Besondere Andachten im Dekanat an den kommenden AdventswochenendenAngersbacher Musiker sorgen für Weihnachtsstimmung
ANGERSBACH (ol). Dekanatsweit haben jetzt die ersten Adventsandachten stattgefunden. In Angersbach zum Beispiel wurde der traditionelle, Musikgottesdienst am 1. Advent gefeiert. Rund 170 Gäste hatten sich abends in der Kirche versammelt, um den Klängen von mehr als 50 mitwirkenden Musikern zu lauschen und sich so schon einmal ganz gemütlich in Weihnachtsstimmung bringen zu lassen.
Gesang, Blockflöte, Querflöte, Orgel, Keyboard: Der musikalische Gottesdienst bot ein abwechslungsreiches Programm. Zahlreiche ehrenamtliche Angersbacher Musiker hatten sich wieder an der traditionellen Adventsandacht beteiligt.
Das Vocalensemble Contraste unter der Leitung von Helmut Ströher und mit Anna Mill am Klavier, das Gesangsensemble der Musikkulturschule Lauterbach unter der Leitung von Gabriele Janneck, die Blockflötengruppe Angersbach unter der Leitung von Carla Weidmann, die drei Querflötenspielerinnen Aja Russ, Ivonne und Clara Dahlmann sowie die beiden Kinder Leni Koller und Hannah Dahlmann am Keyboard. An der Orgel spielte Christian Spogat.
Gedenken an viele heimatlose Menschen
Die musikalischen Abschnitte wechselten sich mit der Weihnachtsgeschichte ab, die Prädikantin Inge-Lore Möller und Hans-Jürgen Luck vom Kirchenvorstand Angersbach vorlasen. Inge-Lore Möller war es bei dieser Gelegenheit wichtig, auf aktuelle Gegebenheiten aufmerksam zu machen: „So wie Maria und Josef sich damals auf den Weg nach Bethlehem machten, sind auch in unserer heutigen Zeit viele Menschen unterwegs – viele von ihnen auf der Suche nach einer neuen Heimat“, erinnerte sie. Doch was bedeutet Heimat eigentlich?
„Heimat – das ist so vieles“, sagte Möller. Meistens stehe das Wort für den Ort, aus dem man komme, wo man sich zuhause fühlt. „Heimat kann zerstört werden, mancher wurde vertrieben. Viele haben ihre Heimat verloren“, erinnerte Möller. „Heimat heißt, vertraut und aufgehoben sein. In der Liebe von Menschen und in der Geborgenheit alter Zusagen. Heimat ist etwas, was vielleicht erst wächst.“
Doch was aber sucht jemand, der aufbricht in unbekanntes Land? „Im besten Fall neue Wege, andere Perspektiven und Herausforderungen“, sagte Möller. „Flieht er vor Bedrohungen, sucht er Frieden, einen angstfreien Alltag, ein Leben ohne Waffen. Ein Land, in dem Menschenrechte ernst genommen werden.“ Und was braucht jemand, der ins Ungewisse geht? „Geborgenheit. Eine Verheißung. Mitten im Chaos des Lebens sich leiten lassen, von einem, der sagt, geht los, ich bin bei euch.“
Inge-Lore Möller freute sich über die gutgefüllte Kirche und die schöne Atmosphäre – besonders auch, weil es in der Kirchengemeinde Angersbach derzeit keinen Pfarrer gibt. „Umso schöner ist es, wenn alle ehrenamtlich mitanpacken und schlussendlich gemeinsam eine so schöne und stimmungsvolle Andacht organisieren.“
Andachten, Musik, Fackeln, Lebkuchen und Met
An den kommenden Wochenenden wird es weitere, besondere Adventsgottesdienste im Dekanat Vogelsberg geben, die die Besucher garantiert in Weihnachtsstimmung bringen werden:
Am 3. Advent findet zum Beispiel um 15.30 Uhr in Metzlos-Gehaag die „Waldweihnacht“ statt. In der Tannenschonung bei Familie Schleich im Steinwäldchen unterhalb des Friedhofs Metzlos sollen gemeinsam mit dem Posaunenchor Weihnachtslieder gesungen werden. Anschließend wird es Glühwein, Kinderpunsch und Lebkuchen geben. Ebenfalls am 3. Advent findet in Dannenrod um 19.30 Uhr die „Adventsmusik“ statt. Hier warten Orgelmusik, Singkreis und Posaunenchor auf die Besucher.
Am 4. Advent dann findet zum Beispiel um 18 Uhr die „Ökumenische Waldweihnacht“ auf dem Totenköppel in Meiches statt. Ebenfalls um 18 Uhr findet an diesem Tag in Angersbach wieder die traditionelle „Lichterandacht“ statt. Hier wird von der Angersbacher Kirche aus mit Laternen und Fackeln zur Burgruine Wartenbach gewandert. Dort gibt es dann eine Andacht sowie Musik, Lagerfeuer und Met.
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