Landrat reagiert auf Kritik von Feuerwehren - Votum entscheidet, dass Atemschutz-Strecke im bisherigen Gebäude bleibtKreisverwaltung kündigt Verbesserung in Sachen Digitale Alarmierung an
VOGELSBERGKREIS (ol/jal). Die Umsetzung der digitalen Alarmierung in der Region läuft noch nicht wirklich rund. Der Kreis reagiert nun auf Kritik der Feuerwehren und will die Service Point genannte Expertenstelle mit Ansprechpartnern „personell und fachlich“ besser aufstellen.
Das kündigte Landrat Manfred Görig (SPD) am Dienstagabend in einer Dienstversammlung der Feuerwehr-Führungskräfte im Posthotel „Johannesberg“ in Lauterbach an. Journalisten waren nach Auskunft des Kreises bei der internen Sitzung nicht zugelassen gewesen, stattdessen verschickte die Behörde später eine eigene Pressemitteilung.
Dabei war da ganze Treffen erst zustande gekommen, weil sich die Feuerwehrleute an mit ihrem Problem an die Presse gewandt hatten. Die Helfer fühlen sich unter anderem nicht ausreichend geschult. Die Helfer Nach OL-Informationen übte der Landrat an dieser Vorgehensweise Kritik. Man könne ihm jederzeit eine E-Mail schreiben und müsse nicht über die Medien gehen, soll Görig sinngemäß gesagt haben. In der offiziellen Pressemitteilung hieß es, Görig habe auf die Kritik am Digitalfunk im Kreis „unverzüglich reagiert und alle Stadt- und Gemeindebrandinspektoren und deren Stellvertreter zur Dienstversammlung eingeladen“.
„Der Unmut der Feuerwehren war teilweise gerechtfertigt“, betonte der Landrat dabei. Wichtig dabei: Es sei nicht um Kritik an Personen gegangen, sondern vielmehr um den Umstand, dass die Feuerwehren mehr Service-Leistungen vom Service Point verlangten.
In einer ruhigen und sachlichen Atmosphäre sei die Thematik am Dienstag besprochen, Ideen und Anregungen aufgenommen worden. Auch Teilnehmer von der Feuerwehrseite berichteten gegenüber OL, dass das Thema relativ rasch und konstruktiv besprochen worden sei.
Vom Kreis heißt es, als Ergebnis bleibe festzuhalten: Der Service Point werde personell verstärkt, es soll zudem ein Dauerdienst eingerichtet. „Es wird immer ein Ansprechpartner da sein“, garantierte der Landrat den Feuerwehr-Führungskräften. „Wir werden uns fachlich so aufstellen, dass die Wehren von uns brauchbare Hilfe bekommen.“ Ob der Service Point wie im Landkreis Marburg an der Leitstelle angesiedelt oder separat eingerichtet wird, werde noch eruiert. Zu dieser Frage sollen auch Erfahrungswerte aus anderen Landkreisen eingeholt werden.
Postfach eingerichtet
Kurzfristig wurden zudem organisatorische Maßnahmen eingeleitet, erklärte Kreisbrandinspektor Dr. Sven Holland. Um auf Anfragen besser reagieren zu können, wurde zum Beispiel ein eigenes Postfach eingerichtet, auf das mehrere Personen Zugriff haben. Anfragen können an sp.digitalfunk@vogelsbergkreis.de geschickt werden.
Weniger harmonisch als beim Thema Digitale Alarmierung soll es bei der Dienstversammlung bei dem Thema einer neuen Atemschutzübungsstrecke zugegangen sein. OL-Informationen nach sollen dazu für die Feuerwehrleute zwei überraschende Abstimmungen angesetzt worden sein. Und dabei kam eins raus: Die Atemschutz-Übungsstrecke der Feuerwehr wird wieder aufgebaut – und zwar im bisherigen Gebäude in der Straße „An der Au“. Für diesen Standort sprach sich laut Pressemitteilung des Kreises die Mehrheit der Feuerwehr-Führungskräfte aus. 18 Vertreter stimmten für den Aufbau in der Fahrzeughalle, acht waren dagegen, zehn enthielten sich der Stimme.
Zur Erinnerung: Seit mehr als 30 Jahren machten die Atemschutzträger der Freiwilligen Feuerwehren ihre Durchgänge auf der Strecke in der alten Feuerwache. Allerdings im Keller. Nach einem Extrem-Hochwasser im vergangenen Jahr musste die Strecke abgebaut werden, die Vogelsberger Feuerwehrmänner und -frauen mussten auf benachbarte Kreise ausweichen.
Atemschutz-Strecke bleibt im bisherigen Gebäude – aber im Erdgeschoss
Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule hatte daraufhin die Idee einer interkommunalen Zusammenarbeit ins Spiel gebracht. Er schlug vor, die Strecke am neuen Feuerwehrstützpunkt zu errichten, finanziert vom Vogelsbergkreis und allen Gemeinden. Mitmachen wollten aber letztendlich nur neun Kommunen. „Nach dem Scheitern der interkommunalen Zusammenarbeit am Standort neue Feuerwache Alsfeld waren die Möglichkeiten sehr eingeschränkt“, skizzierte Landrat Manfred Görig in der Feuerwehr-Dienstversammlung auf.
Wäre keine Entscheidung für den Standort „An der Au“ getroffen worden, dann hätte der Diskussionsprozess mit allen Städten und Gemeinden von vorne beginnen müssen. Dabei wäre es wieder um die Kostenbeteiligung der Kommunen und die Standortfrage gegangen. „Das alles mit ungewissem Ausgang“, sagte Görig, „und einer erheblichen zeitlichen Verzögerung für die Wiederinbetriebnahme.“
Vor diesem Hintergrund entschieden sich die Feuerwehr-Führungskräfte dafür, die Strecke am alten Standort wieder aufbauen zu lassen. Allerdings nicht mehr im Keller. „Wir gehen ins Erdgeschoss“, machte der Landrat deutlich. Zusätzlich sollen bauliche Vorkehrungen gegen ein Hochwasser getroffen werden. Die Rolltore würden entfernt, die Mauern im unteren Bereich einen Meter hoch betoniert, dann werde in Leichtbauweise weitergebaut. Die genaue Bauplanung werde fachlich mit den Feuerwehr-Führungskräften abgestimmt, kündigte der Landrat an. Bis die Anlage stehe und die ersten Feuerwehrmänner ihre Durchgänge machen, werde es etwa ein Jahr dauern.
„Mir war es wichtig, ein Stimmungsbild der Feuerwehr-Führungskräfte abzufragen“, erklärt Landrat Manfred Görig auf Anfrage von Oberhessen-live. Die Entscheidung, wo die Atemschutz-Strecke aufgebaut werde, sei eine politische Entscheidung. Und das Stimmungsbild der Feuerwehr-Führungskräfte diene der eigenen Entscheidungsfindung. Nach Aussage des Landrats brauche es dazu keine Ankündigung. „Bei dem ersten Stimmungsbild war allem Anschein nicht jedem klar, um was es wirklich gehen sollte, denn im Anschluss entwickelte sich noch einmal eine lange und heftige Diskussion um die Standortfrage, in der verschiedenen Aspekte benannt und neue Argumente ausgetauscht wurden. Daraufhin gab es eine erneute Abfrage“, ergänzt Görig.
Wie kann es denn sein, dass bei der Abstimmung zur Atemschutzstrecke 36 Stimmen abgegeben werden, wenn der Vogelsbergkreis 19 kreisangehörige Städte und Gemeinden hat. Hat das vielleicht ein Ort mehr zu sagen als der andere oder gilt das Motto „wer am lautesten schreit „ Ich dachte immer alle haben je eine Stimme
Wie gut man hier informiert ist, ist beneidenswert!
Aber manche müssen immer MIMIMI-Sagen, würde man mal zuhören und sachlich auf so einer Sitzung reden wäre beiden mehr geholfen. Bei dem Thema Digitalfunk hat kaum einer was gesagt, was klar war und was soll man dann da diktieren und bei der Strecke hat nur eine Feuerwehr angst kein Geld mehr zu verdienen!