ALSFELD (akr). „Das maximale an Fördermitteln werden wir für den Kita-Neubau rausholen“, blickte Bürgermeister Stephan Paule im August 2019 während einer Sitzung der Stadtverordneten positiv in die Zukunft – und damit hatte er Recht. Mittlerweile hat sich die Fördermittelsumme für den Neubau der Kita Wichtelland nämlich auf etwa drei Millionen Euro erhöht. Einen Förderbescheid in Höhe von 1,98 Millionen Euro hatte Staatssekretär Patrick Burghardt am Donnerstag im Gepäck.

Knapp zweieinhalb Jahre ist es mittlerweile her, dass sich die Alsfelder Lokalpolitik darauf einigte, dass die Stadt eine neue Kita bekommen soll. Nach mehreren Monaten voller lebhafter Debatten über den Standort des Neubaus entschied sich das Stadtparlament schließlich für die Feldstraße. Anfang diesen Jahres ging es dann endlich los: Zunächst wurde auf dem Gelände gerodet, dann fand Anfang Juni der offizielle Spatenstich für die Rohbauarbeiten zum Neubau statt.

2019 wurde für den Neubau der Kita Wichtelland in der Feldstraße eine Kostenschätzung von rund 5,4 Millionen Euro ermittelt. Bei diesen Planungen ging man noch von einer Gesamtfördersumme von etwa 750.000 Euro aus. Nun, diese Summe hat sich mittlerweile sozusagen vervierfacht. Durch die Initiative der Stadt Alsfeld bei den Fördermittelgebern konnte die Gesamtfördersumme nämlich mittlerweile auf etwa drei Millionen erhöht werden.

Patrick Burghardt, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Digitale Strategie und Entwicklung hat am Donnerstag die Förderzusage in Höhe von 1,98 Millionen Euro an Bürgermeister Stephan Paule übergeben. Die Kita wird vom Land Hessen mit 1,62 Millionen Euro aus dem Investitionsprogramm der Hessenkasse gefördert, knapp 360.000 Euro werden zusätzlich durch die WI-Bank finanziert. „Ich freue mich, dass das Land ein Stück dazu beitragen kann, dass die Kinder hier in Alsfeld erfolgreich betreut werden“, freute sich der Staatssekretär. Kinderbetreuung sei schließlich immer ein großes Thema in den Kommunen.

Staatssekretär Patrick Burghardt überreichte den Förderbescheid. Fotos: akr

Zur Erklärung: Die Hessenkasse des Landes besteht aus einem Entschuldungs- sowie einem Investitionsprogramm. Sie ermöglicht den Kommunen die Ablösung ihrer Kassenkredite durch das Land und stärkt Kommunen, die trotz ihrer schwachen Finanzlage ohne Kassenkredite ausgekommen sind und in den vergangenen Jahren eisern gespart haben.

Bereits im April 2018 teilte die Stadt Alsfeld mit, dass sie vier Millionen Euro aus der Hessenkasse bekommen soll. Sie hatte seit dem 4. April 2018 keine Kassenkredite mehr und darf daher das Geld in bereits geplante Projekte einfließen lassen – so wie in den Neubau der Kita Wichtelland. 1,6 Millionen Euro aus dem Investitionsprogramm fließen nun in dieses Projekt. „Das ist schön. Es schont die städtische Kasse für viele andere Investitionen“, erklärte Paule.

Noch in diesem Jahr soll die feierliche Grundsteinlegung erfolgen.

Die dadurch freiwerdenden finanziellen Spielräume will die Stadt nun in Verbesserungen der Kita-Standards investieren – insbesondere in die Energieeffizienz und Nachhaltigkeit des Neubaus, wodurch in der Zukunft wiederum dauerhaft bei den künftigen Betriebskosten eingespart werden könne. „Damit senken wir nicht nur langfristig die laufenden Kosten, sondern setzen auch einen Akzent in Sachen Nachhaltigkeit“, freute sich der Rathauschef.

Der Neubau wird dabei nicht nur aus dem Investitionsprogramm der Hessenkasse und der WI-Bank gefördert, sondern auch mit Mitteln des Landesinvestitionsprogramms der Kinderbetreuung. Somit beläuft sich die gesamte Fördersumme auf rund drei Millionen Euro. Da die Kosten der Kita sich auf 5,4 Millionen Euro belaufen, können durch die Förderungen über 50 Prozent der Kosten übernommen werden.

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