Seniorenwohnprojekt heißt jetzt "Hausgemeinschaften Schlossblick Romrod"Vertrag für Luwia in Romrod unterzeichnet
ROMROD (pw). Es gibt einen Mietvertrag: Aus dem Romröder Projekt „LuWiA – Leben und Wohnen im Alter“ werden die „Hausgemeinschaften Schlossblick Romrod“. Der Vertrag für den Betrieb wurde am Dienstagabend zwischen der Altenhilfe St. Elisabeth aus Marburg und dem Magistrat der Stadt Romrod im Rathaus gezeichnet.
Im Rahmen der Stadtverordnetenversammlung setzten der Geschäftsführer Oliver Pappert, die Bürgermeisterin Dr. Birgit Richtberg und der Erste Stadtrat Matthias Heller ihre Unterschriften auf die nötigen Dokumente.
Nach acht Projektjahren scheint nun ein Betrieb der Einrichtung in greifbarer Aussicht, auch wenn Romrods Bürgermeisterin bereits im März des Jahres 2018 von einem gültigen Vertrag mit einem anderen Betreiber sprach. Die Kompass-Leben-Tochtergesellschaft SozioVita hatte die Zusammenarbeit kurzerhand im Januar diesen Jahres beendet, obwohl wenige Monate später eine Eröffnung der fünf Hausgemeinschaften mit 54 Plätzen geplant war. Der neue Betreiber sprach am Dienstagabend zur Vertragsunterzeichnung von dem Beginn einer offenen und konstruktiven Zusammenarbeit. Wann die Hausgemeinschaften Schlossblick Romrod ihren Betrieb genau aufnehmen, ist noch unbekannt. Die Bauarbeiten sind noch nicht abgeschlossen.
Mängel bei der Freiwilligen Feuerwehr
Im Rahmen der Stadtverordnetenversammlung teilte Bürgermeisterin Dr. Richtberg auf Anfrage des Stadtverordneten Rainer Weitzel (SPD) mit, dass der Prüfdient des Landes Hessen die Freiwillige Feuerwehr der Stadt in Augenschein genommen hat. „Wir müssen Etliches machen“, so die Rathauschefin zum Ergebnis. Laut ihren Angaben gibt es jedoch keine dramatischen Mängel. Wie sie schilderte, müssten technische Anweisungen zur Verhinderung von Unfällen verfasst werden. „Die Feuerwehrfahrzeuge sind schneller gewachsen als die Feuerwehrhäuser“, so Richtberg.
Wie sie sagte, müssten in den Stadtteilen Nieder- und Ober-Breidenbach die Einsatzkleidungen aus den Fahrzeughallen verschwinden. Im Hinblick auf die Prüfung von Elektrogeräten sagte sie, dass die Berichte am Tag des Besuchs durch den Prüfdienst nicht greifbar waren. „Wir werden uns im Herbst mit dem Feuerwehr-Thema befassen“, so die Rathauschefin zur Dringlichkeit. Der stellvertretende Stadtverordnetenvorsteher Arndt Planz forderte den Prüfbericht zum Zustand der Freiwilligen Feuerwehr in Romrod für die Stadtverordneten ein.
Kritik an geplanten Solarparks
Für den Bau eines Wohnhauses im Stadtteil Ober-Breidenbach fasste die Stadtverordnetenversammlung einen einstimmigen Beschluss zur Aufstellung der nötigen Ergänzungssatzung für den Bereich Windhäuser Straße. Einstimmig in den Bau- und Umweltausschuss überwiesen die Stadtverordneten einen Antrag zum Bau von insgesamt drei Solarparks in Romrod und dem Stadtteil Zell. Davon betroffen sind knapp vier Hektar der Gemarkungen im Lautzberg, auf dem Romröder Berg und in der Eichwiese.
Bürgermeisterin Dr. Richtberg verlies für die Abstimmung aus Gründen der Befangenheit den Versammlungsraum. Im Voraus der Abstimmung brachte der Stadtverordnete Hauke Schmehl (CDU/FWG) sein Missfallen zu diesem Vorhaben zum Ausdruck. „Ich sehe die drei Flächen sehr skeptisch“, so Schmehl. Laut seinen Angaben gab es bereits vor drei Jahren ein ähnliches Bestreben, dass im Rahmen einer Bürgerversammlung auf erhebliche Kritik gestoßen sei. „Ich sehe keinen Mehrwehrt für Romrod, es gibt keine Arbeitsplätze und es werden fruchtbare Wiesen verbaut“, formulierte Schmehl seine ablehnende Meinung.
Kindergarten-Bus fällt länger aus
Kritik äußerte Schmehl auch an dem Informationsfluss im Bereich des Romröder Kindergartens. „Wir werden über dringende Sachen erst im Nachhinein informiert“, sagte Schmehl. Er ist auch in der Elternvertretung des Kindergartens aktiv. Bürgermeisterin Richtberg hatte zuvor die Stadtverordneten darüber in Kenntnis gesetzt, dass der Kindergartenbus durch einen Trauerfall und einen gekündigten Vertrag auf unbestimmte Zeit ausfällt. Richtberg schob die Verantwortung für den Informationsfluss auf den Kirchenvorstand, der für den Betrieb des Kindergartens zuständig ist. Im Zusammenhang mit dem Kindergarten sprach sie eine Neustrukturierung der dortigen Parkplätze an, die künftig für die Freiwillige Feuerwehr freigehalten werden sollen. „Im Fall eines Feuerwehreinsatzes wird es dort richtig eng“, sagte sie. Sie kündigte zudem eine Art Alarmleuchte für Feuerwehreinsätze in diesem Bereich an.
Bei der Mitteilungsrunde informierte die Bürgermeisterin darüber, dass am 19. Juli Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich im Rahmen seiner Sommertour nach Romrod kommt. Die Rathauschefin kündigte an, in diesem Rahmen auf die Probleme des ländlichen Raums aufmerksam zu machen.
Von einer mit 50.000 Euro geförderten Investition berichtete Richtberg im Bereich des Bauhofs. Dort wurde ein Fahrzeug zum Kehren, für den Winterdienst und die Unkrautbekämpfung mit einem geförderten Arbeitsplatz in den Dienst gestellt. Ein Widerspruch in der Friedhofssatzung soll laut Richtberg im Rahmen einer Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses geklärt werden. Von zu wenig Auslastung berichtete die Bürgermeisterin bei dem Tagesmütternetzwerk Wunderland, sie will daher eine Querfinanzierung durch das Mehrgenerationenhaus prüfen.
Acht Jahre?!
„Nach acht Projektjahren scheint nun ein Betrieb der Einrichtung in greifbarer Aussicht…“
Was soll die Frage (siehe Artikel)? Wissen Sie es besser?
Wer braucht bitte acht Jahre, um ein nicht bezugfertiges Altersheim zu errichten? Das kann man nur mit akademischen Grad oder als Planer des Berlinger Flughafens verstehen. Ich bin auf jeden Fall froh, wenn man künftig aus Romrod etwas Anderweitiges als Luwia hört.
@ Roberto Bosch
„Ich bin auf jeden Fall froh, wenn man künftig aus Romrod etwas Anderweitiges als Luwia hört.“
Boah ey, worum geht es hier denn eigentlich? Vielleicht mal den Teaser zur Kenntnis nehmen: „Aus dem Romröder Projekt ‚LuWiA – Leben und Wohnen im Alter‘ werden die ‚Hausgemeinschaften Schlossblick Romrod'“. Is nix mehr mit Luwia. Wahrscheinlich soll – statt im Alter zu leben und zu wohnen – nur noch gemeinschaftlich vom Haus auf das Schloss geblickt werden. Klingt sehr nach herkömmlichem Altenheim. Im Rollstuhl sitzen und vor sich hin stieren.
Hurra – 8 Jahre und man hat zwar nicht das Rad neu erfunden, aber sich dafür im Kreis gedreht.
Ich freue mich sehr, dass der Vertrag unterzeichnet ist und damit dem Wohnen und Altern in Würde nichts mehr im Weg steht.
Das ständige Zupflastern des ländlichen Raums mit zweitklassigen und ineffizienten Energieerzeugern muss dringend aufhören!
„…damit dem Wohnen und Altern in Würde nichts mehr im Weg steht.“
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„Dann zieh lieber mit uns fort! Etwas Besseres als den Tod findest du überall! Du hast eine gute Stimme, wir können zusammen musizieren!“
Da wirkt dieser Artikel der Oberhessischen Zeitung vor einem Jahr wie eine Realsatire… https://www.oberhessische-zeitung.de/lokales/alsfeld/richtberg-es-gibt-vertrag-zu-luwia_18579128
Hatten Gaudel und seine Genossen sowie der örtliche Chronist damals womöglich doch Recht?
SILEK-Entwicklungskonzept starten und nebenbei drei Solarparks machen… Bürgerbeteiligung in Romrod – genau mein Humor. Warum ist die Bürgermeisterin befangen? Ihre Äcker? Das wäre ja noch die Krönung.
Mängel bei Satzungen, Mängel bei dem Kindergarten, Mängel bei der Feuerwehr, Differenzen bei der Kleinkindbetreuung, Kritik an der Flächennutzung… Hoffentlich werden nach acht Jahren Luwia-Träumereien jetzt endlich mal die Pflichtaufgaben richtig angegangen – oder ist jetzt kein Geld mehr da?
Was mich stört, sind eben diese acht Jahre Planungszeit. Und das in einer Situation, wo der Politik gerade die Fehleinschätzung der demografischen Entwicklung (massive Zunahme der Seniorengruppe über 80 Jahren) und die Folgen der Deregulierung des Arbeitsmarkts in Form von immer mehr Altersarmen, massiv auf die Füße fallen. Auch diese ständigen Namenswechsel im Vorfeld der Eröffnung. „Hausgemeinschaften Schlossblick Romrod“, na ja. Der „Schlossblick“ musste wohl aus Reklamegründen unbedingt mit rein. Aber wieso Hausgemeinschaften im Plural? Ich sehe nur ein Haus, und folglich dürfte es auch nur eine Hausgemeinschaft geben. Wie wär’s mit Hausgemeinschaft „Miedte iem Trúwel“?
Aber eines gebe ich gern zu: Nachdem der Platz vor dem Gebäudekomplex gepflastert ist, präsentiert sich die Baumaßnahme als wesentlicher Beitrag zur Verschönerung der Ortsdurchfahrt. Vor allem durch die helle Pflasterung quer zur Durchgangsstraße wird eine hervorragende Raumoptik und ein weites Raumgefühl geschaffen, wodurch die Gebäude viel weiter zurück gesetzt wirken.