Auch schon vorbei: die zweite Woche der Alsfelder Kulturtage – Endspurt am WochenendeMärchen, Musik, Menschen
ALSFELD (ol). Nun gehen sie dem Endspurt entgegen: die Alsfelder Kulturtage, die auch in der zweiten Woche mit einem abwechslungsreichen Programm sowohl für Wissenszuwachs, Unterhaltung und künstlerische wie musikalische Ereignisse sorgten. Ein Überblick über sieben Tage im Kulturrausch.
Freitag, den 20. September
Foto: Haltenhof
Den Weltkindertag würdigte am 20. September die Alsfelder Stadtbücherei, die gemeinsam mit dem Alsfelder Weltladen den Autor Jean-Félix Belinga-Belinga eingeladen hatte. Er hatte seinen jungen Zuhörenden die Geschichte von „Akiba und dem Wundermais“ mitgebracht und entführte sie damit in eine ihnen bisher unbekannte Welt.
Foto: Richter
Mit Mitmachtänzen aus aller Welt erfreute Barbara Heinz die Gäste in der Langen Nacht der Volkshochschulen. Mit ganz viel Spaß und Freude erlernten diese schnell die rhythmischen Bewegungen und konnten ihre lange Nacht am Klaggarten beschwingt fortsetzen.
Foto: Gremmel
Bis in die Morgenstunden rockte es in der Nacht vom Freitag auf den Samstag in der Calypso Bar. The Aqualung und Bloozeprügel heizten ihren Gästen ein, sodass es kaum jemanden auf seinen Stühlen hielt. Die Bands um verschiedene, auch aus Alsfeld stammende Künstlerinnen und Künstler machten eindrucksvoll deutlich, dass Kultur auch laut geht.
Samstag, den 21. September
Foto: Walden
Eine Führung durch das jüdische Alsfeld hatte Daniela Eichelberger am Samstagvormittag für ein großes interessiertes Publikum vorbereitet. Gemeinsam folgten sie Spuren jüdischen Lebens in der Stadt und lernten auch vergessene Orte, wie beispielsweise den des ehemaligen Judenbades, kennen. Eine beeindruckende Zeitreise in die noch gar nicht allzu weite Vergangenheit.
Foto: Walden
Im Haus Speier wurde am Nachmittag die Ausstellung mit Selbstportraits jüdischer Künstlerinnen und Künstler eröffnet. Kuratiert und bereitgestellt von Konrad Rüssel, wurde sie von dem Kunstpädagogen Volker Zähme vorgestellt. Musikalisch umrahmten Marinaund Wladimir Pletner die Vernissge. Die Ausstellung in Angenrod ist täglich von 15 bis 18 Uhr geöffnet.
Foto: Walden
Zu einer Runde Septemberswing hatten am frühen Samstagabend Mikael Børresen, Klarinette, und Simon Wahby, Orgel, in die Dreifaltigkeitskirche eingeladen. Sie entführten ihre Zuhörerinnen und Zuhörer in die Welt der schönen Klänge und verschafften ihnen eine gelungene Auszeit vom Alltagstrubel.
Foto: Walden
Fontane traf Fei am Samstagabend in der Buchhandlung Lesenswert. Eine überraschende und doch sehr passende Kombination, die Fontane-Rezitator Julius Bornmann und der Autor Jonathan Fei in der Lesenacht boten. Eine kleine Randnotiz ist auch die Erkenntnis wert, dass in der umgestalteten Buchhandlung am Rathaus gut und gerne vierzig Menschen Platz finden können.
Sonntag, den 22. September
Foto: Walden
Mit einem Matinee-Konzert am Sonntagvormittag nahmen Anton Urvalov (Viola / Violine) und Viktor Urvalov (Klavier) die Gäste in der Aula der Albert-Schweitzer-Schule in ihren Bann. Ausgewählt hatten sie Werke von Franz Schubert, Paul Hindemith, Edvard Grieg und Robert Schumann. Ein gelungener Start in den Sonntag, da waren sich alle Gäste einig
Foto: Walden
Weit gereist, auf viele Menschen und Geschichten getroffen, war die Gruppe „Quadro Nuevo“ am Sonntagnachmittag in Alsfeld angekommen. Mitgebracht hatten die vier musikalische Erinnerungen an Reisen und Menschen und schöne Reminiszenzen an deutsche Volkslieder, die sie in ihrem unbeschreiblichen und unverwechselbaren Stil den knapp hundert Gästen in der Aula der Albert-Schweitzer-Schule präsentierten.
Montag, den 23. September
Foto: Walden
Sind Märchen nur etwas für Kinder? Keinesfalls, fanden Märchenexperte Erhard Lanzerath und Märchenfrau Silvia Völker, und das natürlich im Märchenhaus. Mit ihren interessierten Gästen sprachen die beiden u.a. über die Entstehung von Märchen, die Bedeutung der Brüder Grimm und über Märchen im Alltag. Selbstverständlich gab es auch ein Wiederhören mit den Märchen der Kindheit – oder doch denen für Erwachsene?
Dienstag, den 24. September
Foto: Gremmel
Wie schön sich Gitarrenmusik mit Gedichten über die Wildnis Kanadas und Impressionen aus Alsfeld und Angenrod verbinden lässt, das zeigten Sascha Reif, Marc Colavincenzo und Walter Windisch-Laube am Dienstagabend im Haus Speier in Angenrod. Umgeben von der Ausstellung mit Selbstportraits jüdischer Künstler, wirkte ihre Gedichtauswahl, die auch Erich Fried und Hans Magnus Enzensberger miteinschloss, auf das Publikum an diesem besonderen Veranstaltungsort intensiv und inspirierend.
Mittwoch, den 25. September
Foto: Walden
Mit einem kleinen Publikum diskutierte Wirtschaftsjournalist Ingo Leipner über das Thema „Heute mal bildschirmfrei“ in der Volkshochschule. Darüber hinaus fanden unter seiner Leitung zwei Workshops mit Schülerinnen und Schülern der Geschwister-Scholl-Schule zum Thema Fake News statt. Ein hochinteressanter Beitrag zu einer sehr aktuellen Diskussion!
Foto: Walden
Mit auf eine Reise in die Arktis, an den Nordpol, nahm am Mittwochabend die Homberger Autorin Astrid Ruppert ihre Gäste im Marktcafé. In literarischen Episoden hatte sie sehr fantasievoll ihre Begegnungen auf einem russischen Eisbrecher umgesetzt und teilte diese mit ihrem Publikum. Bilder von ihrer Reise machten die Stimmung perfekt und weckten sicher bei dem einen oder anderen die Lust auf eine ungewöhnliche Tour mit neuen Erfahrungen.
Donnerstag, den 26. September
Foto: Schlitt
Was tut ein Pfarrer, wenn er Langeweile hat? Henner Eurich schreibt ein KirchenKlavierKabarett und erfreut Schäfchen und Nichtschäfchen gleichermaßen. Voll besetzt war die Altenburger Schlosskirche am Donnerstagabend, als der „vielleicht musikalischste und witzigste Pfarrer der Propstei Oberhessen“ in die Tasten haute und vors Mikrofon trat, um sowohl die Lachmuskeln seiner Gäste zu strapazieren als auch den einen oder anderen ernsthaften Impuls unterzubringen.
Noch bis zum Sonntagnachmittag bieten die Alsfelder Kulturtage ein abwechslungsreiches Programm. Auch die Ausstellungen sind noch geöffnet!
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