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Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr LeuselKeine Spur von neumodischem „Vereinshopping“

LEUSEL (ol). Beförderungen und Ehrungen standen am Freitagabend im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr in Leusel. So wurden Jan Nittke zum Feuerwehrmann-Anwärter, Meik Wenzel sowie Sebastian Kristen zum Feuerwehrmann, Joel Pfeiffer zum Oberfeuerwehrmann und Carolin Schmidt zur Hauptfeuerwehrfrau befördert. Das goldene Ehrenzeichen des Bezirksfeuerwehrverbandes Hessen-Darmstadt wurde an Manfred Nittke, Herbert Krämer und Adolf Koch verliehen.

Für 40-jährige Mitgliedschaft im Förderverein wurden Mario Baumann, Gerd Flauaus, Roger Flohr, Volker Schäfer, Norbert Stein und Peter Weibert geehrt. Eine Ehrung für 50 Jahre Mitgliedschaft erhielten Hans Frank, Hans Jürgen Imrock, Adolf Koch, Wilfried Korell, Herbert Krämer, Reinhard Löb, Manfred Nittke, Herbert Schäfer, Gerhard Schneider und Gerold Wilhelm. „Die Geehrten haben nicht dem neumodischen Hobby des Vereinshoppings gefrönt, also mal ein paar Jährchen in diesem Verein, mal in jenem und dann vielleicht in gar keinem Verein“, dankte der Vorsitzende Bastian Heiser.

Im Jahresrückblick des 164-köpfigen Feuerwehrvereins resümierte er die wichtigsten Ereignisse, dazu zählten besonders die Gründung einer Kinderabteilung sowie die Renovierung der Floriansstube im Gerätehaus. Weitere Aktionen waren eine Müllsammlung zur Landschaftspflege, die Ausrichtung eines Blaulichtgottesdienstes sowie die Veranstaltung des traditionellen Spritzenhausfestes und eines Glühweinabends. Zur Ehren- und Altersabteilung unter der Leitung von Rainer Hedrich informierte der Vorsitzende, dass monatliche Treffen stattfanden, ein Adventskaffee zum Verweilen einlud und ein Ausflug unternommen wurde.

„Das Jahr 2017 war aktiv, fordernd und ereignisreich“

Wehrführer Manuel Heiser informierte über die Tätigkeiten der 33-köpfigen Einsatzabteilung. „Das Jahr 2017 war aktiv, fordernd und ereignisreich“, erklärte Heiser. Insgesamt 1.917 ehrenamtliche Stunden wurden von den Feuerwehrleute geleistet, darunter 1.820 Stunden für Ausbildung. Zu den Einsätzen zählten neun Hilfeleistungen und ein Brand, unter anderem half man bei einem schweren Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 62 nahe Leusel, bei einem heftigen Unwetter im Stadtgebiet und bei einem Wohnhausbrand in Eudorf. Zu den 1.820 Ausbildungsstunden teilte Heiser mit, dass insgesamt 28 Übungsdienste durchgeführt wurden. Besonders erwähnt wurden von ihm die Dienste unter dem Motto „Fit in der Feuerwehr“, hierbei verbesserten die Brandschützer ihre körperliche Leistungsfähigkeit mit einem Physiotherapeuten und erlernten gesundheitsschonende Bewegungen für die Belastungen im Feuerwehreinsatz.

Eine Alarmübung wurde durchgeführt, hier wurde ein Unfall mit einem Lastwagen simuliert. An zwei Ausbildungstagen widmeten sich die Einsatzkräfte den Themen Unfallrettung und Höhenrettung. Wie es der Zufall wollte, wurde die Wehr am Ausbildungstag zur Unfallrettung zu einem Verkehrsunfall alarmiert. In diesem Jahr finden die Ausbildungstage am 21. April und am 29. September statt. Auf Kreisebene wurden vier Lehrgänge, an der Landesfeuerwehrschule sechs Lehrgänge absolviert. „Es ist wichtig, dass sich unsere Einsatzkräfte überörtlich ausbilden und spezialisieren können, um weiterhin eine schlagkräftige Mannschaft zu haben“, sagte der Wehrführer. Für die beste Ausbildungsbeteiligung überreichte er Laura Krämer und Carina Krämer ein Präsent.

Eine gut funktionierende und motivierte Mannschaft

Außerordentlichen Dank richtete der Wehrführer an den Gerätewart Ottmar Schmidt sowie seine Helfer Michael D´Onghia und Maximilian Przybilla. Gerätewart Schmidt schied nach zwölf Jahren aus seinem Amt aus, er will jedoch noch weiterhin im Team der Gerätewartung mithelfen. „Ottmar Schmidt sorgte immer dafür, dass wird mit der Sicherheit aktiv sein konnten, dass alles für die Instandhaltung unseres Equipments getan wurde“, sagte Heiser. Die Nachfolge von Schmidt  tritt Michael D´Onghia an. Zur Geselligkeit in der Einsatzabteilung resümierte der Wehrführer das traditionelle Eieressen zu Ostern, einen gemeinsamen Grillabend mit Lebenspartnern und die Besuche bei befreundeten Feuerwehren. „Ohne eine so gut funktionierende Mannschaft, wo der eine den anderen auch mal mitzieht, die motiviert und offen für viele Dinge an die Sache herangeht, wäre vieles nicht möglich“, dankte Wehrführer Heiser seinen Kameraden.

Die Jugendfeuerwehr in Leusel verfügt nach wie vor über keine Mitglieder, dem entgegen machten bei der am 19. August 2017 neu gegründeten Kinderfeuerwehr sechs Mädchen und Jungen mit. Unter der Leitung von Ann-Katrin Hawelka und Carina Krämer bastelten die Kinder unter anderem Vogelhäuschen und backten Plätzchen. „Die Kinderfeuerwehr ist sicher ein gutes Fundament für unseren Nachwuchs und unsere Zukunft“, ergänzte Wehrführer Heiser zu den geleisteten 231 Stunden der Kinderfeuerwehr. Dem Bericht von Kassenverwalterin Laura Krämer war zu entnehmen, dass der Feuerwehrverein die Einsatzabteilung und die Kinderfeuerwehr mit über 2.000 Euro unterstützte. Zu neuen Kassenprüfern wurden Meik Wenzel und Oliver Ruppert gewählt. Im Rahmen der Versammlung wurde eine neue Beitragsordnung einstimmig beschlossen, sie sieht unter anderem Beiträge zur Entlastung von Familien vor.

Hohe Frauenquote bei Leusels Brandschützern

Bürgermeister Stephan Paule bezeichnete die Freiwillige Feuerwehr in Leusel als aktiv und gut aufgestellt. Er hob die Frauenquote in der Leuseler Einsatzabteilung lobend hervor. Zu den regemäßigen und fleißigen Ausbildungsstunden machte er deutlich, dass diese eine Auszeichnung für die Freiwillige Feuerwehr sind. „Nicht bei Einsatzstunden, sondern bei der Vorbereitung auf den Einsatz zeichnet sich Engagement aus“, sagte Paule. Im Hinblick auf die Gründung einer Kinderfeuerwehr sprach er von einer Keimzelle für die Jugendarbeit. Für dieses oder nächstes Jahr kündigte er die Investition in ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wassertank für den Feuerwehrstandort Leusel an. Zu den örtlichen Belangen teilte er mit, dass in den nächsten Wochen die Verkehrsschilder für das nächtliche Tempolimit von 30 Stundenkilometern für Lastwagen aufgestellt werden.

Stadtbrandinspektor Daniel Schäfer hob die zehn absolvierten Lehrgänge der Leuseler Feuerwehrleute hervor. „Hier wird viel Arbeit geleistet“, ergänzte Schäfer zur aus seiner Sicht gut ausgebildeten Wehr. Er betonte, dass die Freiwillige Feuerwehr in Leusel für den Dorfzusammenhalt wichtig ist. Zur Situation der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Alsfeld informierte er über 489 aktive Feuerwehrleute, darunter über 100 in den Jugendabteilungen. „Wir haben einen Rückgang in den Einsatzabteilungen, aber einen Zuwachs bei der Jugend“, so Schäfer. Er dankte für die Unterstützung der Leuseler Feuerwehrleute zur Eröffnung der neuen Wache und bei dem Blaulichtumzug. „Die Feuerwehr der Stadt Alsfeld hat sich als eine Feuerwehr präsentiert“, sagte Schäfer. Für die Zukunft kündigte er bauliche Maßnahmen am Gerätehaus der Feuerwehr in Leusel an.

Gründung Kinderfeuerwehr besonders gelobt

Ortsvorsteher Ralf Lämmer richtete einen enthusiastischen Dank an die Feuerwehrleute im Ort, denen er selbst auch angehört. „Wow, das war geil“, so sein Resümee zu den vielen Momenten des vergangenen Jahres. Trotz schlimmen Einsätzen habe das Positive überwiegt. Aus seiner Sicht ist die Feuerwehr im Ort gut aufgestellt und leistet einen kulturellen Beitrag. Er erinnerte an die Pflanzung eines Baumes zur Gründung der Kinderfeuerwehr, dieser stehe symbolisch für das Pflegen und Hegen des neuen Nachwuchses in den Reihen der Leuseler Feuerwehr.

Für anvisierte Umbauten und Sanierungen am Gerätehaus kündigte er die Unterstützung der Ortsgemeinschaft an. Billertshausens Wehrführer Gregor Geibel dankte in einem Grußwort für die gute Zusammenarbeit und blickte auf vier gemeinschaftliche Übungen zurück.

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