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Die Presse-AG der Albert-Schweitzer-Schule auf den Spuren des Serien-HypeWas „Sex and the City“ mit „Miss Marple“ verbindet

ALSFELD (ol). Deutschland ist im Serien-Hype. Kaum jemand, egal welchen Alters, hat keine Lieblingsserie, die er oder sie schaut. Auch die Schülerinnen der Presse-AG der ASS sind momentan im richtigen Serienfieber. Deshalb haben sie sich mit ihren Lieblingsserien beschäftigt, um diese mal genau unter die Lupe zu nehmen. Können sie erklären, was diesen regelrechten Hype ausgelöst hat? Auf welchen Plattformen oder wo im TV kann man die aktuellen Serien gucken? Und welche beliebten Serien gibt es noch?

Alles begann 1922 mit der ersten Radioserie ,,The Masque“, die sehr beliebt war. So kam es dazu, dass Serien auf den Fernseher übertragen wurden. „Meet the Press“ erschien damals am 6. November 1947 als erste Fernsehserie. In letzter Zeit wurden die Serien immer populärer, Jung und Alt sitzen vor ihrem TV und fiebern bei Action, Drama, Comedy oder klassischen Serien mit. Ob im TV oder auf den beliebten Plattformen wie Netflix, Maxdome oder Sky On Demand, jede Serie hat ihren Platz. Besonders beliebt sind bei Jugendlichen und Erwachsenen Serien wie „Stranger Things“, „The Walking Dead“, „Gossip Girl“, „The 100“, „Marvel Agents of S.H.I.E.L.D.“, „The Big Bang Theory“, „Riverdale“ oder „Pretty Little Liars“.

Aber auch deutsche Serien sind aus dem TV und von Internetplattformen längst nicht mehr weg zu denken. „Einstein“, „Babylon Berlin“, „Der Bergdoktor“, „Doctors Diary“, „Club der roten Bänder“, „Der Tatort“, „Gute Zeiten Schlechte Zeiten“. Neue Formate und alte Klassiker treffen den Geschmack eines jeden Zuschauers und einer jeden Zuschauerin. Und was schaut die Presse-AG so?

Annegret Braun steht auf einen neuen Klassiker: Sie liebt Harry Potter

Die Filmreihe „Harry Potter“ wurde gedreht nach der gleichnamigen Buchreihe von der britischen Schriftstellerin Joanne K. Rowling. Der erste Film der Fantasyfilmreihe wurde 2001 gedreht, der letzte der insgesamt acht Filme folgte 2011. Die Filme handeln von dem 10-järigen Jungen Harry, der bei seiner Tante und bei seinem Onkel aufwächst, da seine Eltern bei einem „Autounfall“ umgekommen sein sollen. Von seinen Paten wird er jedoch ziemlich schlecht behandelt. An seinem elften Geburtstag erfährt Harry, dass er wie seine Eltern ein Zauberer ist und dass diese nicht bei einem Autounfall gestorben sind, sondern von Lord Voldemort, dem dunkelsten Zauberer der Geschichte, getötet wurden. Mit seinen neuen Freunden Ron und Hermine muss er von nun an nicht nur den Schulalltag meistern, sondern auch die Schule vor Gefahren beschützen. Im Laufe der verschiedenen Filme wird Voldemord immer mächtiger, bis es schließlich im letzten Teil zur allesentscheidenden „Schlacht von Hogwarts“ kommt.

Meine Lieblingsperson ist Hermine Granger (Emma Watson), weil sie sehr intelligent ist und sich gut in andere Leute hineinversetzen kann. Hermine ist ein lebensfroher und glücklicher Mensch, merkt aber trotzdem, wenn man lieber alleine sein will. Außerdem ist sie sehr selbstbewusst, denn andere Schüler ärgern sie immer damit, dass ihre Eltern keine Zauberer sind. Hermine lässt sich davon jedoch nicht runterziehen.

Ich mag die Filmreihe, weil mir die Geschichte, die Fabelwesen und die magischen Orte sehr gefallen. Außerdem finde ich gut, dass es so viele Personen gibt und dass jede ihren ganz eigenen Charakter hat. Ich bin durch meine Cousine auf die Reihe aufmerksam geworden und würde die Filme auch mit meiner Familie schauen, da es spannende Filme zum Mitfiebern sind. Ich würde die Filme den Leuten empfehlen, die genau wie ich auf Fantasyfilme mit gut animierten Spezialeffekten stehen.

Eine erfolgreiche deutsche RTL-Dramaserie

Eine deutsche Produktion hat es Julia Rausch angetan. Sie schaut die Serie „Der Lehrer“

Worum geht es in der Serie?

In der deutschen Serie geht es um Stefan Vollmer (Hendrik Duryn), der in Köln an der Georg-Schwerthoff-Gesamtschule Chemie, Deutsch und Sport unterrichtet. Dort trifft er auch das erste Mal auf Karin Noske (Jessica Ginkel), mit der er eine On-Off-Beziehung führt. Dazu kommen (außer seinen privaten Problemen) noch Probleme von Kollegen und seinen Schülern, welche der engagierte Lehrer natürlich auch lösen möchte. Mit Witz, Liebe und dem nötigen Ernst behandelt die Sendung Themen wie Tod, Magersucht, Religion, Mobbing…

Warum mag ich diese Serie?

Ich liebe diese Serie, weil die Rollen super besetzt sind. Außerdem mag ich die Beziehung zwischen Karin und Stefan, die beide sehr stur sind und sich gerne durchsetzen. Die Sprüche von Stefan sind lustig und regen manchmal zum Nachdenken an. Außerdem sind die Probleme der Schüler realistisch und man kann sich gut in die Situationen der betroffenen Personen versetzen.

Wer ist meine Lieblingsfigur?

Ich finde, dass Karin von Jessica Ginkel perfekt gespielt wird. Sie und Stefan sind ein absolutes Traumpaar, da sie sich sehr gut ergänzen. Sie teilen denselben Humor und man muss automatisch mitlachen. Außerdem haben Karin und ich viele Gemeinsamkeiten.

Wo läuft die Serie?

– RTL, Donnerstag 20.15 Uhr, im Moment jedoch nicht, da die 7. Staffel in Produktion ist

Wen interessiert die Serie?

Die Serie ist etwas für Leute, die deutsche Comedy mögen. Außerdem sollte man Liebesgeschichten mögen und Spaß an Drama und Herzschmerz haben. Dann ist die Serie genau dein Ding.

Preise?

Deutscher Comedypreis, Bayerischer Fernsehpreis, Deutscher Fernsehpreis

Sonstiges:

– 2007 von RTL produziert

– 2009 ausgestrahlt

– Dauer einer Folge: 45min

– erfolgreichste RTL-Dramaserie vor Gzsz

Ein Klassiker der modernen amerikanischen Serien

Auch schon ein Klassiker der modernen amerikanischen Serien: „Game of Thrones“, kurz „GoT“ genannt. Fiona Ehrhardt-Gerst schaut sie

Worum geht es in der Serie?

Wie der Titel schon sagt, geht es um eine Art „Spiel“, wer auf dem Thron sitzen darf. Es gibt mehrere Familien wie z.B. Stark, Lannister, Baratheon, Greyjoi und Targaryen. Jede der Familien führt Krieg gegen die anderen. Doch das ist nicht das einzige Problem. Ganz im Norden hinter der Mauer sammelt sich eine Armee von Weißen Wanderern, Geschöpfe, die nach dem Tod auferstanden sind und mit nichts umgebracht werden können außer mit Feuer.

Wann und wo läuft die Serie? Wie lange dauert sie?

Die Serie läuft auf RTL 2 gegen 20:15. Die einzelnen Folgen dauern ca. 45 min.

Seit wann läuft die Serie?

Sie läuft seit 2011.

Welche Preise hat GOT schon gewonnen?

Die Serie hat schon mehrere Emmys gewonnen, einen Golden Globe und den Screem Award.

Wer ist mein Lieblingsdarsteller?

Daenerys Tagaryen, dargestellt von Emilia Clarke, ist meine Lieblingsdarstellerin, denn ich mag ihren Charakter und was sie tut.

Warum ist GOT meine Lieblingsserie?

Weil ich die Verhältnisse zwischen den Charakteren mag. Außerdem mag ich Fantasiewesen, von denen nicht zu wenige in der Staffel sind.

Was ist meine Lieblingsstelle?

Die Stelle, an der der tote Mann von Daenerys verbrannt wird. Dort geht Daenerys in die Flammen und nimmt ihre Dracheneier mit. Die Drachen schlüpfen dann in den heißen Flammen.

Wem würde ich die Serie empfehlen?

Ich würde sie den Menschen empfehlen, die Fantasy mögen und die gerne Actionfilme schauen.

Mit wem schaust du die Serie?

Ich schaue die Serie mit meinem Vater, aber nicht regelmäßig.

Eine spannende, klassische Serie aus der Vergangenheit

Sehr weit in die Geschichte der Serien zurück geht Lis Römer. Sie ist Fan der Serie „Miss Marple“ mit Margaret Rutherford

Eingekuschelt in Bergen von Decken und einem heißen Kakao. Genau so stelle ich mir meinen Filmnachmittag vor. Was natürlich auf gar keinen Fall fehlen darf: Die skurrile Hobbydetektiv-Tante, besser bekannt als Miss Marple.

Nur sie klärt die ungelösten Mordfälle und kommt den Verbrechern auf die Spur. Immer mit dabei ist ihr etwas schusseliger Freund und Gehilfe: Mr. Stringer (Stringer Davis). Langweilig wird es hier nie und mit List kommen sie dem Ganzen dahinter. Dem schwarzen Schatten, der der für alles verantwortlich war: dem Mörder.

Miss Marple ist eine britische Krimi-Filmreihe, die verfilmt mit Margaret Rutherford zur Legende wurde. Bestehend aus den vier Filmen, „16 Uhr 50 ab Paddington“, „Der Wachsblumenstrauß“, „Vier Frauen und ein Mord und Mörder ahoi“! Gedreht wurde dies von 1961 bis 1964. Ursprünglich ist Miss Marple eine Romanfigur von Agatha Christie.

Miss Marple ist meine Lieblingsserie, da ich am liebsten Krimis schaue und man genau aufpassen sollte, um auch den späteren Aha-Effekt zu erleben. Da alles in Schwarzweiß ist, wirkt das Ganze noch viel spannender und mysteriöser.

Allen, die gerne auf schrulliges, altes Flair stehen, ist Miss Marple auf jeden Fall zu empfehlen.

Very british und modern

Ebenfalls very british, ebenfalls very old, aber in ganz neuem  Gewand präsentiert sich mit „Sherlock“ der alte Meisterdetektiv von Sir Arthur Conan Doyle. Ihn stellt Amelie Krug vor.

Die Serie „Sherlock“ ist eine Neuverfilmung der Geschichten um Sherlock Holmes und wurde in Großbritannien gedreht. In dieser Serie geht es in vier Staffeln mit insgesamt 13 Folgen um Sherlock Holmes (Benedict Cumberbatch) und Dr. John Watson (Martin Freeman), die gemeinsam komplizierte Kriminalfälle lösen. Die Erstausstrahlung im deutschen Fernsehen war am 24. Juli 2011 (ich schaue es aber meistens auf DVD). Die gesamte Serie gewann bis jetzt 28 verschiedene Preise. Darunter auch neun Emmys oder den Choice Television Award. Außerdem wurde Benedict Cumberbatch für einen Golden Globe Award nominiert. Meine Lieblingsfolge ist Folge acht (im Zeichen der Drei) und meine Lieblingsfigur ist Mrs Hudson, die Vermieterin, weil sie die Serie in manchen Zeitpunkten auflockert und ab und zu für einige witzige Momente sorgt. „Sherlock“ ist meine Lieblingsserie, weil ich selber gerne vor dem Fernseher mitrate, wer jetzt der Schuldige ist. Ich persönlich würde diese Serie allen empfehlen, die generell gerne Krimis oder Detektiv-Geschichten mögen, aber nicht denen, die den alten Stil der ursprünglichen Sherlock-Reihe mögen, da diese Adaption relativ modern gestaltet ist.

„The Originals“ kennen Menschen über 25 wahrscheinlich eher nicht. Oder doch? Wie dem auch sei, Milena Griesche stellt diese Serie vor.

„The Originals“ ist eine US-amerikanische Serie, die ein Ableger der Serie „The Vampire Diaries“ ist. Die Erstausstrahlung (in den USA) war am 25. April 2013. Doch die erste Staffel in Deutschland erschien erst am 26. Februar 2015. Ich schaue die Serie auf Netflix und meistens nach der Schule oder abends nach dem Abendessen. Im Fernsehen läuft die Serie auf SIXX um 20.15 Uhr jeden Donnerstag. Im Moment jedoch nicht, da die fünfte Staffel erst erwartet wird. In dem Spin-Off geht es um eine Ur-Vampir-Familie. Der Hybrid (Werwolf und Vampir gleichzeitig) Klaus kehrt nach New Orleans zurück, nachdem er darauf aufmerksam wurde, dass eine Hexe etwas gegen ihn plant. Dort trifft er auf einen alten Bekannten. Der Vampir Marcel herrscht nun über die frühere Heimat der Ur-Vampir-Familie. Er kontrolliert die Hexen, hat eine Armee von Vampiren hinter sich und die Werwölfe vertrieben. Nachdem Elijah (sein Bruder) und Klaus den Kampf aufnehmen, fängt der ganze Schlamassel an. Jeder Schritt, den sie machen, bringt einen neuen Stein ins Rollen. Auch wenn es ihnen mit Leichen, Verrat und Lügen schwer gemacht wird, eins bleibt gleich: Sie halten zusammen, für immer und ewig!

Mein Lieblingsdarsteller ist die Hauptperson Klaus Mikealson (Joseph Morgen), da er durch seine unüberlegten Handlungen immer für eine Überraschung sorgt. Die Serie wurde für die „Teen Choice Awards“ nominiert in der Kategorie Actress und Actor. Ich empfehle die Serie allen, die es mögen, selbst herauszufinden, wer als nächster dran glauben muss. Allerdings empfehle ich die Serie keinem, der sich darunter etwas wie „Twilight“ vorstellt, da es sich hier nicht um einen Liebesroman handelt, sondern um eine spannende Serie, die einen in den Bann zieht.

Vampire und andere Fabelwesen scheinen derzeit hoch im Kurs zu stehen, auch in der Serie „Shadowhunters“ spielen sie eine Hauptrolle. Anne Schäddel stellt ihre Lieblingsserie vor.

Worum geht es in der Serie?

In der amerikanischen Serie Shadowhunters (die auf der Buchreihe „Chroniken der Unterwelt“ von Cassandra Clare basiert) geht es um ein junges Mädchen namens Clary Fray (Katherine McNamara), die an ihrem 18. Geburtstag mit ihrem besten Freund Simon Lewis (Alberto Rosende) auf eine Party geht. Dort trifft sie den geheimnisvollen Jace Wayland (Dominic Sherwood), der sie in eine Welt voller Vampire, Werwölfe, Hexenmeister und Dämonen mitnimmt. Die zwei probieren mit Hilfe von Isabelle und Alexander Lightwood, ihre Erinnerungen zurück zu bekommen. Währenddessen….

Warum magst du diese Serie?

Ich liebe diese Serie, weil sie sehr verstrickt ist und man das Gefühl hat, ein Teil dieser Welt zu sein. Außerdem sind die verschiedenen Liebesgeschichten zwischen mehreren Personen ziemlich mitreisend und schön.

Wer ist deine Lieblingsfigur?

Meine Lieblingsfigur ist Magnus Bane (Harry Shum junior), weil er sehr gut gespielt ist, und außerdem mag ich die Liebesbeziehung zwischen ihm und Alec Lightwood. Ebenfalls hilft er Clary und Jace, das Rätsel, das ihre Mutter ihr gestellt hat, zu lösen.

Wem empfehle ich die Serie?

Ich empfehle die Serie jedem, der Fantasy mag. Wenn du dazu noch Dämonen und andere übernatürliche Wesen wie Vampire, Werwölfe oder Hexenmeister magst, entspricht Shadowhunters genau deinen Vorstellungen. Bist du außerdem ein Fan von großen Liebesdramen, dann musst du unbedingt Shadowhunters schauen.

Preise?

  1. GLAAD Media Award – Herausragende Drama-Serie
  2. Teen Choice Award – Choice TV Breakout Show
  3. Teen Choice Award – Bester Newcomer

„Sex and the City“ als Serien-Klassiker der Frauen

…und was schauen die älteren Herrschaften unter uns? AG-Leiterin Traudi Schlitt war vor nunmehr fast 20 Jahren Fan der Reihe „Sex and the City“. Heute schaut sie die britische Krimireihe „Lewis.“

„Sex and the City“ war meine Lieblingsserie Anfang des Jahrtausends, als ich noch viel Zeit hatte, abends fernzusehen. Sie kam aus den USA, und obwohl mir dieses typisch amerikanisch permanent übertriebene Gehabe eigentlich zu viel ist, liebte ich die Geschichten um die vier Frauen der New Yorker Upper Class ziemlich bald und freute mich jeden Dienstagabend darauf, wenn die Serie auf Pro Sieben lief.

In den USA startete die Serie im Jahr 1998, nach Deutschland kam sie im Jahr 2001. Es liefen sechs Staffeln mit insgesamt 94 Folgen (und zwei späteren Kinofilmen), in denen neben ganz viel natürlich ganz cleanem Sex alles passierte, was so in vier Frauenleben passt – beziehungstechnisch zumindest. Die Serie lebte ganz stark von den verschiedenen Charakteren, allen voran natürlich die Hauptperson Carrie Bradshaw (Sarah Jessica Parker), die als Kolumnistin einer wöchentlich erscheinenden New Yorker Zeitung über „Sex and the City“ schrieb, darin natürlich eigene Erlebnisse und die ihrer Freundinnen verarbeitete und viele der Szenen aus dem Off kommentierte. Ihre drei Freundinnen sind die PR-Expertin Samantha Jones (Kim Cattrall), die Anwältin Miranda Hobbes (Cinthia Nixon) und die Galeristin Charlotte York (Kristin Davis), deren Hauptaufgabe (also die von Charlotte) allerdings immer war, einen Mann zu finden und ein Kind zu bekommen.

Mit diesen vier Frauen deckte die Serie wahnsinnig viele Frauenbilder ab: Berufstätig, modebewusst, erotisch, bodenständig, verhuscht, feierlaunig, konservativ, experimentierfreudig. Auch inhaltlich tat sich so einiges in den sechs Jahren, die die Sendung lief: Vom vielfachen Kennenlernen über den ersten Kuss und mehr, bis zum Zusammenziehen und der Trennung. Viel Leid und Schmerz, viel Freud‘ und Spaß und ganz viel Frauenwahnsinn. Es wurde geheiratet, es kamen Kinder (oder auch nicht). Die Frauen lebten alle in wirtschaftlich ziemlich abgesicherten Positionen. Sie arbeiteten zwar alle irgendwas, aber nicht besonders viel. Man hatte den Eindruck, sie haben immer Zeit sich zu treffen, auf einen Kaffee oder was Härteres, ganz so, wie man selbst gerne leben würde, wenn man nicht in Alsfeld mit drei kleinen Kindern ohne eigenes Einkommen festsitzen würde. (So wie ich damals, aber das nur am Rande.) Natürlich sahen sie dabei immer gut aus und natürlich fuhren sie Taxi und keine U-Bahn. Gegen Ende der letzten Staffel gesellte sich dann schließlich doch etwas Realität zu dem ganzen Glamour: Charlotte konnte nicht schwanger werden, Mirandas Schwiegermutter wurde dement und sie nahm sie bei sich auf, Samantha bekam Brustkrebs.

Auch die Männer um sie herum deckten die verschiedensten Typen ab, und obwohl die Serie im Nachhinein betrachtet ziemlich banal war, hatte ich an den witzigen Wortgefechten, den guten Ideen und den überspitzt dargestellten Figuren viel Spaß.

Meine Lieblingsfigur war natürlich Carrie Bradshaw. Figürlich und aussehenstechnisch stand ich ihr natürlich um einiges nach, aber ich träumte davon, wie sie Kolumnen zu schreiben und cool mit dem Laptop überall rumzustehen und zu liegen und natürlich auch veröffentlich zu werden. In der Zwischenzeit stehe ich Carrie Bradshaw figürlich und aussehenstechnisch zwar immer noch um einiges nach, aber ich schreibe Kolumnen, die auch veröffentlicht wurden, wenn auch nicht in New York oder vergleichsweise Berlin oder Hamburg. Aber wir wollen ja nicht kleinlich sein.

Eine meiner Lieblingsstellen, an die ich mich erinnere, ist, als Magda, Mirandas russisch-orthodoxe Haushaltshilfe, deren Kondome ordentlich auf dem Nachttisch anordnet. Zuvor hatte es ziemlichen Knatsch gegeben, weil die Haushaltshilfe sie aus ethisch-moralischen Gründen entsorgt hatte. Eindrucksvoll war auch, als Mirandas Schwiegermutter verschwindet und die erfolgreiche, coole Anwältin sie, die ganz verdreckt und durchgefroren wieder auftaucht, heiß badet, abtrocknet und ihr beim Anziehen hilft.

Ich kann die Serie allen Frauen empfehlen, die so in meinem Alter sind und sich ein bisschen in der Zeit zurückbeamen und bei einem Glas Wein vorm Fernseher entspannen wollen. Für Männer ist sie nur geeignet, wenn die Jungs Lust haben, sich mit Frauenthemen zu beschäftigen und dazuzulernen. Ich habe die Sendung übrigens immer geschaut, wenn meine drei kleinen Jungs im Bett waren und mein Mann nicht zuhause. Es war für mich damals so ziemlich der perfekte Abend!

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