Über die Menschwerdung Gottes und den Frieden auf ErdenWas die Pfarrer der Region zu Weihnachten predigen
ALSFELD (ol/bk). Wer an Heiligabend in die Kirche gehen möchte, der muss sich beeilen. Schnell sind auch die letzten Sitzplätze belegt. Manch Pfarrer oder Pfarrerin würde sich wohl wünschen, es wäre öfter so. Oberhessen-live hat nachgefragt, welche Gedanken und welche Themen drei von ihnen in ihre Weihnachtspredigten dieses Jahr einfließen lassen.
Barmherzigkeit, Wärme, Liebe, Hoffnung, Licht, das Leben und der Frieden, das alles sind Themen, die viele Menschen aus der Kirche kennen. Themen, die besonders in der Weihnachtszeit oft thematisiert werden. Welche Geschichten und welche Gedanken dahinter in den diesjährigen Weihnachtspredigten von Pfarrern aus der Region eine besondere Rolle spielen, lesen Sie hier:
Pfarrer Henner Eurich, 47 Jahre, Evangelischer Pfarrer in Heidelbach – Frieden auf Erden
„Heiligabend geht es inhaltlich um die Botschaft der Engel: ‚Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden‘. Jedes Jahr immer dieselbe Geschichte – und man fragt sich: wo bleibt der Frieden eigentlich? Ist Frieden wirklich nur ein frommer Wunsch, oder eine Verheißung, auf die man sich verlassen kann, oder vielleicht auch ein Auftrag an die Menschen?
Die Weihnachtspredigt dann dreht sich um ‚Christus – das Licht der Welt‘. Schön, dass jetzt die Tage wieder länger werden, und viele Leute sehnen sich nach mehr Tageslicht und Sonne. Darum feiern wir jetzt Weihnachten und sagen: mit Jesus ist das Licht der Welt gekommen. Darum auch die vielen Lichter und Kerzen. Licht ist ein ganz besonderes Phänomen: Das Licht selber kann man nicht sehen. Aber nur wenn das Licht in unsere Augen fällt, können wir überhaupt etwas sehen. Das ist wie bei Christus: Wir können ihn nicht sehen, aber durch ihn sehen wir das ganze Leben in einem anderen Licht. Und ich bin fest davon überzeugt, dass es durch Christus heller wird in unserem Leben.“
Pfarrer Jerzy Dmytruk, 51 Jahre, Katholischer Pfarrer in Alsfeld – Das Leben beginnt immer ganz klein
„An Heiligabend geht es um die Menschwerdung Gottes und entsprechend den Mensch als Ebenbild Gottes. Gott, der in einem kleinen und wehrlosen Kind zu uns kommt ist an sich schon ein Paradoxon. Er kommt, um den Armen und Kranken beizustehen und zu helfen. Damit wird den Menschen Hoffnung gegeben. Es war ein Kind in dem Gott selbst zur Welt kam um den Menschen zu helfen und jeder pilgerte zu ihm, um ihn als Kind zu sehen.
Die Welt scheint zu vergessen, dass das Leben immer ganz klein beginnt. Man darf sich die Freude des Festes nicht nehmen lassen. In diesem Sinne wünsche ich allen Menschen eine besinnliche Weihnachtszeit.“
Pfarrerin Sarah Kiefer, 32 Jahre, Evangelische Pfarrerin in Altenburg/Eifa – Der Engel des Friedens
„An Heiligabend ist es üblich, dass ein Krippenspiel aufgeführt wird. Später in der Christmette ab 22 Uhr spreche ich vom Schenken – oder vielmehr einen Teddybären, der nicht nur das Schenken, sondern auch den Frieden symbolisiert. Eine junge Frau verschenkt an Weihnachten ihr liebstes Kuscheltier an eine Person, um ihm etwas Gutes zu tun. Als sie in späteren Jahren gefragt wird, wie sie ihn damals einfach verschenken konnte sagt sie: ‚Weil Weihnachten war und ich damals schon merkte, dass es wichtig ist Frieden zu stiften‘.
Auch am zweiten Weihnachtsfeiertag möchte ich nochmal auf den Frieden zurückkommen. Dabei dreht es sich um den ‚Engel des Friedens‘ oder aber um einen Engel, der sich weigert im Chor der Engel mitzusingen. Besonders stört es ihn, dass dabei ‚Frieden auf Erden‘ gesungen wird, denn den Frieden auf der Erde gibt es nicht. Daraufhin wird er als Friedensengel auf die Erde geschickt, um genau das zu ändern. Es soll den Gedanken des Friedens wiederspiegeln und auch den Weg, wie man Frieden auf Erden verbreiten kann.“
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