Mehr als 100 Teilnehmende beim Hessischen Schulbibliothekstag in der Albert-Schweitzer-SchuleVon der Bedeutung von Büchern zur Schulbibliothek der Zukunft
ALSFELD (ol). Er findet im zweijährigen Rhythmus statt und er ist die maßgebliche Veranstaltung für die Verantwortlichen an hessischen Schulbibliotheken: Der Hessische Schulbibliothekstag, veranstaltet von der Landesarbeitsgemeinschaft Schulbibliotheken, bietet Neuigkeiten, pädagogischen Input, Austausch und Inspiration. In diesem Jahr fand er erstmals in Alsfeld statt.
Das Veranstalterteam rund um Jean Rossa und Ute Schneeberger, die beide in Alsfeld bzw. im Vogelsberg tätig sind und gemeinsam mit Arno Hesse den Teamvorstand bilden, konnte zu diesem Ereignis mehr als hundert Teilnehmende in der Fachwerkstadt begrüßen, darunter auch einige Gäste aus den angrenzenden Bundesländern. Weiter heißt es in der Pressemitteilung des Alsfelder Gymnasiums, unter dem Motto „LAG macht Schulbibliotheken fit“ gab es einen ganzen Tag lang Workshops und Gespräche mit verschiedenen Referenten, die der LAG teilweise schon jahrelang mit Beratung und Austausch zur Seite stehen.
Thomas Weidemann, kommissarischer Schulleiter der Albert-Schweitzer-Schule, freute sich sichtlich, eine so hochkarätige Veranstaltung in seinem Haus beherbergen zu dürfen. Er unterstrich in seiner kurzen Ansprache die Bedeutung von Schulbibliotheken in Zeiten der Digitalisierung und sprach sich für einen Mix aus analogen und digitalen Medien aus. Für die Kreisverwaltung war der Kreisbeigeordnete Jürgen Ackermann nach Alsfeld gekommen. Er erinnerte an seine erste Tat in einer Schulbibliothek im Jahr 1969: Damals hatte er einen Filmprojektor dort geholt. Sein Fazit: Die Zeiten ändern sich, doch die Bedeutung der Bibliotheken bleibt bestehen.
Auch Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule ließ es sich nicht nehmen, die vielen Gäste seiner Stadt zu begrüßen. Er freute sich sehr, dass Alsfeld, nachdem es sich als Modellstadt für Denkmalschutz einen Namen gemacht hat, mit dieser hessenweiten Veranstaltung wieder überregionale Bekanntheit erlange. Der gelernte Lehrer bezeichnete Bibliotheken als Ort der Innovation. Jean Rossa, mitverantwortlich für die Schulbibliotheken der Albert-Schweitzer-Schule und Vorstandsmitglied der LAG, begrüßte die Anwesenden im Namen der LAG und stellte ein umfangreiches Programm vor.
Zehn verschiedene Workshops und Vortragsangebote
Zum einen luden zehn verschiedene Workshops und Vortragsangebote zur Teilnahme ein. In zwei von ihnen konnten sich die Teilnehmenden einwählen. Dabei ging es um Themen wie die Vernetzung der Schulbibliothek mit den Bildungsstandards in Hessen, um die richtige Nutzung von Quellen und um Medienbildung mit Tablet, App und Buch. Darüber hinaus wurden Öffentlichkeitsarbeit und Finanzierung angesprochen, es ging um Bilder-, Kinder und Jugendbücher in den Bibliotheken und um die LITTERA-Software für Einsteiger. Viel Beachtung wurde auch den Book Slam-Workshops zuteil: Im Rahmen der Leseförderung und im Sinne eines lebendigen Deutschunterrichts bietet dieses Format eine Möglichkeit der spannenden und kreativen Buchvorstellung, das sowohl bei Lehrkräften als auch bei Schülerinnen und Schülern viel Anklang findet.
Im Plenum beschäftigten sich die Teilnehmenden mit der Zukunft der LAG Schulbibliotheken: Muss und kann die LAG sich neu erfinden? Hat sie noch eine Arbeitsberechtigung? Was kann ihr Auftrag sein und wie macht sie sich bereit für die Herausforderungen an die Schulbibliothek der Zukunft? Engagiert und mit guten Ideen diskutierte das Plenum diese Fragen, die Vorstand und Arbeitsgemeinschaft mit in ihre Arbeitsfelder nahmen. Abgerundet wurde das Programm des Schulbibliothekstages durch eine kleine Ausstellung: Hier konnten sich die Teilnehmenden über Schulbibliotheksmöbel informieren, über die Angebote von Medien- und Buchservices, über Neuerungen in der Bibliotheksverwaltung und über die Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien.
Selbstverständlich gab es an diesem Tag auch viel Zeit zum Austausch – schließlich sind viele Bibliotheksbeauftragte in ihren Einrichtungen Einzelkämpfer. Nachrichten, Erfahrungen und Interessantes von fernen Mitstreitern sind wichtiger Input für das eigene Arbeiten, wie Jean Rossa hervorhob. „Das alles ging natürlich nur, weil die Schule unsere Veranstaltung unterstützt hat“, sagte Rossa, die sich dafür nicht nur bei der Schulleitung, sondern auch bei den Schülerinnen und Schülern der Q2 bedankte, die gemeinsam mit dem Bistroteam der Max-Eyth-Schule die Verpflegung übernommen hatten. Für Rossa und ihre Mitorganisatoren war die Veranstaltung ein voller Erfolg- eine Einschätzung, die die Teilnehmenden aus ganz Hessen durchaus teilten.
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