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Tag der offenen Tore bei der Freiwilligen Feuerwehr Alsfeld lockte mit zahlreichen HighlightsEin gelungener Einblick hinter die Kulissen der Alsfelder Brandschützer

ALSFELD (akr). Wer schon immer mal einen Blick hinter die Kulissen der Freiwilligen Feuerwehr Alsfeld werfen wollte, der hatte am Sonntag die perfekte Gelegenheit: beim Tag der offenen Tore konnten die Besucher nämlich anhand verschiedener Mitmach-Aktionen die facettenreiche Arbeit der ehrenamtlichen Einsatzkräfte erleben – und das ist den Brandschützern mehr als gelungen. Grund zur Freude gab es aber nicht nur bei den Besuchern, sondern auch bei den Feuerwehrleuten und der Show and brass band.

Nicht nur die Sonne strahlte am Sonntag auf die Feuerwache in Alsfeld, auch die Augen der vielen Kinder leuchteten, als sie die großen Einsatzfahrzeuge der Alsfelder Brandschützer am Tag der offenen Tore unter die Lupe nahmen. „Wenn ich groß bin, dann werde ich Feuerwehrmann“, freute sich ein kleiner Junge, der das große Einsatzfahrzeug mit Drehleiter bestaunte – ein Satz, den man sicherlich an diesem Tag noch öfter gehört hat.

An den Spritzkübeln stellten die Kleinen ihre Treffsicherheit unter Beweis. Fotos: akr

Besonders die kleinen Besucher freuten sich über das tolle Mitmach-Programm, dass die Feuerwehrleute zum Tag der offenen Tore auf die Beine gestellt hatten. Minutenlang saßen sie in den Einsatzfahrzeugen, kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Andere wiederum standen beim Ballonkünstler „Käptn Ballon“ Schlange, um eine der begehrten Luftballon-Figuren zu bekommen, die dann auch zugleich mit in die Feuerwehr-Hüpfburg genommen wurden. Besonders beliebt waren auch die zwei Kübelspritzen. Dort hieß es dann „Wasser marsch“, als die Kinder im Einsatz waren, um mit dem Wasserstrahl die Dosen umzuwerfen.

Ein Tag mit vielen Aktionen

Doch das war längst nicht alles, was die Feuerwehr für die Besucher zu bieten hatte: bei einem nachgestellten Verkehrsunfall und einem simulierten Unfall mit Gefahrengut konnte man die Arbeit der Feuerwehrleute hautnah miterleben, bei einer Führung auf den Schlauchturm der Feuerwache einen einmaligen Ausblick über die Stadt genießen, dem Vortrag „Gefahren im Alltag“ lauschen oder sich am geöffneten Rettungswagen des DRKs ausgiebig über den Rettungsdienst und verschiedene Berufsmöglichkeiten informieren.

Die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr und des Rettungsdienstes konnten genau unter die Lupe genommen werden.

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung natürlich von der show and brass band der Feuerwehr, die an diesem Tag eine ganz besondere Überraschung erwartete. „Der Tag des offenen Tores hat schon lange Tradition und stellt ein Highlight bei den alljährlichen Veranstaltungen in der Region dar. Die Kameraden der Einsatzabteilung stellen ihre Ausrüstung und ihr Können dar und wir als Musikabteilung dieser hervorragend aufgestellten Wehr dürfen im Rahmenprogramm unsere musikalische Leistung unter Beweis stellen“, eröffnete der ehemalige Vereinsvorsitzende Lothar Wiese seine Ansprache.

Freude bei den Brandschützern und der show and brass band

Von daher sei dieser Tag nicht nur ein Highlight für die Kameraden der Feuerwehr, sondern auch ein Highlight für sie als Musiker – und in diesem Jahr gleich in doppelter Hinsicht, schließlich dürfen sich die Feuerwehrmusiker über einen neuen Kleinbus freuen, der die Musiker und die Instrumente künftig zu ihren Auftritten geleiten wird. Der alte Bus war nämlich schon in die Jahre gekommen, 176.000 Kilometer und zehn Jahre später folgte eine Reparatur der anderen.

Bürgermeister Stephan Paule und Lothar Wiese.

Eine Neuanschaffung hätte den Verein in tiefrote Zahlen gebracht. Mit Manfred Walter von einer Gesellschaft für Sozialmarketing aus Bad Kreuznach haben die Musiker durch Zufall Hilfe bekommen. „Wir haben den Wunsch nach einem Vereinsbus geäußert und und war allen klar, dass das schwierig sein wird, denn es müssen genug Sponsoren gefunden werden. Es hat lange gedauert, aber wir haben es geschafft“, freute sich Wiese im Namen aller Mitglieder über den neuen „Eyecatcher“ sowie die Hilfe von Walter und aller Sponsoren.

Doch das war nicht das einzige Fahrzeuge, das an diesem Tag übergeben wurde. „Ich bin sehr stolz darauf, dass wir eine lang gehegte und vorbereitete Beschaffung und Fahrzeugübergabe im Rahmen des Tages der offenen Tür übergeben können“, freute sich Paule und betonte, dass die Freiwillige Feuerwehr Alsfeld mit ihren über 350 ehrenamtlich aktiven Einsatzkräften ein wesentlicher Punkt in der Sicherheitsarchitektur der Stadt sei. Für die Brandschützer gab es nämlich einen neuen Einsatzleitwagen (ELW). Den alten aus dem Jahr 1981 stellte man bereits 2017 außer Dienst. 130.000 Euro kostet das neue Fahrzeug, 32.000 Euro gibt es vom Land Hessen, den Rest übernimmt die Stadt.

Fast zwei Jahre die Einsätze aus dem Kofferraum geleitet

„Der Vorgänger musste im Mai außer Dienst gestellt werden, nicht nur weil er den Anforderungen nicht mehr entsprach, sondern weil er sicherheitsrelevante Mängel hatte und wir damit nicht leben konnten, unseren Einsatzkräften unnötigen Gefahren auszusetzen“, erklärte Stadtbrandinspektor Daniel Schäfer. Bis zur Abholung des neuen Einsatzleitwagens haben die Brandschützer die Einsatze dann quasi aus dem Kofferraum geführt, kein leichte Aufgabe für die Feuerwehrleute.

Endlich konnte der neue Einsatzleitwagen offiziell übergeben werden.

Den ersten Einsatz hat der ELW schon hinter sich gebracht. Bei dem Brand in Hattendorf Ende Juli habe er den Einsatzleiter im Hintergrund sehr entlastet. Rund 160 Fahrzeuge wurden aus diesem Fahrzeug koordiniert. „Der alte Spruch der Feuerwehr ‚Mit Funk macht man kein Feuer aus‘ trifft heute noch zu. Trotz allen ist bei einem Einsatz eine Einsatzleitung nötig, die effektiv arbeiten kann, die auch alle Tätigkeiten dokumentiert“, betonte Schäfer. Es sei das erste Fahrzeug, dass bei einem Einsatz die Halle verlässt, damit an der Einsatzstelle erste Maßnahmen geplant und eingeleitet werden können.

Die Aufgaben eines Einsatzleitwagens seien sehr vielseitig. So laufe der umfangreiche Funkverkehr am Einsatz über den ELW, dabei werden wichtige Informationen und Tätigkeiten des Einsatzes dokumentiert. Das sei heutzutage besonders wichtig, damit man jederzeit nachvollziehen kann, was wann und was überhaupt gemacht wurde. Dadurch können auch Nachfragen und Rechtsfragen im Nachgang problemlos beantwortet werden.

Stadtbrandinspektor Daniel Schäfer im ELW.

Der ELW verfüge über modernste Technik, vier Funkkanäle können gleichzeitig geschaltet und genutzt werden. Es gebe eingebaute Computer, ein Telefon und eine Faxverbindung, eben alles zur Informationssammlung und Weitergabe. „Wir können für alle Eventualitäten des Einsatzes planen und sind jederzeit vorbereitet“, sagte Schäfer und bedankte sich im Namen der Freiwilligen Feuerwehr bei allen Beteiligten.

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