Nachwuchskräfte der Sozialstation Eichhof vor ExamensprüfungQualifizierte Ausbildung als Grundlage für gute Pflege
LAUTERBACH. Vier Pflegekräfte der Sozialstation Eichhof schließen im September ihre Ausbildung ab. Ann Katrin Schlitt im Beruf der Altenpflegerin sowie Lina Kurz, Barbara Rausch und Nicole Stelljes als Altenpflegehelferinnen haben den praktischen Teil ihrer Prüfung bereits beendet und werden die Theorie zweifelsohne ebenso erfolgreich absolvieren, ist die Pflegedienstleitung des ambulanten Pflegedienstes, Serpil Memic, fest überzeugt.
„Wir haben uns die Nachwuchssicherung auf die Fahne geschrieben, um den Herausforderungen in der Pflege mit eigenen, hochqualifizierten Mitarbeitern begegnen zu können“, sagt Memic laut Pressemitteilung der Eichhof Stiftung. „Wir handeln, indem wir alles dafür tun, unsere künftigen Fachkräfte selbst auszubilden und ihnen auch dann im Anschluss an das Examen die entsprechenden Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen“, sagte sie weiter. Bereits frühzeitig hätten die Nachwuchskräfte das Signal erhalten, bei erfolgreicher Prüfung einer Festanstellung gewiss sein zu können. Dass eine fundierte Ausbildung bei der Sozialstation möglich ist, sei einem engen Netzwerk aus kompetenten Ausbildern zu verdanken.
Seit 2010 werden in Lauterbach und an den Standorten in Schwalmtal, Schlitz und Wartenberg erfolgreich nicht nur Berufsanfänger, sondern auch Quereinsteiger und vor allem auch Frauen, die zum Beispiel nach der Familienpause eine neue Herausforderung suchen, ausgebildet. Mittlerweile können die Verantwortlichen auf erfolgreiche Abschlüsse von zehn Altenpflegerinnen und acht Altenpflegehelferinnen zurückblicken. Die meisten von ihnen seien dem ambulanten Pflegedienst unter dem Dach der Eichhof-Stiftung Lauterbach erhalten geblieben.
Teamgeist und Flexibilität
Dass das so ist, bescheinige den Verantwortlichen der Sozialstation ein gutes Betriebsklima. „Wir legen Wert auf Teamgeist und bemühen uns, mit hoher Flexibilität den Wünschen und Bedürfnissen unserer Mitarbeiter im Zusammenspiel zwischen Beruf und Familie entgegenzukommen, ohne dass unsere Klienten Abstriche bei der Betreuung und Versorgung machen müssen“, sieht Serpil Memic den Grund dafür, dass viele Auszubildende nach dem Examen gerne bei der Sozialstation Eichhof bleiben. „Das selbstständige Arbeiten und der Zusammenhalt unter den Kollegen wird bei uns großgeschrieben“, bestätigt auch Barbara Rausch. Genau wie Lina Kurz und Nicole Stelljes weiß sie, wovon sie spricht, da alle drei bereits vor ihrer Ausbildung im hauswirtschaftlichen Bereich und in der einfachen Pflege des ambulanten Pflegedienstes tätig waren.
„Die Nachwuchssicherung haben wir uns zur Aufgabe gemacht und möchten als Ausbildungsbetrieb zeigen, dass wir auf die steigenden Qualitätsanforderungen der Zukunft vorbereitet sind und für qualifizierten Nachwuchs Verantwortung übernehmen“, erklärt Praxisanleiterin Jutta Schmidt. Die Ausbildungszeit sei eine anspruchsvolle Zeit, aber neben den praktischen Lern- und theoretischen Unterrichtsinhalten stünden den Azubis erfahrene Kollegen und Ausbilder zur Seite.
Neben der großen Unterstützung bei der umfassenden Berufsausbildung heben die vier Examensschülerinnen zwei wesentliche Kriterien hervor: Alle Auszubildenden seien sich einig, dass sie bei ihrer Arbeit viel Dankbarkeit und Menschlichkeit zurückbekommen, dass sie neben den mentalen Belastungen, die ihr Beruf mit sich bringt, auch viel Freude und Spaß an der Arbeit haben.
Ein hoher Ausbildungsstandard in der Kranken- und Altenpflege ist die wichtigste Voraussetzung für angemessene Pflegequalität, wobei aber auch gute Arbeitsbedingungen ihren Anteil haben. Leider ist in Zeiten der Pflegekrise die Neigung gewachsen, Qualifikationsanforderungen abzusenken, um die Lücken möglichst schnell zu schließen. Doch das führt auf einen Holzweg. Gerade im hochsensieblen Pflegebereich, der höchste Sachkunde und Konzentration erfordert, weil jeder falsche Handgriff für den Patienten tödlich sein kann, geht Qualität vor Quantität. Da macht es auch keinen Sinn, hier und da ein Auge zu zu drücken, wenn es mit der deutschen Sprache hapert oder der fachliche Abschluss mehr oder minder nur auf dem Papier steht. Leider reichen vor allem die staatlichen Kontrollen weder in der Krankenpflege noch in der stationären Altenpflege oder im ambulanten Pflegebereich aus. Sogar in meinem unmittelbaren Bekanntenkreis ereigneten sich bereits tragische Todesfälle (Ersticken am eigenen Erbrochenen). Immer wieder werden katastrophale Zustände selbst in der Intensivpflege dokumentiert. Über 1200 unentdeckte Morde an alten Menschen aus Habgier in der Familie oder aus Überforderung der Pflegekräfte im Pflegeheim behauptet eine Dokumentation des NDR (https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/Die-Todesermittler-Wenn-Morde-nicht-entdeckt-werden,sendung708026.html). Die üblichen „Unfcht mal eingerechnet. Häufig verwechseln Ärzte Todesart und Todesursache. Und über allem das System angeordneten Verschweigens und Vertuschens. Der Spiegel behauptet, aufgrund unzureichender Todesfallermittlung bleibe die Hälfte der durch Verbrechen, Inkompetenz oder Nachlässigkeit verursachten unnatürlichen Todesursachen unentdeckt und es fehle ausgerechnet bei der Polizei an Engagement, ungeklärte oder unnatürliche Todesursachen aufzuklären (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-17322776.html). Wie die Pflege selbst ist auch der Tod in Deutschland „Privatsache“. Und damit stiehlt sich der „schlanke Staat“ aus seiner Verantwortung und überlässt vor allem Pflegebedürftige der Willkür Dritter.
„Der Schutz der Menschenwürde“, heißt es in einem Kommentar für Jura-Studenten, „besitzt zwei Funktionen. Zum einen dient es als Abwehrrecht gegen verletzende staatliche Maßnahmen, wendet sich also unmittelbar gegen den Staat; zum anderen dient es aber auch dem Schutz gegen Verletzungen durch Dritte, wodurch ein Schutzanspruch durch den Staat gewährt werden soll.“
Schöne Worte. Die Praxis sieht anders aus.