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10 Millionen Euro hat die Feuerwache gekostet und wird nun mit Fest und Wettkämpfen eingeweihtEin Sonntag im Zeichen der Freiwilligen Feuerwehr

ALSFELD (ol). Tag der offenen Tür in der neuen Feuerwache, die Hessische Meisterschaft der Feuerwehrleistungsübung und der Landesentscheid der Hessischen Jugendfeuerwehrwettbewerbe: Dieser Sonntag steht ganz im Zeichen der Freiwilligen Feuerwehr.

Von 11 bis 17 Uhr stehe die neue Feuerwache den Besuchern aus Nah und Fern für eine Besichtigung offen. Unter dem Motto „Tag des offenen Tores“ bieten die Alsfelder Brandschützer einen Einblick in ihre Arbeit an, so kann unter anderem auf den Feuerwehrautos zur Probe gesessen werden. Für Kinder gibt es eine Hüpfburg. Die show and brass band der Feuerwehr gibt über den Tag verteilt mehrere Konzerte.

Luftbilder auf die Fahrzeughalle mit Einsatzfahrzeugen. Foto: privat

Der Landesentscheid der Jugendfeuerwehren starten bereits um 8.30 Uhr im Alsfelder Erlenstadion, die Leistungsübungen der Feuerwehrleute um 10 Uhr am Parkplatz der Stadthalle. Die gemeinsame Siegerehrung für beide Veranstaltungen ist um 15.30 Uhr im Erlenstadion vorgesehen.

Für insgesamt 92 Feuerwehrleute werden Umkleidemöglichkeiten geboten. Foto: privat

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Parkplätze stehen am Euronics, am ehemaligen AEZ und am Einkaufszentrum in der Hersfelder Straße zur Verfügung. Von 10 bis 16 Uhr verkehrt ein Pendelbus zwischen der Feuerwache, dem Marktplatz und dem Stadthallenparkplatz. Ein Übersicht für die Anreise findet sich auf feuerwehr.alsfeld.de.

Blick in die Atemschutzwerkstatt: Hier werden die Masken und Atemschutzgeräte für die Feuerwehrleute gewartet. Foto: privat

Zahlen und Daten zur neuen Feuerwache

Die neue Feuerwache für die meist beschäftigten Brandschützer des Landkreises zeigt sich als reiner Zweckbau. Insgesamt 46 Räume zählt das zeitgemäße Gebäude, darunter die Fahrzeughalle mit zwölf Feuerwehrfahrzeugen, zwei Werkstatthallen und eine Waschhalle. Zu den besonderen Einrichtungen gehören eine Schlauchwaschanlage, ein Übungsturm mit Schlauchtrocknung, eine Werkstatt zur Pflege der Atemschutzgeräte und der Chemikalienschutzanzüge, eine Wäscherei für Feuerschutzkleidung, zwei Schulungsräume und eine Anlage zur Notstromversorgung. Die Wache bietet Umkleidemöglichkeiten für 92 Feuerwehrleute und 45 Jugendfeuerwehrleute.

Zwei moderne Schulungsräume sollen den Ehrenamtlichen Anreiz zur Fortbildung bieten. Foto: privat

Auf den rund 3.000 Quadratmetern der neuen Feuerwache sind auch die Elektrowerkstatt und die Kraftfahrzeugwerkstatt der Stadt Alsfeld untergebracht. Für den Vogelsbergkreis und die umliegenden Gemeinden werden in zwei Werkstätten die Atemschutzgeräte und das feuerwehrtechnische Gerät gewartet. In den zur Verfügung stehenden Schulungsräumen absolvierten in den vergangenen Monaten bereits über 100 Feuerwehrleute aus dem gesamten Kreisgebiet einen Lehrgang. Beispielsweise für das Tragen von Atemschutzgeräten oder dem Anlegen von Chemikalienschutzanzügen.

Die Schulungsräume werden jedoch nicht nur Feuerwehrleuten zur Verfügung gestellt, sondern auch städtischen Einrichtungen und Gremien. Die derzeitige Kostenberechnung für den Bau der Wache beträgt 10.256.739,85 Euro. Das Land Hessen gewährte dazu einen Zuschuss von 804.000 Euro. Der Vogelsbergkreis beteiligte sich mit 220.000 Euro und hat die Finanzierung einer Fahrzeughalle zugesagt, in der ein Gerätewagen des Kreises untergebracht ist.

Blick in die Fahrzeughalle mit den Feuerwehrautos. Foto: privat

Chronologie zum Bau der neuen Feuerwache

Der Entwurf des Bedarfs- und Entwicklungsplans der Feuerwehr Alsfeld sah im Jahr 2010 eine Modernisierung der Wache in der Carl-Metz-Straße vor. Der damalige Stadtbrandinspektor Horst Weber startete eine Projektarbeit mit der staatlichen Technikerschule für den Umbau oder Neubau. Im darauffolgenden Jahr wurde von der Schule ein Modell präsentiert und der Bedarfs- und Entwicklungsplan von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen.

Es bildete sich aus Politik, Stadtverwaltung und Feuerwehr ein Arbeitskreis, der nach finanzieller Beurteilung einen kompletten Neubau der Feuerwache fokussierte. Noch im gleichen Jahr wurde ein Fachplanungsbüro beauftragt, um ein Raumkonzept zu erstellen und eine Standortanalyse durchzuführen.

Die Fahrzeuge auf einen Blick. Foto: privat

Auf Empfehlung des Arbeitskreises beschloss die Stadtverordnetenversammlung im Jahr 2012 einen Neubau der Feuerwache am Fulder Tor mit der ersten Grobplanung. Jürgen Udo Pfeiffer wurde zum Feuerwehrdezernenten ernannt, Michael Eilts und Carsten Schmidt zu Stadtbrandinspektoren gewählt. Es folgten verschiedene Planungen und Gespräche mit dem Land Hessen, dem Regierungspräsidium Gießen, dem Vogelsbergbergkreis und auf kommunaler Ebene.

Am Ende des Jahres wurde ein Generalplanungsbüro durch die Stadtverordnetenversammlung festgelegt. 2013 wurden die Planungen der einzelnen Räume der Wache durchgeführt und der Entwurf des Grundrisses gefertigt. Im November 2013 lag der Förderbescheid des Landes Hessen für das Projekt vor. Im Jahr 2014 stockt das Projekt wegen politischer Diskussionen und Kostenschätzungen zeitweise, an deren Ende wurden Einsparungen festgelegt.

Moderne Technik für die Reinigung von Chemikalienschutzanzügen wird vorgehalten Foto: privat

Das folgende Jahr begann mit dem Bau der neuen Wache. Zunächst wurden die Erdarbeiten verrichtet, die Grundsteinlegung erfolgte am 28. Juli 2015. Nach knapp zwei Jahren Bauzeit zogen im März 2017 die ersten Werkstätten von der alten Wache in die neue Wache um. Im darauf folgenden Monat wurden Daniel Schäfer, Carsten Schmidt und Kevin Planz zu Stadtbrandinspektoren gewählt. Im April wurden die ersten Einsatzgeräte an den neuen Standort gebracht, bevor am 9. Juni die gesamte Einsatzabteilung mit einem symbolischen Blaulichtumzug die neue Wache bezog.

Am 12. Juni rückten die Feuerwehrleute zu ihrem ersten Einsatz vom neuen Standort aus. In den vergangenen zehn Jahren halfen die Alsfelder Brandschützer bei über 2.500 Einsätzen im Stadtgebiet, hinzu kamen knapp 100 Einsätze in den umliegenden Kommunen.

Bürgermeister Stephan Paule zur neuen Feuerwache

Die neue Feuerwache bedeutet einen Meilenstein für die Feuerwehr unserer Stadt. Der alte Stützpunkt war im kleinen wie im großen baufällig. Einen Ersatzbau am Altstandort zu realisieren war weder sinnvoll noch wirtschaftlich. Mit dem neuen Standort ist es gelungen, die fast 70-köpfige Einsatzabteilung der Kernstadt sowie den Feuerwehrverein, die Jugendfeuerwehr und die Kindergruppe sowie die Feuerwehrtechnischen Werkstätten, die städtische Elektrowerkstatt und die Kraftfahrzeugwerkstatt an einem Ort unterzubringen.

Alleine durch die dort arbeitenden Mitarbeiter wird die Tages-Alarmsicherheit für die Kernstadt verbessert und Arbeitsbereiche an einem Ort konzentriert. Durch ihre Lage am Industriegebiet Ost und zur Autobahnauffahrt ist die neue Wache näher an denjenigen Bereichen, in denen sich ein großer Teil der Einsätze abspielt. Für Ausbildung und Übung auf Stadt und Kreisebene stehen nun adäquate Räumlichkeiten und Gerätschaften zur Verfügung.

Kein Luxus: Schlichte Sanitäranlagen in der neuen Wache. Foto: privat

Dabei ist zusätzlich zu erwähnen, dass die Ausstattung des Baus an allen Stellen den gesetzlichen Anforderungen entspricht, nirgendwo jedoch unnötiger Luxus eingebaut wurde. Das Bekenntnis der Stadt Alsfeld zu einer zeitgemäßen Ausstattung und Ausrüstung trägt auch dazu bei, die hohe Motivation die unsere freiwilligen Feuerwehrleute haben, zu stärken.

Die Stadtpolitik hat sich dazu bekannt, einen Ausrüstungsstand zu gewähren, der dafür sorgt, dass die Feuerwehrleute im Einsatz bestmöglich ausgebildet und technisch geschützt sind. Daher ist die neue Wache für alle Alsfelderinnen und Alsfelder ein Grund zur Freude, denn die vergangenen Jahre haben gezeigt, wie wichtig eine funktionierende Feuerwehr für die Sicherheit der Menschen in unserer Stadt ist.

Programm für die Besucher
08:30 Uhr – Start der Jugendfeuerwehrwettbewerbe im Erlenstadion

10:00 Uhr – Start der Feuerwehrleistungsübung am Stadthallen-Parkplatz

11:00 Uhr – Offizielle Eröffnung der neuen Feuerwache

15:30 Uhr – Gemeinsame Siegerehrung im Erlenstadion

 

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