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Spielertrainer Igor Tolo verlässt die SG Grebenau/Schwarz zur WinterpauseIgor Tolo: „Das Wichtigste beim Fußball ist der Spaß am Spiel“

ALSFELD (ls). Für die SG Grebenau/Schwarz läuft es in der Kreisliga B aktuell ziemlich gut. Aus 16 Spielen konnte sich die Mannschaft mit 35 Punkten einen soliden 4. Tabellenplatz erspielen und steht damit nach dem Abstieg in der letzten Saison, wieder mit einer souveränen Leistung im oberen Feld der Tabelle. Doch kaum sieht man wieder den Himmel, ziehen auch wieder Wolken auf: Spielertrainer Igor Tolo wird den Verein nämlich zur Winterpause verlassen.

Nach dem Abstieg des Vereins in der vergangenen Runde aus der A-Liga in die B-Liga, geht es seit dem Beginn der Runde wieder bergauf. Mit daran beteiligt: Der 29-jährige Igor Tolo, der seit Dezember des letzten Jahres als Spielertrainer im Verein und für die Mannschaft fungiert. Seit dem hat einiges getan im Verein – und schon wieder wartet eine Veränderung. Nach knapp einem Jahr wird der Spielertrainer die Mannschaft aus beruflichen Gründen verlassen. Vor dem Abschied nach Rundenende hat Oberhessen-live mit dem 29-Jährigen über seinen Abschied, die bislang erfolgreiche Hinrunde und seine Wünsche für die Zukunft der Mannschaft gesprochen.

Oberhessen-live: Warum wirst du als Spielertrainer der SG Grebenau/Schwarz zum Winter aufhören?

Igor Tolo: Beruflich hat sich bei mir mittlerweile einiges verändert und infolge dessen ziehe nach Gelnhausen. Auf eine solche Distanz und natürlich aus aus mangelnder Zeit wird es für mich leider nicht mehr möglich sein, die SG Grebenau/Schwarz weiterhin zu trainieren.

Wie kam es im Dezember 2016 denn überhaupt dazu, dass du den Trainerposten übernommen hast, immerhin war das dein erster Trainerposten?

Eigentlich ist das aus einem Spaß heraus entstanden. Damals hat Christoph Schweiner verkündet, dass er zum Winter den Verein verlassen wird und den Trainerposten nicht weiter besetzen wird. Daraufhin trat der Verein auf meinen Vater zu, der bereits mehrere Mannschaften trainierte und frage ihn. Spaßeshalber hatte er dann mich als möglichen Trainer vorgeschlagen – zu dem Zeitpunkt hatte ich mir gar keine großen Gedanken darüber gemacht. Naja und dann kam eins zum anderen: Der Verein rief mich an und im November des letzten Jahres gab es schon die ersten Gespräche, bis ich dann zugesagt habe und seit Dezember agiere ich als Spielertrainer im Verein.

Es war zwar mein erster Trainerposten und insgesamt war ich auch nur ein Jahr bei dem Verein, aber ich habe sehr viel in der Zeit gelernt und habe viele nette Menschen auf und am Sportplatz kennengelernt in der Zeit. Die SG Grebenau/Schwarz ist ein sehr gut geführter Verein, hinter dem Menschen stehen, die mit vollem Herzblut dabei sind. Jetzt im Nachhinein muss ich wirklich sagen, dass es genau die richtige Entscheidung war den Trainerposten anzunehmen.

Damals kamst du in mitten in eine schwerfällige Saison der Mannschaft, in der der Abstieg in die B-Liga bereits besiegelt war. Was war dir wichtig? Was wolltest du verändern?

Das stimmt. Die letzte Saison war schwierig für die Mannschaft und spielerisch hatte es da einfach nicht für die A-Liga gereicht. Daran ließ sich auch nichts mehr ändern. Ich habe aber im Vorfeld viele Gespräche geführt und wir war von Anfang an wichtig, dass sowohl die Spieler, als auch ich den Spaß am Spiel nicht verlieren. Ich wollte einfach, dass die Mannschaft wieder Spaß am Fußball hat und wieder zu einem Team zusammenwächst – das sind die bedeutende Faktoren. Das Wichtigste beim Fußball ist der Spaß am Spiel. Der Fokus sollte nicht nur auf dem sportlichen Erfolg liegen, sondern darauf, dass es sich dabei um ein Hobby handelt.

Aus Trainersicht war mir dabei vor allem wichtig, dass ich das Training abwechslungsreicher gestalte und auch Einflüsse aus anderen Sportarten mit in das Training einfließen lasse. Ich wollte dem Team noch mehr mit geben als nur das klassische Fußballtraining, sondern ein innovatives Training. Ein Training, über den Fußball hinaus. Und dabei waren auch Teambuilding-Maßnahmen sehr wichtig. Dann haben wir natürlich an der Aufstellung ein bisschen gearbeitet und junge Spieler ein bisschen mehr in der Mannschaft etabliert. Spielerisch haben wir dann wieder deutlich zugelegt und bisher eine sehr gute Saison gespielt und uns in der B-Liga auch gut positioniert. Die Mannschaft hat sich wirklich sehr gut entwickelt – damit können wir wirklich zufrieden sein.

Das klingt, als würde dir sehr viel an der Mannschaft liegen.

Das stimmt. Die Jungs haben mir meine Entscheidung den Job anzunehmen wirklich nicht leicht gemacht. Wir sind als Team sehr stark zusammengewachsen und genau diesen Zusammenhalt sieht man nicht oft im Fußball. Das werde ich wirklich vermissen. In der Mannschaft und im Verein stimmt der Zusammenhalt einfach von Grund auf: Jeder begegnet dem anderen mit Respekt – und darauf kann man wirklich bauen. Schon seit 10 Jahren spiele ich in Alsfeld Fußball, aber als Spielertrainer bei der SG Grebenau/Schwarz mitzuwirken, das war wirklich die wertvollsten Erfahrungen im Fußball für mich.

Das klingt ganz so, als würde man dich trotzdem das ein oder andere Mal auf dem Sportplatz sehen? Wirst du denn die Fußballschuhe in Gelnhausen an den Nagel hängen oder weiter machen?

Ob ich in Gelnhausen mit dem Fußball weiter mache kann ich so noch nicht sagen. Erstmal ist wichtig, dass ich dort ankomme und mich einlebe. Aber so wie ich mich kenne, werde ich nicht aufhören Fußball zu spielen. Ich glaube auch, wenn ich mal hier bin zu Besuch wird man mich auf jeden Fall das ein oder andere Mal auf den Fußballplätzen der Region sehen – besonders natürlich in Grebenau, schließlich möchte ich nicht verpassen, wie die Mannschaft sich weiter entwickelt. Auch bei den Hallenmasters in Alsfeld bin ich noch mit dabei – da allerdings eher als Zuschauer und Tippgeber. Alsfeld ist meine Heimat, da werde ich sicherlich öfters mal vorbei schauen.

Da sind wir schon beim Stichwort: Die Entwicklung der Mannschaft. Was wünscht du der Mannschaft für die restliche Saison?

Ich finde die Mannschaft ist besondern intern sehr stark und hat sich sehr gut entwickelt. Ich wünsche ihnen natürlich eine erfolgreiche Restrunde und dass sie so weiter spielen wie sie es aktuell tun. Ich bin mit dem Anspruch in die Runde gegangen, auf einem der ersten acht Plätze der Tabelle zu landen. Es hat mich gefreut zu entdecken, was alles in den Jungs steckt und werde mit Spannung verfolgen, ob nicht vielleicht sogar der 3. Tabellenplatz drin ist. Das würde mich für das Team sehr freuen.

Vielen Dank.

Ob es bereits einen neuen Trainer für die SG Grebenau/Schwarz gibt, steht aktuell noch nicht fest. Sicher ist jedoch: Den ehemaligen Spielertrainer Igor Tolo wird man auch weiterhin das ein oder andere Mal auf den Plätzen der Region sehen.

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