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Sieger des Architektenwettbewerbs offiziell verkündetAlsfelder Architekten Schmidt und Strack planen Kitaumbau in Gemünden

GEMÜNDEN/ALSFLD (jal). Der Volksmund sagt, dass man nicht immer in die Ferne schweifen muss, wenn das Gute doch so nah liegt. Das weiß man spätestens jetzt auch in Gemünden. In einem anonymisierten Architektenwettbewerb über den Umbau der Kita Siebenstein siegte der Entwurf des Alsfelder Büros Schmidt und Strack – und setzte sich gegen die Konkurrenz aus großen Städten durch.

Neun Entwürfe hatten Bewerber eingesandt, um den Zuschlag für den Um- und Ausbau für die Kita Siebenstein zu erhalten. Eine Jury, besetzt aus Architekturfachleuten und Vertretern der Politik, die von Eltern, Mitarbeitern der Kita und anderen beraten wurden, tasteten sich in mehreren Runden vor, bis zunächst vier Entwürfe übrig geblieben waren. Unter den Einsendungen waren am Anfang unter anderem Beiträge aus Mainz, Frankfurt und Kaiserslautern dabei.

Eigentlich, so sagte Bürgermeister Lothar Bott am Donnerstag bei der Preisverleihung, hätte man am Ende einen ersten, einen zweiten und einen dritten Platz vergeben wollen. Jedoch, so erläuterte er, waren sich die beiden möglichen zweit- und drittplatzierten in der Bewertung relativ ähnlich. Gleichzeitig sei der qualitative Unterschied zu dem Siegerentwurf aus Alsfeld so groß gewesen, dass man sich dazu entschieden habe, anstatt zwei zweiter Plätze, zwei dritte Plätze zu vergeben. „Es war ein deutlicher Unterschied. Wir freuen uns sehr, dass ein Angebot aus der Region gewonnen hat“, sagte Bott.

Vertreterinnen der Kita Siebenstein.

Die Gewinner gaben sich diplomatisch. Ihm würden die übrigen Entwürfe auch gut gefallen, sagte der Alsfelder Architekt Stefan Strack bei der Preisverleihung. Während die Konkurrenz eher auf Kontraste gesetzt habe, habe man selbst den Fokus auf Harmonie gelegt. „Wir kommen aus dem Vogelsberg und freuen uns, einen Auftrag aus der Region erhalten zu haben“, sagte er. Der Preis des gewonnenen Wettbewerbs war eine Siegerprämie in Höhe von 5.100 Euro.

Sein Kollege Karsten Schmidt sagte, das Projekt sei eine interessante Herausforderung gewesen – auch, weil es am Ende vergleichsweise wenig kosten soll. Wie viel genau, steht jedoch noch nicht fest und muss erst später mit Hilfe von Vergleichswerten aus dem Baukostenindex ermittelt werden.

Keine „Effekthascherei“

Schmidt selbst beschrieb den von seinem Kollegen Dominik Metz maßgeblich betreuten Entwurf als „relativ schlicht und einfach“ gehalten. Der geplante Bau verzichte auf „Effekthascherei“. Als ein Highlight bezeichnete er den offen gestalteten Eingangsbereich der Kita, in dem eine vier Meter breite „Erlebnistreppe“ als Bühne für kleine Aufführungen dienen soll.

Ähnlich äußerte sich auch die Jury des Wettbewerbs. „Darüber hinaus lassen die kompakte Bauweise, die Stellung zum Hang und die daraus resultierenden Erdarbeiten sowie die einfache Architektursprache eine wirtschaftliche Erstellung des Baukörpers erwarten“, heißt es etwas sperrig in der Bewertung des Gremiums.

Der Eingangsbereich mit der „Erlebnistreppe“.

Wesentlich mehr Kitaplätze würden durch den Um- und Neubau nicht geschaffen, sagte Gemündens stellvertretender Bürgermeister Eckhard Kömpf gegenüber Oberhessen-live. „Wir haben für jedes Kind einen Platz“, sagte er. Jedoch werde die U-3-Betreuung immer wichtiger. Und in diesem Zusammenhang würde der Platzbedarf wachsen. Die jüngeren brauchen andere Rückzugsmöglichkeiten oder Dinge wie Wickelräume. „Wir wollen einfach für die Zukunft gut vorbereitet sein“, sagte Kömpf.

Dass bei dieser Vorbereitung auf die Zukunft die Architekten aus Alsfeld helfen werden, wurde am Donnerstag noch offiziell beschlossen. Das Gemeindeparlament stimmte einstimmig dafür, mit dem Architekturbüro Schmidt und Strack Vertragsverhandlungen aufzunehmen und das Projekt mit ihnen weiter zu verfolgen.

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