Zimmermann fasziniert über hessisches FachwerkEin Wandergeselle zu Besuch in Kirtorf
KIRTORF (ol). Seltener Besuch im Kirtorfer Rathaus: Zimmermann Leon Bähr aus Sylt besuchte das Rathaus und bat um Wegzehrung. In einem Gespräch mit Bürgermeister Ulrich Künz erklärte der Wandergeselle, dass er bereits Österreich und die Schweiz bereiste und nun in ganz Deutschland unterwegs sei.
Während seiner Wanderschaft, so berichtete Bähr, lerne er neue Kulturen kennen und bilde sich menschlich weiter. Besonders fasziniert zeigte er sich über das hessische Fachwerk.
In der Pressemitteilung des Stadt Kirtorf heißt es, das Markenzeichen eines Wandergesellen auf der Walz ist seine Kluft, der das historische Vorbild der Arbeitskleidung der Hamburger Schiffszimmer zu Grunde liegt. Die sechs Knöpfe am Jackett symbolisieren die sechs Tage Woche und die acht Knöpfe am Jackett den acht Stunden Tag. Während der drei Jahre und einem Tag dauernden Wanderschaft bestehe für einen Wandergesellen ein Bannkreis von 50 Kilometer um seinen Heimatort, den er nicht betreten darf.
Am Tag des Beginns der Wanderschaft, nach einigen geheimen Ritualen, muss er diesen Bannkreis ohne zurückzuschauen verlassen und darf erst nach Beendigung der Wanderschaft zurückkehren. Außerhalb dieses Bannkreises darf er gehen, wohin er will, um Arbeit, Verpflegung und Unterkunft in einem Handwerksbetrieb seines Berufes zu finden. Dabei darf er nur zu Fuß oder per Anhalter unterwegs sein. Die Anstrengungen lohnen sich meist für die Wandergesellen, denn sie seien später als qualifizierte Handwerker gefragt.
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