Nach der Ausbildung in der Kreisverwaltung stehen viele Wege offen„Das Klischee vom langweiligen Bürojob stimmt nicht“
VOGELSBERGKREIS (ol). „Eigentlich wollte ich Krankenschwester oder Optikerin werden, dann habe ich mich doch für die Verwaltung entschieden. Und ich muss sagen: Das war die richtige Entscheidung, mir stehen jetzt so viele Wege offen“, freute sich Luisa. Die Lauterbacherin ist frisch gebackene Verwaltungsfachangestellte, hat gerade ihre Ausbildung beim Vogelsbergkreis abgeschlossen und wird künftig im Kommunalen Jobcenter des Landratsamtes arbeiten.
In der Pressemitteilung des Vogelsberg heißt es, mit Luisa haben auch Florian, Jessica, Tim und Annalena drei Jahre beim Kreis gelernt. Sarah habe das Ganze sogar in der Hälfte der Zeit geschafft. Für die Alsfelderin war es nämlich schon die zweite Ausbildung. Sie hatte schon eine Lehre zur Arzthelferin hinter sich, als sie 2013 zum Vogelsberger Gesundheitsamt wechselte. Und da tat sich für die junge Frau eine unerwartete Chance auf: „Verwaltung hat mich schon immer interessiert“, sagte sie.
Und da habe sie nicht lange überlegen müssen, als ihr angeboten wurde, als Quereinsteigerin eine Verwaltungsausbildung zu machen. „Das war ein absoluter Glücksfall“, freute sich Sarah. Natürlich waren die anderthalb Jahre Ausbildung – parallel zum Job im Gesundheitsamt – stressig, „aber im Nachhinein bis ich froh, dass ich es gemacht habe“. Die Arbeit in der Verwaltung sei genau das, was sie immer machen wollte.
Viel für das Leben gelernt
Dass Verwaltung „kein bisschen trocken ist“, das findet auch Jessica. Die junge Frau aus Schotten sei häufig im Außendienst eingesetzt worden. „Wir sind zum Beispiel mit Vollziehungsbeamten rausgefahren“, erzählte sie. „Das ist nicht einfach – aber spannend!“ Wenn Jessica und ihre Kollegen sich über ihre Einsätze unterhalten, da merke man, dass sie viel für das Leben gelernt haben – auch ganz praktische Dinge. Und manchmal haben sie sogar ein kleines bisschen Detektiv gespielt. Aber mehr darf da nicht verraten werden. Nur so viel: „Das war so cool“, sagte Jessica.
All das mache deutlich: Dieses Klischee vom langweiligen Bürojob würde nicht stimmen. Das sagen die jungen Leute. Sie haben drei Jahre, in vielen Abteilungen hinter sich. Nahezu jedes der 13 Fachämter der Verwaltung haben sie kennengelernt. Auch die Außenstellen. Die Schule sei manchmal ein bisschen trocken gewesen, im Betrieb sei es hingegen immer gut gewesen. 13 Fachämter – das zeige schon: Das Arbeitsspektrum in einer Kreisverwaltung sei immens.
„Es war eine sehr gute Entscheidung, die Ausbildung hier zu machen, weil man sehr viel sieht und viele Ämter kennenlernt“, betonte Tim nach seinen drei Jahren Ausbildung. Darüber hinaus bekamen die jungen Leute auch die Chance, über den Tellerrand zu gucken, lernten sogar die Verwaltung in Oberhavel kennen. „Eine Woche in unserem Partnerkreis – das war sehr cool“, betonen sie unisono. Sie seien überall dabei gewesen, haben bei Kreistagssitzungen geholfen und am Unternehmerdialog oder an der Ausbildungsmesse teilgenommen, ergänzte Florian aus dem Feldatal.
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