Offener Brief der Verkehrswende-Initiative Vogelsberg„Sichere und Corona-freie Schulwege im Vogelsberg!“
VOGELSBERG (ol). Am Montag werden die Schulen wieder schrittweise geöffnet. Diese Wiedereröffnung wirft auch die Frage des Schülertransportes auf. Wie können wirkliche Alternativen zum Elterntaxi im Vogelsberg umgesetzt werden? Was ist zu Zeiten von Corona und dem Klimawandel zeitgemäß? Die Verkehrswende-Initiative Vogelsberg fordert in einem offenen Brief „Sichere und Corona-freie Schulwege im Vogelsberg“. Der offene Brief im Wortlaut.
„Die bevorstehende Wiederöffnung der Schulen stellt auch die Frage des Schülertransportes. Die Wahrscheinlichkeit, dass es vermehrt zum Einsatz von „Elterntaxis“ kommt, ist groß. Busse und Bahnen können den notwendigen Infektionsschutz nicht sicher gewährleisten. Erhöhtes motorisiertes Verkehrsaufkommen ist jedoch keine die Gesundheit und das Klima schützende Lösung.
Die Verkehrswende-Initiative Vogelsberg bittet daher alle dafür Verantwortlichen, schnell und unbürokratisch für sichere Zuwege zu den Schulen zu sorgen. Allen Schülern soll ermöglicht werden, ungefährdet per Fahrrad oder zu Fuß zur Schule zu kommen. Nach Auskunft des ADFC-Bundesverbandes stehen dazu – nicht nur den Kommunen – verschiedene rechtliche Möglichkeiten – auch kurzfristig – zur Verfügung. Gute Gründe!
Bei einem erhöhten Verkehrsaufkommen auf den Schul-Zufahrtsstraßen sind Kinder, die zu Fuß oder per Rad kommen, einer erhöhten Unfallgefahr ausgesetzt. Elterntaxis und der Einsatz von zusätzlichen Bussen würden außerdem zu mehr klima-und lungenschädlicher Luftverschmutzung führen. Ungerechtigkeiten würden verstärkt: Kinder, deren Eltern keine Möglichkeit zum Autotransport haben, wären erhöhten Risiken ausgesetzt.
Der Transport von Schülern in Bussen und Bahnen ermöglicht keinen sicheren Infektionsschutz. Selbst wenn genügend Platz vorhanden ist, ist eine kontrollierte Distanzwahrung unter den Schülern nur schwer vorstellbar. Begegnungen im Freien bergen nach Aussagen der Virologen grundsätzlich weniger Infektionsrisiken. Auf dem Fahrrad wird automatisch Distanz gewahrt.
Bewegung stärkt das Immunsystem. Auch das ist nach Aussagen der Ärzte als Krankheitsprävention derzeit besonders wichtig. Wenn durch die Corona-Krise die Klima-Krise in den Hintergrund geriete, wäre das besonders für die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen fatal. Auch hier gibt es eine Verantwortung, der sich die Politiker stellen sollten. Diese Krise, die den Schutz von Menschenleben so eindringlich vor Augen führt, bietet den Anlass für alle Verantwortlichen, sich beispielgebend und zukunftsweisend dafür einzusetzen, dass Kinder und Jugendliche sich sicher und selbständig unmotorisiert fortbewegen können“.
Dieses Schreiben ist laut der Verkehrswende-Initiative Vogelsberg adressiert an: die Verwaltungen und Bürgermeister Alsfelds und Lauterbachs, den Landrat, das Jugendamt und weitere Ämter des Kreises.
Das macht voll Sinn für Kinder aus Grebenau, Stumpertenrod und Meiches. Wann sollen die wegfahren das sie um 8 in Alsfeld sind? Super Idee