Gesellschaft6

Unterstützung der Bürgerstiftung "Gut für Oberhessen"7.500 Euro für Mehrgenerationenhäuser im Kreis

LAUTERBACH (ol). In einem Mehrgenerationenhaus (MGH) begegnen sich Menschen jeder Altersstufe und unterstützen sich gegenseitig. Die Mehrgenerationenhäuser in Schotten, Romrod und Homberg sind Vorbilder, wie sich diese besondere Form des Zusammenlebens organisierten lässt. Für ihre Arbeit erhielten die drei Häuser aus dem Vogelsberg jüngst eine Zuwendungen in Höhe von je 2.500 Euro.

Das Geld stammt aus den Erträgen der Bürgerstiftung „Gut für Oberhessen“. Landrat Manfred Görig überreichte gemeinsam mit Thomas Falk, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Oberhessen, die symbolischen Schecks. Sie wurden dankbar entgegengenommen von der Romroder Bürgermeisterin Dr. Birgit Richtberg, dem Schottener Stadtverordnetenvorsteher Hans Dieter Herget sowie von Martina Koch-Lang vom MGH Schotten und Christiane Enders-Pfeil vom MGH Homberg. Das Geld wollen die Einrichtungen in ihre laufenden Projektarbeiten stecken, heißt es in der Pressemitteilung der Sparkasse Oberhessen.

Mehrgenerationenhäuser schließen eine Lücke, indem sie das Prinzip der Großfamilie in moderner Form neu beleben, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Sie würden sich als Orte der Begegnung, des Austausches und vor allem der gegenseitigen Unterstützung von Jung und Alt verstehen. Die Mehrgenerationenhäuser in Romrod, Homberg und Schotten haben dazu Angebote entwickelt, die genau auf die Bedürfnisse der Bewohner mit einbeziehen.

Förderung eines sozialen Vorbildmodells

„Die Mehrgenerationenhäuser schaffen einen Raum für Menschen jeden Alters und Herkunft. Ihre Angebote bauen Brücken und fördern soziales Engagement von Bürger zu Bürger. Für diese wichtige Arbeit in unserer Region danke ich Ihnen herzlich“, betonte Landrat Manfred Görig. Thomas Falk schloss sich dem Dank an und verwies auf die Vorbildfunktion der Mehrgenerationenhäuser: „Der demographische Wandel ist in aller Munde. Ihre Mehrgenerationenhäuser helfen älteren Menschen nicht zu vereinsamen und bieten Eltern mit Kindern ein großfamiliäres Umfeld.“ Das sei ein Modell, bei dem es nur Gewinner gäbe.

Die Bürgerstiftung „Gut für Oberhessen“ wurde Ende 2012 gegründet, um laut Pressemitteilung wohltätig-orientierten Menschen in der Wetterau und dem Vogelsberg eine Möglichkeit zu geben, sich zu engagieren und konkrete Projekte in der Region zu unterstützen. Das Stiftungsvolumen belaufe sich aktuell auf knapp 2,1 Millionen Euro. Ein Teil der Gelder wurde von Stiftern einem individuellen Stiftungszwecken zugeordnet. Andere Stifter hätten der Bürgerstiftung Kapital ohne festgelegten Zweck zur Verfügung gestellt. Die Erträge aus diesem Topf werden jährlich an Projekte in Oberhessen, wie den Mehrgenerationenhäusern, ausgeschüttet. Das Stiftungsvermögen selbst bleibt dauerhaft erhalten, für Stiftungszwecke werden allein die Erträge verwendet.

6 Gedanken zu “7.500 Euro für Mehrgenerationenhäuser im Kreis

  1. Gegen die Verteilung von 7.500 Euro hämmert jemand 7500 Kommentar-Zeichen in die Tasten und verschwendet Zeit für wertlose Links. Einsamkeit muss schlimm sein.

    1. Zeit für wertlose Links müssten dann ja vor allem Sie verschwendet haben, allein um festzustellen, dass die Links in den Kommentaren „wertlos“ sind. Bei den verlinkten Seiten, die man ja erst mal ausgiebig studiert haben müsste, um zu wissen, dass sie tatsächlich „wertlos“ sind, handelt es sich um die offiziellen „Steckbriefe“ bzw. Webpräsenzen der drei MGHs, die jeweils 2.500 Euro erhalten haben. So wertlos wie Sie behaupten, scheinen diese Selbstbeschreibungen zumindest für andere nicht zu sein, denn sonst hätten die MGH-Träger sie wohl kaum im WWW präsentiert. Mit Ihrem Werturteil stehen Sie also wahrscheinlich ziemlich allein. Hoffentlich verursacht das bei Ihnen kein Gefühl schlimmer Einsamkeit.
      Sie scheinen mir allerdings nicht nur durch die Bewertung der genannten Links überfordert zu sein, sondern auch mit dem Inhalt der Kommentare selbst. Wer regt sich denn da über die Verteilung von 7.500 Euro auf? Es geht doch wohl eher um die Funktion von MGHs im Grundsätzlichen, ein Großprojekt, in das seit 2007 bundesweit die gigantische Summe von über 400 Mio. Euro geflossen ist. Vielleicht hätten Sie selbst sich zumindest mal Gedanken im Umfang von 7500 Zeichen machen sollen, bevor Sie Ihren Kommentar verfassten.
      Nicht aus jedem Urachhaus / schaut ein kluger David raus. / Darum immer munter / Mit dem Däumchen runter!

  2. Ja, alles ganz, ganz wichtig! Da kann man mit dem „Gießkännsche“ vor Weihnachten noch mal schnell übers Land fahren und Stiftungsgeld verteilen. Gäbe es solche Verteilungsaktionen mit Riesen-Schecks auch für kleine Summen nicht, würde die Öffentlichkeit von der wichtigen Arbeit der drei Mehrgenerationenhäuser wohl kaum Notiz nehmen. Kennzeichnend für solche Projekte ist der örtliche Bezug. Der Einzugsbereich geht über die einzelne Ortschaft, die MGH-Standort ist, in aller Regel nicht hinaus. Das rückt die Dinge doch sehr zurecht. 186 Ortschaften gibt es im Vogelsbergkreis (manchmal geistert noch eine 187ste durch die Statistik, aber die heißt wahrscheinlich Bielefeld und existiert gar nicht). Drei davon können ein MGH vorweisen.
    Mehrgenerationenhäuser sind das Ergebnis eines typischen Top-Down-Aktionspro-gramms des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. In einer ersten Förder-Phase wurden bis Ende 2007 knapp hundert Millionen Euro für die Errichtung von 500 Mehrgenerationenhäusern – mindestens eines in jeder kreisfreien Stadt und jedem Landkreis – ausgeschüttet. 540 MGHs sollen es inzw2ischen sein. Jedes dieser Häuser erhält zusätzlich einen jährlichen Bundeszuschuss von 40.000 Euro. Macht nach Adam Riese noch einmal 21.600.000 Euro Jahr für Jahr.
    Dafür sollen die MGHs – „als Orte der Begegnung, des Austauschs und vor allem auch der gegenseitigen Unterstützung von Jung und Alt“ – wahre Alleskönner sein und die Aufgabe („Programmziele“) erfüllen, „Familien zu entlasten, Kinder und Jugendliche zu fördern und die Potenziale alter Menschen zu aktivieren“.
    „Im September 2008 öffnete das Mehrgenerationenhaus Romrod seine Pforten“, heißt es auf der Seite https://www.romrod.de/leben-wohnen/schulen-kindergaerten-mgh-und-mehr/mehrgenerationenhausromrod.html, „um als Treffpunkt und Servicezentrum für Menschen aller Alterstufen zur Verfügung zu stehen. Der Link zur Homepage des MGH führt allerdings in den Weiten des http://www.milchstraße.de. Sprich: Auf eine „nicht sichere“ Webseite des Ministeriums, die erst mal „Seite nicht gefunden“ signalisiert, aber immerhin mit allerlei Zusatzinformationen aufwartet. „Die Seite, die Sie suchten, konnte nicht gefunden werden. Vielleicht interessiert Sie eine der folgenden Seiten…“ Ja, ja. Besucher, die vergeblich nach der Homepage des MGH Romrod suchten, suchten vergeblich auch nach…
    …der Homepage des MGH Homberg/Ohm zum Beispiel. Und werden sogar fündig: https://www.mehrgenerationenhaeuser.de/mehrgenerationenhaeuser/haeuser-in-ihrer-naehe/steckbrief-mehrgenerationenhaus/haus/show/mehrgenerationenhaus-homberg-ohm/. Doch unter dem Foto eines menschenleeren Konferenzraums findet man nur eine Ansammlung allgemeiner Erklärungen. Von „vier Generationen“ ist da die Rede (Theo, vier fahr’n nach Lodsch), zugleich die vier „Handlungsfelder“ des MGH. Und apodiktisch wird verkündet: „Alle Aktivitäten des Mehrgenerationenhauses fördern den Austausch zwischen den Lebensaltern.“ Damit ihr’s nur wisst. Doch unter „Angebote und Dienstleistungen“ gibt es nur einen Link „Zurück zur Liste“ (gemeint ist nicht etwa eine Liste von Angeboten und Dienstleistungen, sondern die Liste der MGHs in Deutschland!).
    Aber da wäre ja noch die Homepage des MGH Schotten (https://www.mehrgenerationenhaeuser.de/mehrgenerationenhaeuser/haeuser-in-ihrer-naehe/steckbrief-mehrgenerationenhaus/haus/show/mehrgenerationenhaus-georg-von-villeneuve-haus/). Da gibt es viele Fotos mit vielen Menschen, Multi-Kulti und Multi-Kuchen und vielen Tricks, mehr zu scheinen als zu sein. So wurde an ein Fachwerkgebäude, in dem zuvor schon der Deutsche Kinderschutzbund, der örtliche Nachbarschaftshilfe-Verein, das Diakonische Werk sowie das Soziale Beratungszentrum der Stadt ihre Büros hatten, einfach ein buntes Schild „Mehrgenerationenhaus“ angebracht. Die Fotos, die von quirligem Leben im lebendigen Austausch der Generationen und Kulturen erzählen, stammen alle von dem ersten und einzigen Fest zur „Neueröffnung“. Und die Facebook-Seite des MGH (https://www.facebook.com/MehrgenerationenhausSchotten/), dass ansonsten wohl nicht allzu viel „abgeht“, jedenfalls nur ein Bruchteil von dem, was die lange Liste „Lernen/Bildung/Förderung“ verheißt. Das ganze Sammelsurium früherer vereinzelter und verstreuter Aktivitäten firmiert jetzt eben unter „MGH“. Praktisch. Immerhin gibt es dafür jetzt 40.000 Mücken im Jahr.

    1. „Und die Facebook-Seite des MGH (https://www.facebook.com/MehrgenerationenhausSchotten/) [macht deutlich, verrät o.ä. – Es fehlt das Verb!], dass ansonsten wohl nicht allzu viel ‚abgeht‘, jedenfalls nur ein Bruchteil von dem, was die lange Liste ‚Lernen/Bildung/ Förderung‘ verheißt.“
      Das nennt man ja wohl „Mitnahme-Effekt“ oder noch eindeutiger „Erschleichung von Fördergeldern“!?

    2. Von wegen „in den Weiten des http://www.milchstraße.de.“ Einmal müsste es grammatisch korrekt „in d-i-e Weiten…“ heißen. Und wer den Link betätigt (der möglicherweise nur ein Sprach-Bild für die Weiten des Weltraums sein sollte!?), der landet auf der Webpräsenz der „Hubert Burda Media“. Hat das irgendwas zu bedeuten? Sponsert Burda etwa Mehrgenerationenhäuser? Oder wird das milliardenschwere „Haus Burda“ als Mehrgenerationenhaus staatlich unterstützt, weil dort mehrere Generationen Burda tätig sind (https://meedia.de/wp-content/uploads/2017/06/hubert-jacob-elisabeth-maria-burda-630×353.jpg)?

  3. „In einem Mehrgenerationenhaus (MGH) begegnen sich Menschen jeder Altersstufe und unterstützen sich gegenseitig. Die Mehrgenerationenhäuser in Schotten, Romrod und Homberg sind Vorbilder, wie sich diese besondere Form des Zusammenlebens organisierten lässt.“
    Die neue Sau in ihrem Lauf / halten weder Ochs noch Esel auf. Und immer wieder denkt sich in irgendeinem Ministerium irgend jemand etwas aus, um eine neue ehrenamtsfördernde Sau durchs Dorf zu treiben. Aber wenn nicht charismatische Einzelpersonen ihr gesamtes Herzblut (und ihre gesamte Freizeit) verbrauchen, um die geschaffenen Anlaufstellen mit Leben zu erfüllen, wird es nach anfänglicher Euphorie oft ganz schnell still um die gefeierten Projekte. Das Problem kann man an jeder Dorfkneipe studieren. Ist der Wirt ein Original oder sonstwie beliebt, brummt der Laden. Übernimmt ein Nachfolger ohne die entsprechenden Eigenschaften, kann er bald dicht machen. Mit dem Personal ist oft ein anderer wichtiger Faktor verbunden: Verlässlichkeit, Vertrauen, schwellenangstfreie Verfügbarkeit.
    Den Sozialtechnokraten von ganz oben bis hinunter in die einzelnen Kommunen ist dies gleichgültig bzw. sind sie zu einer nachhaltigen Personalpolitik unter ständig sich verändernden Haushaltslagen nicht imstande. Sie halten Menschen für austauschbar oder wollen sich an vorfindliche Verhältnisse wie den guten Zusammenhalt dörflicher Gemeinschaften anhängen, der aber im Zuge der demografischen Entwicklung und weiterer gesellschaftlicher Verwerfungen allmählich zerbröseln. Überall wird irgend etwas angefangen, oft nur kurzzeitig durch eine „Anschubfinanzierung“ mittels Fördergeldern abgesichert. Doch gerade im sozialen Bereich rächt sich nichts so sehr wie demotivierende Befristungen von Arbeitsverträgen, halbe Stellen oder das Motto: Das Geld reicht entweder fürs Personal oder für den Sachmitteletat, aber nie für beides. So, und jetzt viel Erfolg!
    Jetzt feiert man gerade die Mehrgenerationenhäuser. Davor waren es die Nachbarschaftshilfe-Vereine. Davor sollten die Dorfgemeinschaftshäuser die Dörfer beleben und die Gemeinschaft stärken, was in den inhabergeführten Gasthöfen mit Saalanbau doch eigentlich bis dahin bestens gelungen war.
    Aber man schaut besser nicht hinter die Kulissen solcher MGHs, die sich durch ehrenamtliches Engagement praktisch selbst ernähren sollen. Und man misstraut auch besser denen, die sich ihre Nachbarschaftshilfe schön reden. Leider werden die notwendigen Strukturen und Angebotsformen nur selten so aufwendig erforscht wie in dem Olsberger Projekt „BoDo“(vgl. https://www.sauerlandkurier.de/hochsauerlandkreis/olsberg/bodo-projekt-olsberg-soll-sich-buergerhilfe-folgeprojekt-entwickeln-7379204.html). Aber nur „gut gemacht“ hat gegenüber „gut gemeint“ auf Dauer Bestand!

Comments are closed.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren