Die Firma Holzbau Schmidt veranstaltet zum 40-jährigen Jubiläum einen Tag der offenen TürIn 40 Jahren hat sich viel verändert
MAAR (ol). Mit vier Mitarbeitern, einem kleinen Schuppen, ohne Eigenkapital, einem sieben Jahr alter VW-Bus, zwei Maschinen, einem alten Stapler und einem 13 Jahre alten VW-Käfer wagte Zimmermeister Karl Schmidt vor vier Jahrzehnten den Schritt in die Selbstständigkeit. Dazu kamen ein ERP-Darlehen in Höhe von 30 000 D-Mark als Startkapital und ganz viel Euphorie.
Heute habe das mittelständische Holzbau-Unternehmen 30 Mitarbeiter, darunter zwei Auszubildende und wird von Tochter Katrin Schmidt-Wagner und Ehemann Norbert Wagner geführt.
Von Beginn an eine Erfolgsgeschichte
Karl Schmidt, Jahrgang 1938, habe das Handwerk von der Pike auf gelernt, 1953 begann er als Lehrling bei der Firma Henkel in Lauterbach, wo er später auch sieben Jahre als Zimmermeister arbeitete. Als Karl Schmidt im März 1977 den Sprung in die Selbstständigkeit wagte, bestand sein Team aus, Erst Höhl, Willi Schwing und Ernst Funk drei erfahren Zimmerleuten sowie dem Junggesellen Reinhard Höhl, der damals seine Ausbildung abgeschlossen hatte. Die Auftragslage sei von Anfang an gut gewesen und in den ersten drei Jahren soll die Firma von vier auf über zehn Personen gewachsen sein. 1985 kam es zu einem großen Brand am Schloss Phillipsruh in Hanau.
Da das Unternehmen in der Vergangenheit bereits für die Stadt gearbeitet hatte, riefen Vertreter von der Stadt, an einem Samstagmorgen nach der Nacht des Brandes bei Karl Schmidt an und baten um Hilfe. Später soll ein Auftrag für den Wiederaufbau der Dachkonstruktion des Schlosses einschließlich Wiederaufbau des Uhrturmes gefolgt sein. Das Unternehmen sei mit diesem Auftrag 1,5 Jahre beschäftigt und er soll dazu geführt haben, dass die Mitarbeiterzahl weiter anstieg.
Nicht nur eine reine Männerdomäne
Es sollen viele weitere große öffentliche Bauvorhaben in den nächsten Jahren gefolgt sein. In dieser Zeit kamen ebenso die ersten Anfragen und Aufträge für individuelle Holzhäuser und der Start zum Holzhausbau wurde gemacht. Als 1990 die Grenze aufging wurde schnell Kontakte zu drei Firmen in Thüringen geknüpft und das Unternehmen sei in den folgenden Jahren wie viele andere dieser Zeit in der ehemaligen DDR tätig gewesen.
Das Zimmerhandwerk gilt nach wie vor als Männerdomäne, das hinderte Tochter Katrin nicht daran 1988, den Beruf zu lernen und zudem noch ihren Freund Norbert Wagner zum Einstieg in das Zimmererhandwerk zu überzeugen. Beide legten schließlich gemeinsam 1999 ihre Meisterprüfung ab und heiraten im gleichen Jahr. Im Jahr 2008 übergab Karl Schmidt die Geschäftsführung an Tochter und Schwiegersohn. Mitte der 90er Jahre wurde klar, dass der handwerkliche Holzhausbau immer mehr an Bedeutung gewinnen würde. Daher entschloss sich Karl Schmidt 1994 eine Fertigungshalle für Holzrahmenbauhäuser und 1995 eine Lagerhalle zu errichten. Heute habe das Unternehmen vier Hallen mit 4500 Quadratmetern Produktionsfläche.
Jubiläumsfeier an diesem Sonntag
Am Sonntag, 17. September begeht die Firma laut Pressemitteilung nun ihr 40-jähriges Bestehen. Dazu seien Kunden, Freunde, Nachbarn und Interessierte zum Tag der offenen Tür eingeladen. Die Feier beginne um 10 Uhr mit einem Gottesdienst mit Pfarrerin Luise Berroth. Musikalisch werde der Gottesdienst von dem Maarer Chor Contakte und den Musikfreunden Müs begleitet. Die Musikfreunde sollen anschließend zum zünftigen Frühschoppen aufspielen und für Speise und Getränke sei reichlich gesorgt.
Das Team der Metzgerei Otterbein habe Würstchen im Angebot und Zuckerbäcker Haas backe in seinem mobilen Holzofen Pizzen. Auch der selbst gebackene Kuchen lade alle zum gemütlichen Verweilen ein. Um 11 Uhr sollen die Kinder von „Plant for the Planet“ ihr aktuelles Projekt und ihre Arbeit vorstellen. „Plant for the Planet“ sei eine Schülerinitiative, die auf dem ganzen Erdball Bäume pflanze. Derzeit verfolgen etwa 100.000 Kinder in 193 Ländern dieses Ziel. Sie verstehen sich als Initiative von Weltbürgern, die sich für Klimagerechtigkeit einsetzt. Ziel der Kinder sei, die CO2-Emissionen bis 2050 auf Null zu senken und bis dahin die Emissionen einheitlich auf alle Menschen zu verteilen.
Unterhaltung für Klein und Groß
Um 14 Uhr steige dann ein großer Luftballon-Wettbewerb. Mit jedem Luftballon, der in die Luft steigt, könne jeder Besucher dazu beitragen ein Baum zu pflanzen. Die Botschaft: Bauen mit Holz ist Klimaschutz. Bis 17 Uhr soll in Maar am Steinweg gefeiert werden. Ein Büchertisch der Buchhandlung „Lesezeichen“ mache das Bauen jeder Altersgruppe schmackhaft. Kreativität werde beim Filzen für Jung und Alt großgeschrieben. Auch ein Kettensägenkünstler demonstriert seine Technik.
Eine Hüpfburg, Malen und Schminken sollen dafür sorgen, dass den jüngsten Besuchern nicht langweilig wird. Mit den Zimmerleuten könne ein Stuhl gebaut werden, und mit dem Deutschen Alpenverein könne man an acht Meter hohen Baumstämmen hochklettern. Ebenso könne ein Autokran in Aktion bestaunt werden. Die Drehorgelspieler Walter und Annemarie Günther tragen Laut Pressemitteilung zur Unterhaltung bei und werben für die Arbeit der Stiftung Bärenherz, die schwerstkranke Kinder und deren Familien unterstützt.
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