Eltern spenden Geld von Flohmarkt für Kindersachen1700 Euro für den Waldspielplatz Buchholzbrücke
HOMBERG (OHM) (jal). In Homberg lässt sich gerade lernen, was alles erreicht werden kann, wenn Eltern und Stadt zusammenarbeiten. Gemeinsam hat man dort einen vorsortierten Flohmarkt für Kindersachen auf die Beine gestellt. Ein Teil des Erlöses wurde jetzt an den Wanderverein übergeben – der damit nun neues Spielgerät für den Waldspielplatz Buchholzbrücke anschaffen will.
Die Stadt wolle keine Lorbeeren einheimsen, die ihr nicht zustehen, sagte Christiane Enders-Pfeil vom Homberger Familienzentrum bei der offiziellen Scheckübergabe. Und dennoch wirkten die öffentlichen Stellen im Hintergrund mit, stellten die Stadthalle kostenlos zur Verfügung und halfen beim Verteilen der Etiketten, die bei dem Flohmarkt Ende September zum Einsatz kamen. Gedruckt hatte die Schilder Daniel Pfeil vom Design Center Pfeil Homberg – und zwar ehrenamtlich.
Die Idee für die ganze Aktion aber hatten ein paar Mütter, sie sich zusammen mit anderen Müttern und Vätern mittlerweile zur Homberger Elterninitiative zusammengeschlossen haben. Die Mütter hatten im Vorfeld andere vorsortierte Kinderflohmärkte in der Region besucht. Vorsortiert heißt, dass die Kleidungsstücke für die Kleinen nach Größe sortiert ausgelegt werden. Die Verkäufer stellen sich nicht selbst mit einem Stand auf, sondern geben die Waren bei den Veranstaltern ab, die sich dann ums Verkaufen kümmern. Bezahlt wird am Ende bei einer Kasse am Ausgang – wie bei einem richtigen Geschäft, könnte man sagen.
Doch warum sollten sie für die Events immer in andere Städte fahren? Könnte man das nicht auch in Homberg auf die Beine stellen? Die Mütter gründeten eine Whatsapp-Gruppe, mehr und mehr Mitglieder kamen hinzu, bis man sich schließlich an die Stadt wandte und das Projekt gemeinsam verwirklichte. 77 Familien haben Sachen auf dem Markt Ende September verkaufen lassen, Besucher zählten die Eltern aber etwa 500.
„Das hätten wir wirklich nicht erwartet“, sagte Vanessa Decher, die den Markt mit organisierte. Man habe in Gießen, Kirchhain und dem Vogelsberg Werbung gemacht für die Aktion, daher schätze sie, dass die Besucher auch von dort überall her nach Homberg gekommen sind. „Wir sind relativ zentral gelegen, das ist ja das Schöne“, sagte die Lehrerin.
85 Prozent des Erlöses ging an die Verkäufer, die restlichen 15 Prozent wurden nun an den Wanderverein Homberg Ohm gespendet. Auf dessen Vereinsgelände befindet sich der Waldspielplatz Buchholzbrücke, den viele Eltern aus Homberg mit ihren Kindern gerne besuchen.
Mit den zusammengekommenen 1700 Euro soll nun neues Spielgerät angeschafft werden. Die erste Vorsitzende des Vereins, Marianne Fleischhauer, die zusammen mit Wanderwart Gerhard Dörr zu der Scheckübergabe gekommen war, hatte schon einen Katalog dabei, in denen sie gemeinsam mit den Müttern blätterte. Wobei die Entscheidung eigentlich schon gefallen ist: Neben einem neuen Wipp-Tier soll ein per Hebel steuerbarerer Bagger für einen Sandkasten gekauft werden.
„Das ist schon ganz toll“, sagte Fleischhauer, als sie den Scheck überreicht bekam. Dabei ließ die Vereinschefin anklingen, dass sich die Wanderer nicht nur über Geld, sondern auch über helfende Hände freuen würden. Vom 1. Mai bis Ende September bietet der Verein Sonntags von 13 bis 18 Uhr in einem Waldcafé bei dem Spielplatz Kaffee und Kuchen an. Doch der Wanderverein, der in zwei Jahren sein 125-jähriges Bestehen feiert, sei überaltert – wie lange das Café noch am Laufen halten werden kann, ist damit fraglich.
Die Homberger Mütter sind sich jedenfalls sicher, dass es ihren Flohmarkt jetzt regelmäßig, am besten zweimal im Jahr geben soll. Dabei soll jedes Mal an einen anderen guten Zweck mit Bezug zu Kindern gespendet werden. Der nächste Termin steht schon fest: Es ist der 15. März. Anmeldungen sind ab 1. Februar unter kinderflohmarkt-homberg@web.de möglich.
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