Susanne Schaab, Edwin Schneider, Bernhard Ziegler, Andreas Sommer, Michael Ruhl oder Matthias Weitzel?Wer wird Bürgermeister? Die sechs Kandidaten im Überblick
VOGELSBERG (lrn). Am 24, September ist in einigen Städten und Gemeinden des Vogelsbergkreises ein Mammut-Wahltag. Dort sind nicht nur Bundestags- und Landtagswahlen, in vier Städten und Gemeinden des Vogelsbergkreises werden auch die Bürgermeister gewählt. Oberhessen-live stellt kurz vor der Wahl nochmal alle Bürgermeisterkandidaten vor.
Vier Kommunen, sechs Kandidaten: Am kommenden Sonntag wird nicht nur der Bundestag und der Landrat im Vogelsberg gewählt, sondern auch ein neuer Bürgermeister – jedenfalls in vier Vogelsberger Kommunen und Städten. Gewählt wird in Schotten, Ulrichtstein, Mücke und Herbstein.
In zwei der vier Kommunen kandidiert jeweils nur der bisherige Amtsinhaber, in den beiden anderen gibt es jeweils einen Mitbewerber. Es treten an: Susanne Schaab von der SPD für Schotten, Michael Ruhl von der CDU in Herbstein, der parteilose Bernhard Ziegler ebenfalls in Herbstein, matthias Weitzel von der SPD in Mücke, ebenfalls wie der parteilose Andreas Sommer in Mücke und Edwin Schneider parteilos für Ulrichstein. Oberhessen-live stellt hier kurz vor der Wahl nochmal alle Bürgermeisterkandidaten genauer vor.
Die zwei Kandidaten für Herbstein
Michael Ruhl, CDU
Herbstein galt in früheren Jahren als katholische Enklave zu Zeiten von Lothar Wyrtki als ein der CDU-Hochburgen im Kreis. kein Wunder also, dass die CDU in diesem Jahr wieder einen Gegenkandidaten für die Bürgermeisterwahlen aufstellte. Der 32-jährige Bürgermeisterkandidat Michael Ruhl studierte Wirtschaftingenieurwesen und Maschinenbau und arbeitet derzeit bei der Deutschen Bundesbank in der Bankenaufsicht. Der Vater eines Sohnes ist im CDU-Kreisvorstand als stellvertretender Vorsitzender, als CDU-Vorsitzender in Herbstein und Fraktionsvorsitzender und auch in der CDU-Kreistagsfraktion aktiv. Außerhalb der Politik engagiert sich Michael Ruhl als aktives Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr, als Rechner beim Schützenverein Herbstein und als Sprungtanzmeister im Elferrat der Fastnachtsvereinigung Herbstein.
Sein Wahlmotto: „Damit sich etwas bewegt“. In seinem Flyer wirbt der CDU-Kandidat mit seinen Vorstellungen zu den Themen Verwaltungsstruktur, schnelles Internet, Wirtschaftspolitik, innerörtliche Entwicklung, ehrenamtliches Engagement, soziale Einrichtungen und Haushalt und Finanzen.
Bernhard Ziegler, parteilos
Für die vierte Amtszeit kandidiert in Herbstein der 55-jährige amtierende Bürgermeister Bernhard Ziegler. Bei der letzten Bürgermeisterwahl 2011 hatte der Parteilose keinen Gegenkandidaten und wurde mit einer Wahlbeteiligung von 49,7 Prozent gewählt.
Bürgermeister Bernhard Ziegler beschreibt sein Amt ebenfalls mit den Worten: „Die Politik ist immer am Fliessen“. Schwerpunkte seiner Arbeit waren die Unterhaltung der Liegenschaften, die Erweiterung von Gewerbegebieten in Herbstein und Stockhausen und die Freiwilligen Feuerwehren auf den aktuellen Stand zu bringen. Die Schaffung eines Ärzteshauses und eines Seniorenheimes erforderten ebenfalls sein Engagement. Ziegler verweist auf die kommunale Zusammenarbeit im Bereich des Standesamtes, legt aber Wert darauf, dass bei der interkommunalen Zusammenarbeit die Bürger das mittragen.
Ziegler ist außerdem bekannt durch seine Tätigkeit als Vorsitzender des DRK-Kreisverbandes Lauterbach und seine Tätigkeit in der Rettungsdienst GmbH Vogelsberg und jetzt dem größeren mittelhessischen Verband. Ebenfalls ist er bei der Behindertenhilfe Vogelsberg und in der Forstbetriebsgesellschaft Grebenhain tätig.
Die Kandidatin für Schotten
Susanne Schaab, SPD
Schotten hat mit rund 10.000 Einwohnern die höchste Bevölkerungszahl der vier Kommunen. Zur dritten Amtszeit kandidiert dort die 52-jährige Susanne Schaab für die SPD. Bereits bei den vergangenen Bügermeisterwahlen in 2011 setzte sich die studierte Volkswirtschaftlerin und Volljuristin, die vor ihrer Wahl als Anwältin und Mitinhaberin in einer Schottener Kanzlei arbeitete, gegen zwei Gegenkandidaten durch – und das mit 55,1 Prozent. Ebenfalls engagiert sich die 52-Jährige im Unterbezirk und im Kreistag.
Wichtige Punkte waren die Inbetriebnahme des Gefahrenabwehrstützpunkt, der Bau des Vulkaneums, das Mehrgenerationenhaus und der Breitbandausbau. Susanne Schaab schreibt in ihrem Internetauftritt: „Stadtentwicklung ist beständig im Fluss. Sicher ist nur, das es immer (manchmal täglich) neue Herausforderungen gibt.“
Die zwei Kandidaten für Mücke
Matthias Weitzel, SPD
Auch für die vierte Amtszeit kandidiert der SPD-Kandidat Matthias Weitzel in Mücke. Der Diplom-Verwaltungsfachwirt, der ebenfalls ein Aufbaustudium in Betriebwirtschaft absolvierte, setzte sich bereits 2011 mit 62,86 Prozent gegen einen Gegenkandidaten in der Bürgermeisterwahl durch. Auch er ist im Unterbezirk und im Kreistag tätig und leitet ebenfalls die SPD-Kreitagsfraktion. Auch den Vorsitz des örtlichen DRK hält der amtierende Bürgermeister inne.
Im Internet wirbt Weitzel mit den Themen Wohnen und Familien, Wirtschaft, Finanzen und Vereine. Weitzel schreibt: „Mücke ist eine Gemeinde mit guter Infrastruktur, geordneten Finanzen und guten Aussichten auf eine erfolgreiche Zukunft“. Weiter heißt es: „Gemeinsam können wir die Zukunft unserer Gemeinde gestalten, damit Mücke weiter erfolgreich bleibt“.
Andreas Sommer, parteilos
Als Gegenkandidat zum amtierenden Bürgermeister tritt der studierte Forstmann und zweifache Vater Andreas Sommer als parteiloser Kandidat an. Der 53-Jährige arbeitet als stellvertretender Leiter des Forstamtes Kirchhain und war vorher als Förster in Nieder-Ohmen im Forstamt Homberg tätig. Sein Wahlmotto: „Mit Herz und Kompetenz“. Die Kandidatur wird von der CDU unterstützt. Sommer: „Seit Jahren verfolge ich mit großem Interesse das kommunale Geschehen in Mücke – mich reizt die anspruchsvolle und vielseitige Aufgabe des Bürgermeisters“.
Wichtige Eckpunkte der kommunalen Arbeit sieht Sommer in der Dorfentwicklung, insbesondere dem Erhalt der alten Ortskerne, der stärkeren Beteiligung und Förderung der Ortsbeiräte und der Stärkung der landärztlichen Versorgung. Ein wesentliches Motiv seiner Kandidatur sei der Wunsch, dass die Mücker Bürgerinnen und Bürger einen direkten und persönlichen Kontakt zum Bürgermeister und zu den Mitarbeitern der Gemeinde pflegen können und dass die Menschen wieder stärker in den Mittelpunkt der kommunalen Arbeit rücken. Vereinsmäßig engagiert er sich als Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Nieder-Ohmen, leitet die Jagdhornbläsergruppe Weitershain und ist Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr Nieder-Ohmen.
Der Kandidat für Ulrichstein
Edwin Schneider, parteilos
Für seine zweite Amtszeit tritt in der mit knapp 3.000 Einwohnern kleinsten Kommune Ulrichstein der bereits amtierende Bürgermeister und gelernte Finanzwirt Edwin Schneider erneut zur Bürgermeisterwahl an. 2011 setzte er sich bei einer Wahlbeteiligung von 72,8 Prozent mit immerhin 54,2 Prozent gegen vier Gegenkandidaten durch. In den vergangenen sechs Jahren waren die Windkraft, der Teilregionalplan Mittelhessen, die Wasserversorgung in der Stadt verbunden mit neuen Bohrungen in Ulrichstein und Rebgeshain und das damit verbundene Wegkommen von den Schürfquellen, die stark nachlassenden städtischen Einnahmen und die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung wichtige Betätigungsfelder.
Auch der 55-jährige zweifache Familienvater Edwin Schneider ist in Ulrichstein ein richtiger „Vereinsmeier“, trägt einen Meldeempfänger und rückt im Bedarfsfalle mit seiner Feuerwehr aus. Er ist auch eine „Sportskanone“ und läuft Halbmarathon mit. Schneiders Liste des ehrenamtlichen und dienstlichen Engagements ist lang. Dazu gehören unter anderem der Hessische Städte- und Gemeindebund, Vogelsberg Consult, Naturpark Hoher Vogelsberg, Sternwarte Stumpertenrod, Museumsverein Ulrichstein, Gewerbe- und Verkehrsverein, Burgverein, Verein der Freunde des Vogelsberg-Gartens und noch einige weitere. Mit einem erneuten Sieg würde er zum zweiten Mal den Rathaussitz in Hessens höchstgelegener Stadt besetzen.
Wahl an diesem Sonntag, den 24. September
Die Wahllokale in allen Vogelsberger Städten und Gemeinden für die Bundestags-, Landtags- und Bürgermeisterwahlen sind am 24. September von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Vier der sechs Bürgermeisterkandidaten müssen bis zum späten Sonntagabend des 24. September zittern, ob sie in das Rathaus neu einziehen oder zurückkehren. Bei Susanne Schaab und Edwin Schneider kommt es hingegen nur noch auf die Höhe des Stimmenanteils an.
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