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46 Prozent in Romrod, 60 in Gemünden und61 Prozent in Grebenau - Vertragseingänge bis zum 30. November werden noch berücksichtigtRomrod knackt die 40 Prozent Glasfaser-Hürde

ExklusivROMROD (ls/jal). Es war ein knappes Ding, doch am Ende sollte es dennoch reichen: Romrod hat die 40-Prozent-Marke des Internetanbieters TNG geknackt. Es machen genug Haushalte mit, sodass die Firma aus Norddeutschland die Schlossstadt mit schnellem Internet per Glasfaser versorgen kann. 46 Prozent sind es am Ende gewesen. 

40 Prozent der Haushalte mussten einen Vertrag mit der Firma TNG Stadtnetz abschließen, damit der Internetanbieter mit dem Glasfaserausbau beginnt und schnelles Internet in den Vogelsberg bringt. Das war die Bedingung in den drei Vogelsberger Kommunen Grebenau, Gemünden und Romrod. Während die ersten beiden dieses Ziel relativ zügig erreichten, kämpften die Romröder buchstäblich um jeden Vertrag und bis zur letzten Minute. Die 40 Prozent der Haushalte mussten nämlich bis zum 18. Oktober mitmachen. Nur dann sollte es das schnelle Internet geben – mit einem Glasfaseranschluss für jeden TNG-Kunden kostenlos bis ins Haus.

„Die 40 Prozent wurden erreicht“, sagte Kristof Schneider, Gebietsleiter der TNG, nun gegenüber Oberhessen-live. Bis zum Stichtag sei in der Schlossstadt nochmal einiges geschehen. Erst in der letzten Woche habe nochmals ein Vor-Ort-Termin stattgefunden, an dem noch einige Verträge zustande gekommen seien. Eine genaue Prozentzahl der Haushalte, die mitmachen, konnte Schneider jedoch noch nicht nennen. Das liegt auch daran, dass gerade noch Verträge darauf geprüft werden, ob sie auch richtig ausgefüllt worden sind. Einen Tag später liegen die genauen Quoten vor: 46 Prozent waren es in Romrod – in Gemünden 60 Prozent und in Grebenau sogar stolze 61 Prozent.

Warum es bei Romrod etwas länger gedauert hat, lässt sich einfach erklären. Anders als die beiden anderen Kommunen war Romrod nämlich schon in Teilen zumindest mit schnellem Internet via Festnetz und Funk von anderen Anbietern wie der Telekom versorgt, oder sollte es zumindest sein. Das betraf vor allem die Kernstadt.

„Das sind alles sehr gute Ergebnisse“, sagte TNG-Geschäftsführer Volkmar Hausberg, „Teile Romrods sind derzeit noch recht gut über die alten Kupferleitungen versorgt. Dass sich dennoch 46 Prozent der Haushalte für Glasfaser bis ins Haus entschieden haben, zeigt, dass die Menschen ihre Gemeinde fit für die Zukunft machen wollen. Das Resultat ist auch zu großen Teilen auf das private Engagement vieler Bürger und Bürgerinnen zurückzuführen, die die Wichtigkeit erkannt und an die Solidarität ihrer Mitbürger appelliert haben.“

Deswegen war in Romrod besonders viel Überzeugungsarbeit nötig, damit der neue Anbieter genug Kunden für sein Ausbauprojekt zusammenbekam. Aus diesem Grund gründete sich eine Bürgerinitiative. Romröder wollten und sollten andere Romröder überzeugen, bei TNG mitzumachen – auch solche, die vielleicht schon selbst über andere Anbieter gut versorgt waren. Von „Solidarität“ war da die Rede: Gemeinsam sich für einen Anbieter entscheiden, damit die gesamte Stadt davon profitieren kann. Der Romröder Thomas Liebau hatte die Idee dazu. Und ist nun natürlich ziemlich glücklich darüber, dass sich die Überzeugungsarbeit an vielen Haustüren und über viele Gartenzäune hinweg tatsächlich ausgezahlt hat.

Romröder appellieren an Romröder: Holt euch den Glasfaseranschluss

„Romrod wird Glasfaser-Stadt, Wahnsinn!“, sagte Liebau in einer ersten Reaktion gegenüber OL. „Die Mitglieder der Glasfaser-Initiative freuen sich riesig, dass wir mit einem klasse Endspurt die 40 Prozent-Hürde geschafft haben und die TNG alle fünf Ortsteile mit modernster Internet-Infrastruktur ausstatten wird. Danke auch an alle Mitbürgerinnen und Mitbürger, die mitgemacht und diese Zukunftschance erkannt haben“, fügte Liebau hinzu.

In der Pressemitteilung gibt die TNG bekannt, dass in den kommenden Wochen die Verträge nun weiter auf Richtigkeit und Vollständigkeit aller Angaben und Unterlagen überprüft werden. Außerdem beginne die Trassenplanung anhand der eingereichten Verträge. „Aufgrund der guten Ergebnisse in den drei Pilotgemeinden haben wir uns entschieden, hier noch alle weiteren Vertragseingänge bis zum 30. November 2020 zu berücksichtigen, so dass der Hausanschluss inklusive 20 Meter Tiefbau bis dahin ebenfalls noch kostenlos bleibt“, ergänzt Hausberg.

Aktionsphase in weiteren Gebieten gestartet

In den vergangenen Wochen startete die Bedarfsermittlung in weiteren Regionen im Vogelsbergkreis. Dazu gehören die Gemeinden Freiensteinau und Ulrichstein sowie die Ortschaften Berfa, Fischbach, Hattendorf, Heidelbach, Lingelbach und Münch-Leusel in Alsfeld, die Grebenhainer Ortschaften Bannerod, Crainfeld, Grebenhain, Heisters, Ilbeshausen-Hochwaldhausen, Vaitshain, Volkartshain, Wünschen-Moos und Zahmen und die Ortschaften Bernshausen, Niederstoll, Ober-Wegfurth, Queck, Rimbach, Ützhausen und Unter-Schwarz in der Gemeinde Schlitz.

2 Gedanken zu “Romrod knackt die 40 Prozent Glasfaser-Hürde

  1. Herzlichen Glückwunsch Romrod,
    da zeigt sich was ehrenamtliches Engagement alles bewirken kann. Freut mich für Hauke Schmehl

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