Gesellschaft0

Holzzersetzende Pilze auf dem Vormarsch – Krone nicht mehr bruchsicherNaturdenkmal nicht mehr zu retten: „2 halbe Eichen“müssen gefällt werden

SCHLITZ (ol). Die Schäden sind einfach zu gravierend, das Naturdenkmal „2 halbe Eichen“ in Rimbach ist nicht mehr zu retten, die im Dorf auch als Friedenseichen bekannten Bäume müssen gefällt werden. Dies teilt die Untere Naturschutzbehörde des Vogelsbergkreises nach der jüngsten Sitzung des Rimbacher Ortsbeirates mit.

Vermutlich 1871 waren die beiden Eichen an der Kreuzung Rimbacher Straße/Troßbachtal gepflanzt worden. „150 Jahre sind für Stieleichen eigentlich kein Alter, trotzdem müssen die beiden Bäume, die eine Einheit bilden, nun gefällt werden“, heißt es in einer Pressemitteilung der Kreisverwaltung.

Standortbedingte Wurzelschäden und ein Blitzschaden im Juni 2007, der gravierende Schäden an den beiden Bäumen anrichtete, sowie die Trockenheit der letzten beiden Jahre führten zur Schwächung des Naturdenkmals, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Bislang konnte durch zahlreiche Pflegemaßnahmen und Rückschnitte, die teilweise durch Gutachter festgelegt wurden, der Erhalt gesichert werden.

Die letzte Kontrolle habe allerdings gezeigt, dass holzzersetzende Pilze verschiedener Arten auf dem Vormarsch sind, dass die Rinde teilweise in großen Stücken abgeworfen werde, dass Faulstellen schnell größer werden würden und dass die Vitalität der gesamten Krone stark nachlasse.

Im Dezember 2018 fand noch einmal eine Kronenpflege zur Totholzentnahme statt. Doch der leichte Rückschnitt hatte keinen stärkeren Austrieb mehr ausgelöst und die Krone des nördlichen Baumes blieb laut Pressemitteilung den ganzen Sommer über schütter. Auch Teile der Krone an der südlichen Eiche sind durch eine Faulstelle nicht mehr bruchsicher, trotz mehrmaliger Reduktion des Starkastes.

Hinzu komme: Bei der anhaltenden Belastung durch die Trockenheit hatten die holzzersetzenden Pilze leichtes Spiel, der Baum konnte keinen großen Widerstand mehr leisten. Eine sehr starke Kronenreduktion oder eine Fällung sind die einzigen Möglichkeiten an einem solch hochfrequentierten Standort.

In der jüngsten Ortsbeiratssitzung wurde unter Einbeziehung des städtischen Bauhofes und längerer Beratung durch die Untere Naturschutzbehörde daher der einstimmige Beschluss gefasst, die „2 halbe Eichen“ zu fällen. Eine Neupflanzung wird durch die Stadt Schlitz gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde des Vogelsbergkreises am gleichen Standort durchgeführt werden.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren