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Protest gegen die A49Neun Umweltaktivisten nach Abseilaktionen an Autobahnbrücken in U-Haft

REGION (ol). Nach Abseilaktionen über drei hessischen Autobahnen im Protest gegen die A49 befinden sich mittlerweile neun festgenommene Umweltaktivisten in Untersuchungshaft. Gegen zwei weitere Personen wurden ebenfalls Haftbefehle erlassen, die jedoch gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt worden sind.

Das sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Frankfurt auf Nachfrage von Oberhessen-live. Die Ermittlungsbehörde wirft den Umweltaktivisten Nötigung vor. Die neun Personen seien nun in Untersuchungshaft, da sie ihren Namen nicht preisgeben wollten und daher von Fluchtgefahr ausgegangen werde. A49-Gegner präparierten in der Vergangenheit zum Beispiel ihre Fingerspitzen mit Sekundenkleber oder ritzten sich mit Rasierklingen, damit die Polizei keine Fingerabdrücke nehmen konnte. Die zwei Personen, die nun auf freiem Fuß sind, zeigten sich hingegen gegenüber den Behörden kooperativ. Sie müssen sich nun regelmäßig bei der Polizei melden.

Den elf Personen wird vorgeworfen, sich am Montag von Brücken über den Autobahnen 3, 5 und 661 abgeseilt zu haben. Die Polizei sperrte daraufhin die Fahrbahnen, es kam den Beamten zufolge zu mehreren Auffahrunfällen, bei denen es jedoch nur Blechschaden gegeben haben soll.

War zunächst vonseiten der Staatsanwaltschaft auch vom Vorwurf des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr die Rede gewesen, ist inzwischen nur noch Nötigung die Rede. Einer vorsichtigen Einschätzung der Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt zufolge könnten die Aktivisten für den Vorwurf des gefährlichen Eingriffs zu hoch über den Fahrbahnen geschwebt haben.

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Ein Gedanke zu “Neun Umweltaktivisten nach Abseilaktionen an Autobahnbrücken in U-Haft

  1. Wie die Hessenschau gerade in ihrem Ticker berichtet, hält eine Frankfurter Rechtsanwältin die U-Haft für ungerechtfertigt.
    Nach ihrer Meinung sprächen die „Beweggründe gegen eine Verwerflichkeit der Tat“.

    Nach ihrer Meinung hingen die Leute auch zu hoch um den Verkehr zu behindern.

    Dabei ist es doch deren Absicht, Aufmerksamkeit zu erzielen. Ohne gleichzeitiges Ablenken der Verkehrsteilnehmer ist das nicht möglich.

    Dabei ist es doch gerade deren Absicht, die Polizei zum Einschreiten zu nötigen und damit einen Stau zu provozieren.

    Es ist doch wohl so, daß sich diese Leute deshalb in U-Haft befinden, weil sie ihre Identität verschweigen.

    Hieße das mit anderen Worten, die Leute könnten ihr übles Spiel täglich wiederholen, bis es Tote gibt? Und selbst dann wird versucht dem Fahrer die alleinige Schuld in die Schuhe zu schieben?

    Reicht der allgemeine Verweis auf Klima oder „getötete Bäume“ aus um Menschen in Gefahr bringen zu dürfen?

    Wenn das so sein sollte, dann werden sich in Zukunft viele selbsternannte Aktivisten an Autobahnbrücken abseilen und Menschenleben in Gefahr bringen wegen TATSÄCHLICHER Missstände.

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