Albert-Schweitzer-Schule verabschiedet zum Schuljahresende 16 LehrkräfteAbschiede in alle Himmelsrichtungen und Lebensphasen
ALSFELD (ol). Der Abschied vom Schuljahr 2017/2018 bedeutete für die Albert-Schweitzer-Schule, kurz ASS, auch Abschiednehmen von 16 Lehrkräften, die aus verschiedenen Gründen ihre Hüte mitnehmen – einige von ihnen mit Zurückkomm-Garantie. Schulleiterin Annette Knieling und Personalratsvorsitzender Daniel Wolf verabschiedeten die scheidenden Kollegen am Donnerstag vor den Ferien mit einer schönen gemeinsamen Aktion und kurzen persönlichen Rückblicken.
Denn ersten Rückblick gönnte Schulleiterin Knieling sich, laut Pressemitteilung der ASS, selbst: Nicht einmal drei Monate an der Schule, hatte sie von Graffitis am Schulgebäude über verschiedenste Vorträge, das Abitur samt Prüfung, Wolkenbruch und Feiern sowie Konzerten und anderen Schulveranstaltungen bis hin zu einem Einbruch und schließlich noch einem Wasserrohrbruch reichlich Erfahrung sammeln dürfen. „Ein schneller Ritt“, befand sie und dankte ihrem Schulleitungsteam, das alle Ereignisse mitgetragen hatte. Sie sei sehr gern an dieser Schule tätig, fasste sie ihr erstes Vierteljahr zusammen. Knieling lobte die gute Schulkultur, machte aber auch klar, dass Dinge auf den Prüfstand gehörten und weiterentwickelt werden könnten. Dazu solle der Austausch mit verschiedenen Gremien vertieft werden; Vorschläge und Anregungen aus dem Kollegium seien willkommen.
Ein gutes Rüstzeug für den weiteren Berufsweg
Nun also kam noch eine große Verabschiedung zum Erfahrungsschatz hinzu. Ganz chronologisch widmete Knieling sich hier zunächst den jüngsten Kolleginnen: Kirsten Meisinger, Mareike Kaufhold und Julia Krawetzke hatten über 21 Monate ihr Referendariat, Frau Meisinger daran anschließend seit Februar 2018 auch einen Lehrauftrag an der Albert-Schweitzer-Schule absolviert und verlassen das Alsfelder Gymnasium. „Sie haben ein gutes Rüstzeug erhalten und werden Ihren Berufsweg gut hinbekommen. Sie stehen mitten im Leben und haben Möglichkeiten, die Sie einbringen können“, ermunterte die Schulleiterin die jungen Lehrkräfte auf dem Weg in ihr weiteres berufliches Leben.
Auf ganz anderes Terrain begeben sich in den nächsten Wochen die Lehrerinnen Barbara Kreuter-Hiller, Katrin Bauer und Laura Schuldt. Sie alle drei verabschieden sich in Mutterschutz und Elternzeit und werden danach wieder gerne an der Albert-Schweitzer-Schule erwartet. Ebenfalls anderes Terrain, wenn auch geographisch, habe Felicitas Schäfer-Zierk vor sich. Auf eigenen Wunsch sei sie nun nach Helgoland versetzt worden. An der Albert-Schweitzer-Schule hatte sie sich seit 1999 um die Schulsozialarbeit verdient gemacht, sie war Lese- und Schreibbeauftragte und hatte unter anderem das Sozial-Praktikum initiiert, würdigte Knieling Schäfer-Zierks Wirken an ihrer Schule.
Ebenfalls in den Norden, wenn auch noch in Hessen, ziehe es Simone Zauner-Pfaff, die wie Schäfer-Zierk seit fast 20 Jahren an der Albert-Schweitzer-Schule tätig war. Knieling dankte der Fachsprecherin Kunst, die es nun mehr Richtung Heimat ziehe, für ihr Engagement.
Dr. Peter Phillip dagegen ziehe es in den Süden Hessens, hier ebenfalls mehr in heimatliche Gefilde. Auch ihn verabschiedete die Schulleiterin mit herzlichen Worten und der Option auf ein Wiedersehen.
Manche kommen schneller wieder als gedacht
Auch Ost-West-Migration sei bei den Versetzungswünschen der Lehrkräfte dabei gewesen: Christina Müller war zunächst aus Thüringen nach Alsfeld gekommen, nun ziehe es sie nach zehn Jahren an der Albert-Schweitzer-Schule weiter westwärts, ebenfalls aus familiären Gründen. Ihr Baby jedoch, das Chorprojekt der ASS, werde sie nicht aufgeben: Jeden Montag dürften sich Kollegium und Schülerschaft über ein Wiedersehen und die Fortführung dieses einzigartigen Projektes freuen.
Richtung Osten indes zieht es Katja Oechel zurück. Auch sie sei nach ihrer Ausbildung in Jena, Aberdeen und nach ihrem Referendariat an der ASS insgesamt zehn Jahre in Alsfeld tätig gewesen. Oechel war hier lange Zeit auch im Bereich der Drogen- und Suchtberatung aktiv und nimmt nun eine Beförderungsstelle in Heringen wahr. Als nächste Fraktion seien die Sabbat-Gänger verabschiedet worden. Verschiedene Verwaltungsmodelle ermöglichten Lehrkräften ein Sabbatjahr, das sie meist in die weite Welt oder in neue Themen und Inhalte führe. Dirk Stepf und Hansjörg Hamel haben diese Zeit nun vor sich, selbstverständlich mit der Option, im übernächsten Schuljahr wieder an der ASS anzuheuern.
Auch nach 35 Jahren noch gerne zur Schule gegangen
Einen größeren, nachhaltigeren Schritt mache Mario Cimiotti. Der Fachbereichsleiter habe eine Stelle als Auslandslehrkraft in den USA, im Silicon Valley, angenommen und werde mit seiner Familie für mindestens drei Jahre dort hinziehen. Knieling dankte dem scheidenden Schulleitungsmitglied für seine Verlässlichkeit, Innovationskraft, sein großes Interesse an allen schulischen und bildungspolitischen Belangen und bestätigte ihm, dass er der Schule sehr fehlen werde. Auch Cimiotti selbst ergriff das Wort, um sich bei seinen Kollegen zu bedanken. Er hoffe auf ein Wiedersehen an der ASS, so Cimiotti.
Am Ende ihres beruflichen Lebens seien nach diesem Schuljahr Michael Baurhenne-Baumarth und Gisela Carl-Weidner angekommen. Letzterer überreichte Knieling die Urkunde, mit der sie in den Ruhestand versetzt wurde. Knieling würdigte Carl-Weidners Leistung, die an der Albert-Schweitzer-Schule im Februar 1983 begonnen hatte und bis zum Ende ihrer Dienstzeit nach eigenem Bekunden „gern in die Schule ging“.
So klang das Schuljahr an der Albert-Schweitzer-Schule mit vielen Abschieden und ein wenig Wehmut aus, gleichzeitig hatten mit Dr. Katja Müller und Jonathan Klingelhöfer schon die ersten neuen Lehrkräfte an der Dienstversammlung teilgenommen. Weitere werden aus Sabbatjahr oder Elternzeit zurückerwartet – kein Wunder also, dass die Schulleiterin sich zuversichtlich zeigte, dass das Schulleben an der Albert-Schweitzer-Schule auch nach den Ferien mit neuem Elan und guten Ideen weitergehen werde.
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