VideoGesellschaft1

Pressekonferenz zum Film "Die Wolf-Gäng" in Marburg„Wir haben uns sofort in den Marktplatz verliebt“

VIDEO|MARBURG/ALSFELD (tsz). In den vergangenen Jahren wurden immer mehr Filme in Hessen gedreht. Dass allerdings eine große Filmproduktion direkt in Alsfeld stattfindet, das hat die Stadt noch nicht erlebt. Auf der Pressekonferenz zum Drehstart erzählt Produzent Christian Becker, warum er sich in Alsfeld verliebt hat, wie die Stadt davon profitieren kann und verrät bereits einige Details zum Film.

Vor bereits acht Jahren war Christian Becker auf die Buchreihe aus der Feder von Wolfgang Hohlbein, den manche auch als den „deutschen Stephen King“ bezeichnen, aufmerksam geworden. In dieser erleben ein Vampir, der kein Blut sehen kann, ein Wolf mit Katzenhaarallergie und eine Elfe, die Höhenangst hat, wilde Abenteuer. Das ganze spielt in einer Welt „irgendwo zwischen der realen Welt und Harry Potter“, wie es der Produzent Christian Becker beschreibt. Dabei habe man sich an die Charaktere und die Welt der Bücher gehalten, aber die in eine ganz neue Geschichte gesetzt. Dafür hat man Drehbuchautor Marc Hillefeld an Bord geholt, der bereits Drehbücher für namhafte Projekte wie „Der Bergdoktor“ und „Alarm für Cobra 11“ schrieb. An dem Drehbuch hat man besonders lange gefeilt: „Wir wollten, dass es das perfekte Drehbuch wird“, erzählt Becker.

Sofort in den Alsfelder Marktplatz verliebt

Nachdem das Drehbuch stand, hat man sich auf die Suche nach Locations für den Dreh gemacht. Dazu hat man sogenannte „Location-Scouts“ losgeschickt, die nach den passenden Szenenbildern zum Drehbuch Ausschau gehalten haben. Dabei stießen sie vor allem auf die historische Altstadt von Alsfeld, die wie bereits bekannt, später zum Hauptdrehort werden sollte. Neben Alsfeld werden große Teile des Films auch in Marburg und Braunfels gedreht, sowie kleine Sachen in Lauterbach, Büdingen und Hanau. „Für uns stand schon immer fest, wir wollen in Hessen drehen, wir wollen eine kleine, mittelalterliche Stadt. Und als wir das gesehen haben, haben wir uns sofort in den Marktplatz verliebt“, schildert Becker die Wahl Alsfelds als Hauptdrehort.

Für den Dreh wird auch vorübergehend etwas am Alsfelder Stadtbild gerüttelt. Große Teile der Kulisse am Marktplatz werden durch echte Anbauten erstellt, so wurden die verschiedenen Drehorte und -plätze – allen voran der Markplatz, ein Antiquitätenladen und das Wohnhaus der Filmfamilie – in Kleinarbeit für den Film hergerichtet. Einiges wird dagegen auch in der Nachbearbeitung, der sogenannten Post-Production, am Computer animiert. Der Kirchturm wird beispielsweise etwas gruseliger gemacht, während die Fachwerkstrukturen und die Fenster des Rathauses etwas verbogen werden. Das alles soll Alsfeld, das im Film ein Teil der fiktiven Stadt Crailsfelden wird, zu einem „verwinkelten und verwunschenem Städtchen“ werden lassen.

Die Produktion wird dabei von der Filmförderung HessenFilm unterstützt, die die künstlerische Qualität und die kulturelle Vielfalt in Hessen stärken will. HessenFilm bekommt dabei viele Anträge zur Bereitstellung für Fördermittel, die von einer Jury bewertet und anschließen bewilligt oder abgelehnt werden. Der gesamte Film wird in Hessen produziert und mit 950.000 Euro von HessenFilm unterstützt. „Die Wolf-Gäng hat das Potential ein Publikumserfolg und eine tolle Visitenkarte für den Filmstandort Mittelhessen zu werden,“ sagt Patrick Schaaf, Leiter Standortentwicklung bei der HessenFilm. „Wir wollen noch mehr Filmschaffende nach Hessen holen und sind der tiefsten Überzeugung, dass das Land auch aufgrund unverbrauchter Kulissen und Motive den großen Filmländern locker mithalten kann. Daher freuen wir uns, zur Realisierung dieses besonderen Films beitragen zu können.“

Die Stadt profitiert im Ganzen vom Dreh

Von dem Film profitiert allerdings nicht nur die Bekanntheit Alsfelds, sondern auch die Wirtschaft. „Das fängt schon beim Alltäglichen an. Die Crew benötigt Orte zum schlafen, geht abends vielleicht ins Restaurant essen, kooperiert mit Handwerksfirmen und so weiter“, beschreibt der Produzent die Auswirkungen auf die Stadt. Das sieht auch Uwe Eifert von der Wirtschaftsförderung der Stadt Alsfeld so. „Jede kleine Veränderung ist spürbar“, fügt er zu Beckers Beschreibung hinzu. Auch hoffe er, dass nicht nur die touristische Bekanntheit Alsfelds durch den Dreh steige, sondern auch vielleicht mehr Produktionen Interesse an der historischen Stadt zeigen. „Wir hoffen, dass vielleicht auch in Zukunft der ein oder andere Filmemacher bei uns an die Tür klopft“.

Einige Antik wirkende Requisiten, die im Film Verwendung finden werden.

Gedreht wird in Alsfeld vom 21. September bis zum 11. Oktober. Auch wird es in dieser Zeit einen Tag geben, an dem man sich die Dreharbeiten am Set in Alsfeld zusammen mit dem Regisseur Tim Trageser (Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft) ansehen kann. In die Kinos kommt der Film allerdings nicht vor Herbst nächsten Jahres. „Wir peilen die Zeit um Halloween 2019 an, vielleicht auch das Frühjahr 2020. Wir müssen auch sehen, wann unsere Zielgruppe Zeit hat, ins Kino zu gehen“, erklärt der Produzent. Schließlich könnte man keinen Film veröffentlichen, der auf die Altersgruppe Kinder im Alter von 5- 14 Jahren abzielt, wenn diese keine Zeit hätten, sich den Film anzusehen. Demnach müssen wir uns wohl noch gedulden, bevor wir Alsfeld und vielleicht sogar den ein oder anderen Alsfelder Komparsen auf der großen Kinoleinwand sehen dürfen.

Weitere Eindrücke von der Konferenz:

Ein Gedanke zu “„Wir haben uns sofort in den Marktplatz verliebt“

  1. Das ist gaaaanz großes Kino für Alsfeld. Gratulation dafür..ich freue mich sehr, dass die Stadt Alsfeld dafür als Kulisse gefunden wurde. Ich wünsche den Filmemachern und den Mitwirkenden gutes Gelingen!

Comments are closed.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren