gelände gewonnen. Ist das besser?
Wenn ihr Mumm hättet, dann würdet ihr statt diesem sinnlosen Autoprotest den 500000 Menschen im Rhein – Main – Gebiet zu einer sicheren Trinkwasserquelle verhelfen. Dadurch hättet ihr 1000 mal mehr (auch Sympathie) erreicht, als wenn ihr euch mit der Polizei kloppt.
Dass die Zukunft in euren Händen liegt, ist noch keine Weisheit. Entscheidend ist doch, ob ihr den Mut habt, auf konstruktive Art und Weise etwas daraus zu machen.
Tim, wenn es egal ist, auf welchen Strassen der Verkehr fliesst, dann koennen wir uns ja die 700 Mio. Euro saren und auf den Bau der A49 verzichten.
Eine Menge Geld, dass wir in die Menschen und nicht in Beton investieren koennen
Sehr geehrte Frau Storck,
ich muss schon bitten… ich bin gebürtiger Vogelsberger und habe nach einigen Jahren in Frankreich und Neuseeland meine Heimat wieder entdeckt. Zum Glück. Ich liebe gerne hier. Ich bin beileibe kein Hinterwäldler und schon gar kein A49-Freund. Auch ich denke, eine andere Trassenführung wäre sinnvoller gewesen, kam aber aus unterschiedlichen Gründen nicht zu Stande.
Nur: Was Sie hier als Journalistin machen, das entbehrt jeder objektiven Berichterstattung. Sie lassen bei jeder noch so kleinsten Gelegenheit ihre links-grüne Meinung einfließen.
Beispiele? Gerne:
1. Gleich im ersten Satz schreiben Sie, dass „der Wald gerodet wird“. Das ist eine maßlose Übertreibung und Unwahrheit. Bitte schreiben Sie, dass 2,7% des Waldes oder ein „kleiner Teil des Waldes“ gerodet werde. Sie betreiben hier gleich im ersten Satz ein bewusstes Framing.
2. Nächster Satz: Nein, illegale Aktionen kann man eben NICHT gutheißen. Dann würden wir in einer Anarchie leben.
3. Dass „Danni“ mit einem Symbol der ultralinksradikalen, gewaltbereiten Minderheit in Deutschland geschrieben wird, erwähnen Sie gar nicht. NIEMAND aus dem Vogelsberg, und erst Recht nicht Forst- und Waldliebhaber, fühlen sich mit einem „Danni“ mit dem „Anarchie-A“ wohl. Das ist unser Wald, nicht der Wald von irgendwelchen wohlhabenden Berliner oder Münchner Stadtkindern.
4. „Aktivisten“ klingt so schön, wie? „Aktivisten“ tuen aber etwas Positives. Zum Beispiel Bäume pflanzen, Müll sammeln, Bäche renaturieren. Von solchen echten Aktivisten gibt es im Vogelsberg mehr als genug – die bekommen aber keine Plattform bei Ihnen. Kommen Sie mal vorbei, wenn ich die nächste Streuobst-Wiese bepflanze?
5. Es sind nicht bloß „auch Menschen in der Region für die Autobahn“. Im Gegenteil, die überwältigende Mehrheit in den anliegenden Kreisen Vogelsberg, Marburg und Schwalm-Eder ist für die Autobahn.
6. „So heißen die einzelnen Camps … in denen die Menschen arbeiten, kochen, leben…“ WIE BITTE? Bitte behalten Sie doch das Wort „arbeiten“ für die Menschen vor, die wirklich arbeiten und der Gesellschaft dienen. Eine Krankenschwester arbeitet. Eine Kindererzieherin arbeitet. Ein Handwerker arbeitet. Diese Menschen arbeiten eben NICHT.
7. „Geschlafen wird gemeinsam in den Häusern, …“ Ach ja, Corona-Regeln sind bei Frau Storck wohl noch nicht angekommen?
8. „Jeder kann dort schlafen, wo er möchte.“ Ist ja super, dass im restlichen Deutschland alles abgesagt wird, hier aber jegliche Nachverfolgung im Falle eines Corona-Ausbruchs unmöglich ist.
9. „Die Planungsgesellschaft Deges, die den Bau der A49 verantwortet, beschuldigt die Besetzer jedoch auch, Forstmaterialien zu stehlen.“ Nicht nur die Deges – es liegen Strafanzeige von den Förstern, den Jägern sowie zahlreichen Anwohnern aus Dannenrod und Lehrbach vor. Warum wird nicht mal benannt, was jeder weiß? Natürlich werden hier massiv Eigentumsdelikte begangen. Wäre aber unschön für Frau Storck, würde sie das schreiben müssen.
10. „Wenn gerade einmal nicht gebaut wird, dann gibt es Musik. An jedem Baum, in jedem Camp geht es musikalisch zu.“ Genauso wünschen sich die Tiere den Wald. Sehr gut. Vielleicht noch ein Feuerwerk dazu?
11. „Für Kritiker sind sie Sperrmüll, der illegal in den Wald gebracht wurde.“ Und was sind diese Sachen für Sie, Frau Storck? Hübsche Gegenstände aus Plastik, Holz und Kunstleder, die in einen Wald gehören?
12. „Die Polizei spricht von vermummten Personen, die aus dem Wald kamen, und das Auto mit vier Beamten an Bord angegriffen haben sollen.“ Ach ja? Sie haben also immer noch so ein paar Restzweifel, wer es war? Wollen Sie das mit Ihren Konjunktiven hier ausdrücken?
Frau Storck, im Ernst. Ihr Artikel ist geblendet von einer tollen spätherbstlichen Waldromantik in einem eigentlich für jegliche Personen gesperrten Gebiet. Bitte betreiben Sie seriösen Journalismus und benennen Straftaten eindeutig als solche.
Sehr guter Artikel! Leider wird Oberhessen-Live nicht darauf reagieren, da man damit die absolut subjektive Einstellung zur A49 preisgeben würde.
Übrigens noch ein Punkt 11: Hunde sind im Wald zwingend anzuleinen.
Lieber Objektiver Vogelsberger,
das sind Fakten!
Ich sehe das genauso, lese ich Berichte aus diesem Grund oft erst gar nicht.
Es wäre gut, wenn die Redaktion mal ihre verbindlichen Richtlinien bekannt gibt um das Vertrauen wieder herzustellen.
Objektiver Vogelsberger,
was Sie offensichtlich erwarten, ist Parteilichkeit für Ihre Position. Fakt ist, dass Ihre Position nur eine von mindestens zwei möglichen ist. Beide finden sich im Artikel von Frau Stock ausgewogen wieder. Dazu trägt auch die Verwendung der Begrifflichkeiten beider Seiten bei, die sie jeweils unmissverständlich zuordnet und sie eben nicht zu ihren eigenen macht. Ebenso unterscheidet sie zwischen Fakten auf der einen und Vermutungen und unbewiesenen Behauptungen auf der anderen Seite. Das nenne ich guten Journalismus.
Auf Details will ich gar nicht eingehen, manchmal hilft auch mehr Gelassenheit und genaueres Lesen.
Das Projekt A49 ist mittlerweile so ausgiebig öffentlich diskutiert, dass man sich über Behauptungen wie:“…die überwältigende Mehrheit(…) ist für die Autobahn…“nur wundern kann. Vielleicht sind Sie noch nicht lange genug wieder in Deutschland, sonst wüssten Sie, dass eine Bürgerbefragung, Volksabstimmung o.ä. nicht stattgefunden hat, dass ursprünglich angeführte Begründungen für den Weiterbau hinfällig sind und dass das Bundesverwaltungsgericht das Projekt A49 als ‚heute nicht mehr genehmigungsfähig‘ bezeichnet hat. Damit ist das Durchboxen dieser Autobahn nicht nur nicht mehr strittig, sondern ganz banal falsch und wird Generationen nach uns wie ein Klotz am Bein hängen.
Ach David, das ist doch ein alter Hut: Wir leben halt nun mal in einer repräsentativen Demokratie. Haben Sie damit ein Problem?
In den Kreisen Vogelsberg, Marburg und Schwalm-Eder haben in Summe ca. 85% für Parteien gestimmt, die sich eindeutig zum Ausbau bekannt haben (CDU, SPD, FW, FDP, AfD). Dies haben diese Parteien ausdrücklich ohne Ausnahme über die letzten Jahre/Jahrzehnte. Selbst die 8-9% Grüne in den Kreisen unterstützen ja eine Partei, die in der Regierung sitzt und den Ausbau im Koalitionsvertrag mit beschlossen hat.
Und sie erzählen jetzt etwas von “kein Volksentscheid” und “es gibt keine Mehrheit”? Bei dieser Leugnung von Fakten können Sie es ja mal als Anwalt von Donald Trump versuchen, vielleicht retten Sie den ja noch…
Der „Stadt Homberg“ müsste in diesem nun sichtbaren Ausmaß der Protest-Aktionen die „Rote Karte“ gezeigt werden. Wenn es doch schützenwert ist den Dannenröder Forst zu erhalten, warum hat man zugelassen, das hier 100derte Baumhäuser und sonstige Behausungen entstehen konnten. Hier besteht das „Hausrecht“ und die Chaoten (Steine, Pyrotechnik, Fekalien auf die Polizei)
hätte man rausschmeißen müssen. Der beschauliche Ort hat 187 Einwohner, die Abgaben an die Stadt bezahlen, den Dreck, den diese sog. Aktivisten verursachen, den muss der „Steuerzahler“ entsorgen und bezahlen. Anstatt Maßnahmen zu ergreifen, hat man der Stadträtin Schlemmer das Feld überlassen? Hier ist eine weitere „Rote Karte“ nötig. Wenn die Verantwortlichen der Stadt rechtzeitig gehandelt hätten, wäre die jetzige Situation/Eskalation nie entstanden!
Lustig ist es im grünen Dannenröder Wald schon lange nicht mehr. Wenigstens hat OL den Bewohnern ein paar schöne Bilder fürs Album gemacht, denn in wenigen Tagen wird es gar nicht mehr so lustig sein wenn alles geräumt wird und die Bäume fallen werden.
Tolle Bilder, die Atmosphäre gefällt mir, junge Leute die um unsere Zukunft kämpfen im herbstlichen Wald.
Und wenn der „Danni“ dann endlich gerodet ist, suchen sich die Damen und Herren den nächsten Wald. Irgendwo in Europa. Es muß ja nicht im Vogelsberg sein. Und so fahren sie umher, ziehen ihr Ding durch und versuchen eine alternative Gesellschaftsform zu leben. Ohne Hierarchien und ohne Struktur. Ein Leben, daß ihnen von Unterstützern und den ganzen Menschen, die von ihnen gepiesakt werden, geschenkt wird. Sie nähen ihre Schuhe nicht selbst oder ihre Kleidung. Sie leben wie im Takka-Tukka-Land und benehmen sich wie Kinder.