Gesundheitsamt informiert: „Einfache Hygieneregeln bieten Schutz“Wie der Vogelsberg auf das Coronavirus vorbereitet ist
VOGELSBERG (ls). Das Coronavirus breitet sich auch in Deutschland weiter aus, auch in Hessen gibt es mittlerweile einen Fall – im Lahn-Dill-Kreis. Doch wie ist der Vogelsberg auf einen Ausbruch vorbereitet – und wie schützt man sich richtig? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Seit Anfang Dezember 2019 sind in Wuhan, der Hauptstadt der zentral-chinesischen Provinz Hubei, vermehrt Fälle von Atemwegserkrankungen durch das neuartige Coronavirus aufgetreten. Als ursprüngliche Ansteckungsquelle werden Tiermärkte in der chinesischen Millionenstadt vermutet.
Mehr als 80.000 Erkrankungsfälle wurden weltweit inzwischen gemeldet, in Deutschland wurden bislang mindestens 48 Infizierte registriert, neben 16 älteren Fällen hauptsächlich aus Bayern sind nun Meldungen aus Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Hessen und Rheinland-Pfalz darunter.
Das Gesundheitsamt des Vogelsbergkreises steht in regelmäßigem Kontakt mit dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) sowie den anderen Gesundheitsämtern in Hessen. So heißt es in einer Stellungnahme des Kreises. Hessen – und auch der Vogelsberg – sei gut aufgestellt, fasst Gesundheitsdezernent Dr. Jens Mischak zusammen. Was Sie sonst noch wissen müssen:
Was sind Coronaviren?
Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) informiert, wurden Coronaviren erstmals Mitte der 60er Jahre identifiziert. Sie können sowohl Menschen als auch verschiedene Tiere infizieren, darunter Vögel und Säugetiere. Beim Menschen verursachen diese Viren verschiedene Krankheiten, von gewöhnlichen Erkältungen bis hin zu gefährlichen oder sogar potenziell tödlich verlaufenden Krankheiten wie dem Middle East Respiratory Syndrome (MERS) oder dem Severe Acute Respiratory Syndrome (SARS).
In der Vergangenheit waren schwere, durch Coronaviren verursachte Krankheiten wie SARS oder MERS zwar weniger leicht übertragbar als Influenza, aber sie haben dennoch zu großen Ausbrüchen geführt.
Wie wird das neuartige Coronavirus übertragen?
Das neuartige Coronavirus ist von Mensch zu Mensch übertragbar. Der Hauptübertragungsweg ist die Tröpfcheninfektion. Das kann direkt von Mensch-zu-Mensch über die Schleimhäute der Atemwege geschehen oder auch indirekt über Hände, die dann mit Mund- oder Nasenschleimhaut sowie die Augenbindehaut in Kontakt gebracht werden. Allerdings wurden auch Fälle bekannt, in denen sich Personen bei Betroffenen angesteckt haben, die nur leichte oder unspezifische Symptome gezeigt hatten.
Welche Symptome treten auf?
Eine Infektion kann zu Symptomen wie Husten, Schnupfen, Halskratzen und Fieber führen, einige Betroffene, so schreibt es das RKI, leiden auch an Durchfall. Bei den bisher hauptsächlich aus China berichteten Fällen seien vier von fünf Krankheitsverläufen mild. Bei einem Teil der Patienten könne das Virus zu einem schwereren Verlauf mit Atemproblemen und zu Lungenentzündung führen. Todesfälle traten bisher vor allem bei Patienten auf, die älter waren und/oder zuvor an chronischen Grunderkrankungen litten. Die Inkubationszeit kann zwischen zwei bis zu 14 Tagen dauern.
Welche Vorkehrungen wurden im Vogelsberg bislang getroffen?
Landrat Manfred Görig und Gesundheitsdezernent Dr. Jens Mischak hatten sich, so schreibt es der Kreis, bereits am 27. Januar mit den Amtsleitern der relevanten Behörden abgestimmt. Dr. Henrik Reygers, der kommissarische Leiter des Gesundheitsamtes, erklärte in diesem Zusammenhang: „Wir verfolgen das Infektionsgeschehen in China und weiteren betroffenen Ländern sehr genau und treffen Vorkehrungen für ein mögliches Auftreten der Infektionserkrankung mit dem neuen Coronavirus hier im Vogelsbergkreis.“
Am Hessischen Ministerium für Soziales und Integration wurde eine „Task Force“ eingerichtet, an der unter anderem die Gesundheitsämter, Rettungsdienste sowie das „Kompetenzzentrum für hochansteckende Erkrankungen“ des Universitätsklinikums Frankfurt am Main beteiligt sind. Hier werde täglich die aktuelle Risikolage bewertet und ein hessenweit einheitliches Vorgehen festgelegt, über das die Gesundheitsämter benachrichtigt würden.
Grundsätzlich erfolge das Management bei einem Verdachts- oder Erkrankungsfall bei dieser neuen Virusvariante wie bei bekannten Erregern, wie beispielsweise bei SARS- oder schweren Influenza-Fällen. Denn das neue Virus verbreitet sich über die gleichen Wege und Mechanismen, wie die bereits bekannten Viren.
In den Gesundheitsämtern würden hierzu klar definierte Ablaufpläne vorliegen, die eine rasche Umsetzung von Schutzmaßnahmen ermöglichen. Unter Federführung des leitenden Notarztes, Dr. Erich Wranze-Bielefeld, wurde aktuell eine Dienstanweisung für den Umgang mit Verdachtsfällen für die Leitstelle, die Rettungsdienste und Krankenhäuser im Vogelsbergkreis herausgegeben. Nähere Details nannte der Kreis nicht. In anderen Regionen werden zum Beispiel Zelte an Krankenhäusern errichtet, wo sich Patienten mit grippeähnlichen Methoden melden sollen. So können sie gleich isoliert behandelt werden.
Was passiert, wenn im Vogelsberg Verdachtsfälle auftreten?
Bei einem Verdachtsfall sollen Krankenhäuser oder niedergelassene Ärztinnen und Ärzte diesen an das Gesundheitsamt beziehungsweise über die Kreisleitstelle melden, damit ein weiteres Vorgehen abgestimmt werden kann.
Vorrangig seien bei einem Verdachtsfall die Isolierung des oder der Betroffenen sowie Hygienemaßnahmen, um eine Übertragung zu verhindern, und natürlich die – möglichst rasche – Diagnostik. In Hessen stehe das mikrobiologische Labor der Philipps-Universität Marburg für die Virusdiagnostik zur Verfügung. Somit können Verdachtsfälle auch aus dem Vogelsbergkreis rasch abgeklärt werden. Involviert seien natürlich auch die Krankenhäuser. Dort gebe es selbstverständlich Bereiche, die zur Verfügung gestellt werden könnten. Sollte ein Verdachtsfall auftreten, könne der betroffene Patient unverzüglich separiert werden, heißt es vom Kreis. Für die eigentliche Behandlung reichen Gesundheitsminister Jens Spahn zufolge jedoch normale Betten und die Isolierung einer Intensivstation in der Regel aus.
Was ist zu tun, wenn man befürchtet, sich infiziert zu haben?
Die Betroffenen sollten möglichst zu Hause bleiben und unnötige Kontakte vermeiden. Bevor man den Hausarzt oder eine Notaufnahme im Krankenhaus aufsucht, solle man sich telefonisch anmelden, heißt es vom Kreis. Auch das Gesundheitsamt des Vogelsbergkreises gibt telefonisch Auskünfte zu Risiken und Verhaltensregeln.
Für den Verdacht auf und den Nachweis des neuen Coronavirus bestehe eine Meldepflicht. Ärztinnen und Ärzte sowie Labore müssen eine Meldung unverzüglich durchführen und dabei auch die Kontaktdaten, wie Name und Anschrift der Betroffenen mitteilen. Mit diesen Angaben kann das Gesundheitsamt die Betroffenen kontaktieren und notwendige Maßnahmen, wie die Ermittlung weiterer Kontaktpersonen, einleiten.
Gesundheitsdezernent Dr. Jens Mischak weist außerdem darauf hin, dass die Grippe viel häufiger vorkommt. Alleine in diesem Jahr wurden im Kreis schon 93 Influenza-Fälle gemeldet. Im Verhältnis ist das Virus dem Robert-Koch-Institut zufolge jedoch zehnmal tödlicher als eine normale Grippe. Dennoch warnen Gesundheitsexperten vor übertriebener Panik.
Wie kann man sich vor einer Ansteckung schützen?
Schützen kann man sich vor einer Ansteckung ganz ähnlich wie bei einer Grippe: Betroffene sollten eine gewisse Husten- und Nies-Etikette einhalten. Sprich: In die Armbeuge husten oder niesen. Außerdem sollten sie Einmaltaschentücher verwenden und die nach jedem Gebrauch entsorgen.
Ein einfaches und doch effektives Gegenmittel ist zudem Häufiges und besonders gründliches Händewaschen, am besten auch mit desinfizierenden Mitteln. Mit den Händen sollte man nicht die Nasen-, Mund- und Augenschleimhaut berühren – zum Beispiel nach dem Festhalten an Griffen in Bussen oder Benutzen von Türgriffen, die von Vielen angefasst werden – und bestenfalls sollte das Händeschütteln vermieden werden. Weiterhin empfiehlt das Gesundheitsamt: Grundsätzlich eigene Gläser und Besteck benutzen und wie immer in der Erkältungszeit wenn möglich Menschenansammlungen meiden.
Zu Erkrankten sollte Abstand gehalten werden. Diese Maßnahmen sind nicht nur beim Coronavirus ratsam, sondern auch in Anbetracht der Grippewelle. Übrigens: Dass sich die Ansteckungsgefahr für gesunde Menschen durch das Tragen eines Mundschutzes verringert, konnte bislang nicht nachgewiesen werden.
Ich habe gestern ganze 10 Stunden in Dauerschleife versucht, die 116117 zu erreichen. Keine Chance !
Gut zu lesen wie Gesundheitsämter und-Ministerien auch im VB scheinbar seit Wochen zusammenarbeiten.
Mein Anruf im Gesundheitsamt Lauterbach vor 2d und meine Frage wie die Versorgung von Praxen evtl.bei der derzeitigen Lage von den Gesundheitsämtern unterstützt wird,ergab,dass im Gesundheitsamt Lauterbach überhaupt keine Informationen vorliegen .
Wir sollen uns morgen,am Freitag noch einmal melden.
Ich bin Zahnärztin.
Sie Wissen nichts und Reden nur belangloses Zeug sagen sie doch Einfach das es Sachen gibt auf dieser Erde wo man wenig dagegen etwas machen kann.