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Inspiration aus dem Vereinigten KönigreichMünchner Mohn mahnt „Nie wieder Krieg!“ in Lauterbach

LAUTERBACH (ol). Im Vereinigten Königreich und anderen englischsprachigen Ländern sind rote Mohnblüten schon länger ein Symbol für die Erinnerung der Opfer von Krieg. In Lauterbach ist nun ein Teil eines Kunstwerks aus München zu sehen, das mit dem Motiv des Mohns für Frieden wirbt.

„Auf Flanderns Feldern blüht der Mohn, zwischen den Kreuzen, Reihe um Reihe…“ („In Flanders Fields the poppies blow“) beginnt das Gedicht von Lieutenant Colonel und Arzt John McCrae, der diese ersten Zeilen im Mai 1915 in Ypern schrieb, nachdem er seinen Freund am Tag zuvor im Kampf verloren hatte. Er beschrieb, was er sah: Felder von roten Mohnblumen, die zwischen den unzähligen Gräbern wuchsen.

Der Münchner Künstler und Architekt Walter Kuhn griff dieses Symbol auf und errichtete im November 2018 ein Feld aus kunstseidenen Mohnblumen auf dem Königsplatz in München, 3200 Stück an der Zahl. Kuhn sagte, er setze sich schon lange für ein „Nie wieder!“ ein; Worte, die man auch auf einem Schild am Mohnblumenfeld lesen konnte. Die Mohnblüten sollten an das vergossene Blut erinnern und daran, dass Frieden so fragil ist wie die Blätter des botanischen Mohns. Das Anliegen des Projekts war und ist es, die Mohnblume zu einem weltweiten Symbol der Erinnerung und Versöhnung werden zu lassen und dabei alle Opfer aller Kriege mit einzubeziehen.

Nach Ende der Aktion in München wurden Paten für die Mohnblumen gefunden, die Blumen gegen Spende mitnehmen durften. Über die Malerin Sabine Kirstein kamen 50 der Mohnblüten nach Lauterbach. Sie dienen nun dazu, das Projekt „Nie wieder Krieg!“ von Soroptimist International (SI) Lauterbach-Vogelsberg mit dem Münchner Kunstprojekt „Niemals wieder!“ zu vernetzen, wie die Lauterbacher Organisation in einem Pressetext mitteilt. Bei allen „Nie wieder Krieg!“ -Veranstaltungsorten und -Unterstützern in Lauterbach sind deshalb für die Dauer des Projekts „Mahnblüten“ zu sehen.

„Leider wurde bereits eine der aufgestellten Mohnblüten vor dem Lichtspielhaus Lauterbach gestohlen, wo sie den Auftakt der diesjährigen „Nie wieder Krieg!“-Veranstaltungsreihe mit dem Film „Hair“ begleiteten. Wer immer sie an sich genommen hat, möge mindestens eine Spende entrichten, denn auch die Mohnblüten in Lauterbach können nach Ende des SI-Projektes „Nie wieder Krieg!“ erworben werden“, heißt es in dem Text. Der Erlös geht demnach an die Stiftung „Kolibri“, die Geflüchteten und Migranten in Notlagen hilft. Alle Infos hierzu unter www.niemalswieder.com und zum SI-Projekt „Nie wieder Krieg!“ unter www.niewiederkrieg.net.

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