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Vortrag von Prof. Dr. Angela Moré im Rahmen von „Nie wieder Krieg!“Krieg als Gefühlserbschaft – Spuren in Enkeln und Urenkeln

LAUTERBACH (ol). Prof. Dr. Angela Moré, Professorin für Sozialpsychologie an der Universität Hannover, wird am 21. August um 20 Uhr im Hohhaus in Lauterbach einen Vortrag über eine Kriegsfolge sprechen, die lange nicht erkannt wurde: Krieg als Gefühlserbschaft für nachfolgende Generationen. Dabei wird sie die sogenannte „transgenerationale Weitergabe“ von Kriegs-Traumata in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen stellen.

In der Pressemitteilung von Soroptimist International heißt es, der Begriff beschreibt die Tatsache, dass einige Menschen in ihrem heutigen Leben Schwierigkeiten oder Probleme haben, deren Wurzeln im Kriegserleben von Großeltern oder Eltern liegen. Es handelt sich um Wunden, die nicht vollständig verheilen, sondern weiter schmerzen wie eine Art Phantomschmerz der nachfolgenden Generationen. Dabei beschreibt das Wort „Erbe“ allerdings nicht eine direkte Vererbung der Traumata, sondern mehr einen emotionalen Kommunikationsprozess, in dem sich unbewusste Botschaften der vorangehenden Generationen im familiären Klima atmosphärisch niederschlagen und die nachfolgenden Generationen beeinflussen.

Unerklärliche Angst, Bedrücktheit, innere Schwere bis hin zu Fantasien über diffuse, allgegenwärtige Bedrohtheit können Symptome einer solchen Gefühlserbschaft sein. Ein sehr wichtiges Thema, das zur heilsamen Aufarbeitung von aktuellen und auch schon lange zurückliegenden Kriegserlebnissen notwendig sei. Der Vortrag findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Nie wieder Krieg!“ statt, die von Soroptimist International (SI) Lauterbach-Vogelsberg ausgerichtet wird. Die Veranstaltung erfolgt in Kooperation mit der Stadtbücherei Lauterbach und deren Förderverein. Der Eintritt ist frei, um eine Spende werde gebeten.

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