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Zehnjähriges Jubiläum des Vorzeige-StandortesPfeifer Group investiert zehn Millionen Euro in Lauterbacher Standort

LAUTERBACH (ol). Pünktlich zum 10. Bestandsjubiläum ihres Vorzeige-Standortes Lauterbach wickelt die Pfeifer Group ein engagiertes Investitionsprogramm ab. Unter neuer Standortleitung fließen hier zehn Millionen Euro in die Erweiterung der Palettenklotz-Produktion und in modernste Trocknertechnik. Der Holzkonzern aus Tirol sichert so nachhaltig seine Innovationsführerschaft und seinen Status als höchst attraktiver Arbeitgeber im Vogelsbergkreis.

Die Pfeifer Group betreibt laut Pressemitteilung des Unternehmens in Tirol, Bayern, Hessen, Niedersachsen und Tschechien insgesamt acht Werke mit 2.000 Mitarbeitern und gehört damit zur Spitze unter Europas Holzverarbeitern. Das mittelhessische Lauterbach sei der größte vollintegrierte Standort des österreichischen Familienunternehmens, am 4. Mai 2009 ist das Werk in Betrieb gegangen. Bis heute hat Pfeifer rund 150 Millionen Euro in das Werk investiert. Aktuell kommen weitere zehn Millionen Euro dazu.

Neue Klotzpressen geplant

Nikolaus Schug, seit 1. Januar 2019 neuer Werksleiter in Lauterbach, blickt in die nähere Zukunft: „Die wesentliche Neuerung sind – ergänzend zu den 12 bestehenden – vier neue Pressen für die Produktion der Euroblock-Palettenklötze. Mit ihrer Inbetriebnahme spätestens im Herbst 2019 können wir die Produktionskapazität um 70.000 Kubikmeter auf dann rund 250.000 Kubikmeter pro Jahr erhöhen“, erklärt er.

Nikolaus Schug ist seit 1. Januar 2019 neuer Werksleiter in Lauterbach. Er führt den größten vollintegrierten Standort der Pfeifer Group ins Jubiläumsjahr und in die Zukunft. Foto: merci photography 

Die Erweiterung bedingt auch neue Hammermühlen sowie den Ausbau des Spantransportes. Die für die Produktionserweiterung notwendige Restholzversorgung werde im Wesentlichen durch die bereits 2018 erfolgte Umstellung der Sägewerksproduktion von einem Zwei- auf einen Dreischichtbetrieb sichergestellt.

Ein weiterer Teil des Investitionsprogrammes betrifft die Holztrocknung: Zusätzlich zu den bestehenden Bandtrocknern wird ein hocheffizienter Trockner des Herstellers Dryer One/Belgien installiert. Dieser verbraucht 25 Prozent weniger Energie. Apropos Energie: Im Rahmen eines Contracting-Modells lasse Pfeifer eine zusätzliche Wärmequelle errichten, um den Wärmebedarf des Standortes auch künftig abdecken zu können.

Zehn Jahre Erfolgsgeschichte

Die Errichtung des Werkes Lauterbach in den Jahren 2008/2009 war die bis dato größte Einzelinvestition in der Geschichte der Pfeifer Group. Außerdem galt sie damals als größte Industrieansiedelung in Hessen seit Jahren. Die zentrale Lage in der Mitte Deutschlands, die gute Autobahnanbindung sowie die sehr hohe Rundholzverfügbarkeit in Hessen und den angrenzenden Bundesländern schaffen die Rahmenbedingungen für eine Erfolgsstory.

Aktuell produzieren 210 Mitarbeiter entlang einer der modernsten Hochleistungs-Sägelinien Europas und in der Weiterverarbeitung jährlich 600.000 Kubikmeter Schnittholz, 180.000 Kubikmeter Palettenklötze (ab Herbst 2019: 250.000), 75.000 Tonnen Holzpellets und 80 Millionen kWh Öko-Strom, der in das öffentliche Stromnetz eingespeist werde. Eine Verarbeitungsmenge von bis zu 40 Stämmen pro Minute verdeutliche die Dimensionen der Werkstoffversorgung. Anlässlich des 10-Jahres-Bestandsjubiläums wird es pünktlich am 4. Mai 2019 in guter Pfeifer-Tradition ein Fest vor allem für die MitarbeiterInnen geben.

Aktuell gibt es 210 Mitarbeiter am Standort in Lauterbach. Fotos: Pfeifer Group

Partner von Land und Forst

Das Land Hessen und auch HessenForst begrüßen Pfeifer seit einer Dekade als großen Abnehmer von Rundholz und damit Garant für eine nachhaltige Wertschöpfung der Waldbewirtschaftung in der Region. Denny Ludsteck, seit 2009 Leiter des Rundholzeinkaufes in Lauterbach, verweist auf weitere positive Effekte der Kooperation: „Wir sprechen hier von »Holz der kurzen Wege«. Nadel-Rundholz aus Hessen kann in der Region verbleiben, was auch der Umwelt über wesentlich geringere Frachtentfernungen zugutekommt. Auch gilt Pfeifer als flexibler und verlässlicher Partner zur Bewältigung von teils verheerenden Windwürfen durch zügige Abnahme des aufgearbeiteten Schadholzes – wie zuletzt im Jahre 2018.“

Das 50 Hektar umfassende Firmenareal – derzeit rund zur Hälfte bebaut – biete noch ausreichend freie Flächen für Erweiterungspläne. Diese fokussieren vor allem auf eine Steigerung der Wertschöpfungstiefe in der Weiterverarbeitung, gewährt Gernot Hormeß, Geschäftsführer der Pfeifer Holz Lauterbach GmbH, Einblick in die Expansions-Strategie: „Unser erklärtes Ziel ist es, die gesamte Einschnittmenge einer Weiterverarbeitung und Veredelung zuzuführen. So können wir zusätzliche Wertschöpfung für den Standort generieren. Wir werden den Standort mittelfristig um ein Weiterverarbeitungswerk ergänzen und neue Exportmärkte für unsere Produkte eröffnen.“

In Sachen Schnittholzveredelung setze Pfeifer bereits mit seinem Nachbarwerk in 15 Kilometer entfernten Schlitz auf Synergieeffekte: Dort entstehe in einer 25-Millionen-Euro-Investition zurzeit auf einer Fläche von sechs Hektar ein neues Werk zur Erzeugung von Brettsperrholz (Fachbegriff: Cross Laminated Timber – CLT). Die unmittelbare Nähe zu Lauterbach sei eine Win-Win-Situation: Schlitz veredele quasi als „verlängerte Werkbank“ im unternehmenseigenen Produktionsverbund Schnittholz vom zentralen Zulieferer Lauterbach zu CLT.

3 Gedanken zu “Pfeifer Group investiert zehn Millionen Euro in Lauterbacher Standort

  1. Eine gescheite Ausfahrt für die Anlieferung sollte bei dem Investitionsvolumen auch endlich mit drin sein.

  2. Das liest sich wie eine tolle Erfolgsgeschichte.
    Jedoch fehlt noch immer die Investition für den genehmigten Bahnanschluß des Werkes Wallenrod/Reuters.
    Der Bahnanschluß würde hunderte von LKW-Fahrten auf der B254 enorm reduzieren!!!
    Soll man noch weitere 10 Jahre warten?

  3. Schön dass die so viel Geld investieren… vielleicht bleibt ja auch noch was übrig um den Lkw-Verkehr in Wallenrod zu verringern

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