Verschiedene Bereiche und Ebenen betroffenHartmann Spezialkarosserien will 21 Stellen in Alsfeld streichen
ExklusivALSFELD (jal/ls). Bei Hartmann Spezialkarosserien in Alsfeld sollen 21 Stellen wegfallen. OL-Informationen nach sollen die betroffenen Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen stammen. Die Mehrzahl von ihnen wechselt dem Unternehmen nach in eine Transfergesellschaft.
Den Informationen von Oberhessen-live zufolge sind verschiedene Ebenen und Abteilungen bei Hartmann von den geplanten Einschnitten betroffen. Jemand mit Kenntnis der Materie sprach von einem „bunten Strauß“ an Stellen mit unterschiedlichen Qualifikationen als Voraussetzung, die durch die Sparmaßnahme wegfallen sollen – in der Verwaltungen ebenso wie in der Produktion. Etwa 110 Mitarbeiter sind laut IG Metall derzeit bei Karosserie-Hartmann beschäftigt.
Die IG Metall bestätigte OL auf Anfrage, dass man sich im Zuge des Interessenausgleichs und der Aufstellung eines Sozialplans mit Hartmann auf den Abbau der Stellen und die Möglichkeit des Übergangs in eine Transfergesellschaft verständigt habe. Der Betriebsrat der Firma wollte sich nicht äußern. Eine Transfergesellschaft wird auch als „Kündigung auf Raten“ bezeichnet. Arbeitnehmer, deren Stellen wegfallen, wechseln meist befristet für ein Jahr zu einer solchen Gesellschaft, in der sie weiter eine prozentuale Bezahlung des ursprünglichen Nettolohns erhalten und für neue Jobs in anderen Betrieben geschult werden sollen.
Hartmann befindet sich gerade in einem sogenannten Schutzschirmverfahren, einer Besonderheit des deutschen Insolvenzrechts, in dem das Unternehmen die Möglichkeit hat, sich de facto in Eigenregie zu sanieren. Eine so genante Sachwalterin, die vom Unternehmen selbst vorgeschlagen werden kann, überwacht den Vorgang jedoch.
Henrik Schepler, Geschäftsführer bei Hartmann, bestätigte den Stellenabbau gegenüber OL ebenfalls. „Drei Monate vorläufiges Schutzschirm-Insolvenzverfahren sind noch diese Woche vorbei, ab 1. August zündet dann die nächste Stufe! Da alles nach Plan verläuft, hoffen wir spätestens zum Anfang November gesundet wieder völlig eigenständig arbeiten zu können!“, sagt Schepler – und fügt an: „Leider müssen wir dazu in den nächsten Tagen zwei oder drei Kündigungen aussprechen, so aber sichern wir 85 Arbeitsplätze in Alsfeld.“
Auf Nachfrage wird Schepler konkreter. Wahrscheinlich werde es „nur drei Kündigungen“ geben, also „definitiv keine ‚Massenentlassung'“, wie Schepler weiter ausführte. 17 Mitarbeiter würden wahrscheinlich in die Transfergesellschaft „MyPegasus“ wechseln. „Ein Mitarbeiter geht wie seit Jahren geplant zum 1. September in die verdiente Rente“, so der Geschäftsführer.
Paule: „Auch hier gilt meine volle Solidarität den Mitarbeitern“
Bereits im Juni teilte das Unternehmen mit, dass erteilte Aufträge im siebenstelligen Bereich storniert oder verschoben wurden, fertiggestellte Spezialfahrzeuge konnten nicht zugelassen werden und Zahlungen der Kunden blieben aus. Dadurch sei man in einen finanziellen Engpass geraten, doch durch die Lockerungen nach dem Lockdown habe man bereits positiver in die Zukunft blicken können. Das habe man auch am Bestelleingang gesehen. Mit dem Sanierungsplan ist vorgesehen, dass das Unternehmen spätestens im Herbst 2020 die Krise überstanden hat. Oberstes Ziel der Geschäftsführung sei es, so teilten sie es im Juni mit, trotz der erforderlichen Restrukturierungsmaßnahmen und der zu erwartenden Einschnitte, möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten.
Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule sagte auf Anfrage von OL, die Geschäftsführung habe die Stadt über die Pläne informiert. „Die Kommunikation der Unternehmensführung gegenüber der Stadt war trotz der sehr schlechten Nachrichten immer transparent“, sagte Paule.
Mit Blick auf den Autozulieferer Kamax, der vor hat, sein Werk in Alsfeld zu schließen, was Paule wiederholt als „großen Fehler“ bezeichnete, sagte er nun über Hartmann: „Auch hier gilt meine volle Solidarität den Mitarbeitern.“
Paule weiter: „Das Bekenntnis der Eigentümerin von Hartmann, der Heinz- und Gisela Friedrichs-Stiftung, zu Alsfeld, lässt mich darauf hoffen, dass die nötigen Schritte ergriffen werden, das Unternehmen zu sanieren, und nach Überwindung der Krise wieder zu wachsen.“
Aufgang Gesellschaft……ist auch eine Kündigung… auf raten ….. die Mitarbeiter… vor allem die langjährigen verlieren jeden Anspruch gegenüber Hartmann.
So kann man auch viel Geld sparen…. sehr viel Geld. Keine Abfindung,Rest Urlaubsanspruch…alles weg…
Man kann es sich auch schön reden.
1983 hat man die heimischen Kunden aus den Augen verloren. Damals hieß das noch Konkurs.
2019/2020 setzt man wieder nur auf Afrika und Nahost.
Insolvenz in Selbstverwaltung nennt man das nun.
Das Ergebnis ist dadurch auch nicht besser.
Lieber „Fahrzeugbauer“,
vielen Dank für Ihren Kommentar, leider entspricht dieser nicht der Wahrheit!
Dies liegt eventuell daran das Ihr Wissen nicht fundiert ist!
Wir laden Sie gerne zur Betriebsbesichtigung ein, damit wir Ihnen zeigen können das unsere Kunden vorwiegend aus Deutschland oder den angrenzenden Ländern stammen.
Über zusätzliche Aufträge aus der sogenannten „Heimischen Wirtschaft“ freuen wir uns natürlich sehr!
Beste Grüße aus Alsfeld
die „HARTMÄNNER“