Schulkonzert der Albert-Schweitzer-Schule mit Pop, Klassik und SwingGroße musikalische Bandbreite gepaart mit Spielfreude und Perfektion
ALSFELD (ol). Stimmgewaltig und gleich mit drei Frontfrauen startete vor wenigen Tagen das große Sommerkonzert der ASS. Und „groß“ war dabei ganz wörtlich zu nehmen, denn die jüngeren Formationen der Albert-Schweitzer-Schule, die mit einem musikalischen Schwerpunkt ab der fünften Klasse mit Musikklassen, einem Chorprojekt und dem Mittelstufenchor aktiv sind, hatten schon zwei Wochen zuvor in einem vielbeachteten Konzert ihr großes musikalisches Repertoire gezeigt. Nun waren die älteren Klassen dran und die ließen es von Beginn an richtig krachen in der Aula der Schule in der Krebsbach: Mit dem Adele-Song „Rolling in the Deep“ stieg die Juniorband unter der Leitung von Martin Wilhelm und mit ihren drei tollen Sängerinnen gleich richtig ein.
Nachdem der Studiendirektor Thomas Weidemann hocherfreut die vielen Gäste begrüßt und kurz das neue Konzept der musikalischen Veranstaltungen vorgestellt hatte, rockte die Juniorband weiter. „Numb“ und „These Days“ hatten sie laut Pressemitteilung der Schule, einstudiert – Stücke, die fast allen im Publikum bekannt waren und die musikalisch viele Möglichkeiten boten, einzelne Instrumente und Solisten herauszustellen. Selbst an den AC/DC-Klassiker „Highway to Hell“ wagten sich die jungen Musiker und ihre Sängerinnen, und für ihre kraftvolle, extrem gutgelaunte Darbietung erhielten sie viel Applaus.
Allein mit ihren Stimmen begeisterten danach die Sängerinnen des Oberstufenchors unter der Leitung von Thomas Walter und begleitet am Klavier von Arno Pausch. Für Elle Kings Hymne an alle Ex- und Möchtegernmänner ließen sie ihre männlichen Kollegen noch ein wenig sitzen und interpretierten augenzwinkernd und mit unverhohlenem Spaß die „Ex’s and Oh’s“. Auch das Repertoire dieses Chores griff auf moderne und ältere Popmusik zurück: Mit „Beautiful“ von Christina Aguilera gaben sie eine wunderschöne Ballade mit einer guten Message zum Besten, danach griffen sie mit Carol Kings Klassiker „You’ve got a Friend“ das Thema Freundschaft auf.
Mit dieser Liedauswahl zeigten die jungen Sängerinnen und Sänger, dass ihnen nicht nur die musikalische Ausführung, die wie immer unter der Leitung von Thomas Walter auf außergewöhnlich hohem Niveau lag, sondern auch die Inhalte wichtig sind, denn Themen wie Mobbing, sich gut oder schlecht fühlen und auf Freunde zählen zu können, spiegeln sicher Lebenswelten junger Erwachsener wider.
Viele verschiedene Stücke aus unterschiedlichen Epochen
Ganz anders und ganz erstaunlich präsentierte sich der Chor mit seinem letzten Stück. Das weltbekannte „James Bond Theme“, das jeden der Filme dieser Reihe eröffnet, gaben sie als Scat-Singing zum Besten, eine im Jazz sehr bekannte und beliebte Darbietungsform, bei der Tonsilben ohne Wortbedeutung die Melodie ergeben. Wie gut das geht, zeigten die Sängerinnen und Sänger dem hocherfreuten Publikum.
Mit einem musikalischen Rätsel eröffneten Arno Pausch und das Schulorchester ihren Blog. „M.C.T.“ hieß das erste Stück, das jedem in seiner schönen, eingängigen Weise irgendwie bekannt vorkam und das das Orchester in der Tat sehr gechillt darbot. Es war das „Mii Channel Theme“, die Melodie also, die den Wii-Spielern vertraut ist, denn sie läuft, während sie sich auf der Konsole einen Charakter erstellen. Und sie läuft auch, wenn man vergisst, das Gerät auszustellen. Dennoch hörte das Orchester irgendwann damit auf – schließlich hatten die Streicherinnen und Flötistinnen noch andere Stücke einstudiert, unter anderem den Abba-Klassiker „Thank you for the Music“.
Danach erlebte das Publikum einen Epochenwechsel und lauschte dem Menuett aus Joseph Haydns „Divertimiento in C“, Hob. II:11 und dem Andante aus dem Flötenquintett Op. 4 Nr. 1 des nicht ganz so bekannten Komponisten Bernardo Porta. Beide Stücke passten perfekt zu der Besetzung des Schulorchesters und zeigten die Spielfertigkeit der überwiegend aus Oberstufenschülern besetzten Formation. Zurück in die Gegenwart oder zumindest die jüngere Vergangenheit führten die beiden nächste Stücke, die „Maria“ aus Leonard Bernsteins West Side Story und die Filmmusik „I can only imagine“ aus dem gleichnamigen Film. Hierbei wurde das Orchester von Ellinor Wahby am Klavier begleitet.
Spot auf die Bigband
Zu guter Letzt und in bester ASS-Tradition hieß es Spot auf die Bigband. Unter der Leitung von Martin Wilhelm hatten die Musikerinnen und Musiker Swing- und Pop-Klassiker einstudiert und starteten mit „Sing, Sing, Sing“, einem durch Benny Goodman sehr bekannten Stück. Es diente auch ein wenig dazu, die einzelnen Musikinstrumente, die Solo oder als Gruppe ihre Auftritte hatten, in Szene zu setzen. Adele und James Bond – beide hatten ja vorher schon ihre Auftritte – vereinte die Bigband bei dem Bond-Hit „Skyfall“, den Salome Hofmann herausragend sang.
Wie in ihrem ganzen Auftritt brillierte die Band mit einer hohen Perfektion, ganz viel Rhythmus und Spaß an der Musik und der für den Swing nötigen Coolness. Letzteren, den Swing, verbanden sie in dem Stück „So Danco Samba“ mit südamerikanischen Rhythmen und das ging richtig gut. Bevor die Band zum großen Showdown mit den Stücken „Birdland“ und „Blues Pari Pie“ kam, ehrte Musikfachbereichsleiterin Antje Margolf eine ganz Reihe an jungen Musikerinnen und Musikern, die sich alle seit Beginn ihrer Schulzeit für die Musik in der Schule eingesetzt hatten. Namentlich waren dies Alina Beritz, Stine Böcher, Magdalena Damrath, Luisa Roth, Alina Seim, Robin Steih und Fabian Stumpf.
Beginnend mit dem Chorstück „Jingle Bells“ in der fünften Klasse, standen sie nun, kurz vor Ende ihrer Schulzeit, mit Bigband und Oberstufenchor auf der Bühne ihrer Schule und konnten sich damit auch selbst über eine große musikalische Entwicklung freuen. Den Dank der Schulleitung für die Lehrkräfte im Fachbereich Musik überbrachte zum Schluss noch einmal Thomas Weidemann; Martin Wilhelm unterstrich hier das Verdienst der Lehrkräfte der Alsfelder Musikschule. Gleichzeitig warb er für neue Mitglieder in den Musikformationen – schließlich verlassen auch in diesem Jahr zum Sommer wieder zahlreiche Musikerinnen und Musiker die Schule.
Mit dem Stück „Something’s got a hold on me“, dargeboten von Bigband und Chor gemeinsam, und den unvermeidlichen Zugaben „Tequila“ und „Cantina Band“ ging ein musikalischer Abend zu Ende, dessen Konzept gut aufgegangen war: Die einzelnen Gruppen hatten viel von ihrem Können gezeigt und das Publikum konnte beschwingt in einen lauen Sommerabend entschwinden.
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