„Oha, eine Leiche“ – Aufführung des Kurses Darstellendes Spiel der Q2 von Miriam ReusHitler trifft Holmes trifft Poirot trifft Marple trifft A-Team trifft
ALSFELD (ol). Wenn sich auf ein und derselben Bühne nicht nur die Crème de la Crème der bekanntesten Ermittler der Literatur- und Fernsehszene trifft, sondern auch Adolf Hitler mit seiner Assistentin nicht weit ist, das A-Team auftaucht und ein komischer Schmetterlingsforscher für Unruhe sorgt, dann ist jede Menge Fantasie im Spiel, ziemlich viel Spaß und Spannung obendrein.
Für das alles sorgte vor Schuljahresende noch der Kurs Darstellendes Spiel (DS) der Q2 (ehemalige Jahrgangsstufe 12) der Albert-Schweitzer-Schule unter der Leitung von Miriam Reus. Das teilte die Schule in einer Pressemitteilung mit. Die Kriminalkomödie „Oha, eine Leiche“ von Peter Förster hatten die Schülerinnen und Schüler kreativ modifiziert, um den einen oder anderen Charakter erweitert und sorgten damit in der Aula des Oberstufenstandortes in der Krebsbach für gute Unterhaltung sowohl bei ihren Mitschülern als auch den Gästen, die insbesondere der Abendvorstellung beiwohnten.
Um Nebenschauplätze selbstständig erweitert
Dazu hatten die jungen Darsteller die Bühne um eine kleine Seitenbühne für den einen oder anderen Nebenschauplatz erweitert, die Sherlock Holmes und Dr. Watson, ihr Gegenspieler Professor James Moriarty oder ein überfordertes Gangsterpärchen nutzten.
Auf der Hauptbühne indes machte sich das A-Team daran, Adolf Hitler ausfindig zu machen, der sich in einer Pension mit dem anspielungsreichen Namen „Dead Body Inn“ und mit einem sehr undurchsichtigen Portier ins Zimmer 88 einquartierte und dort seiner Liebe zur Kunst frönte. Moriarty seinerseits plante, Hitler mit einer neuen Identität zu versehen und inszenierte als Ablenkungsmanöver eine Falle für Sherlock, während das Gangsterpärchen über eine Leiche stolperte, für die es eigentlich nicht zuständig war.
Und so nahm die Geschichte ihren Lauf: Konnte die zufällig angereiste Miss Marple das Geheimnis lüften oder war sie auf die Hilfe von Hercule Poirot angewiesen? Welche Rolle spielte eigentlich Hitler in diesem absurden Konglomerat und was war eigentlich mit dieser mysteriösen Lady, deren Mann aus den unterschiedlichsten Gründen ums Leben gekommen war? Wie würden sich die ganzen Stränge am Ende verknüpfen und könnte sich diese verworrene Geschichte eigentlich wirklich auflösen?
Diesen Fragen gingen die Schauspieler mit unverhohlener Spiel- und Gestaltungsfreude nach. Ihre Gangster kleideten sie im Stile 20-Jahre-Mafiosi, ihr A-Team erfüllte optisch wie psychisch jedes bekannte Klischee und über die Qualitäten des Hitler-Darstellers konnte man nur staunen. Dieser hatte sich übrigens selbst in das Stück katapultiert, weil er den Diktator bei den Proben dazu so schön persiflieren konnte. Es lebe die künstlerische Freiheit.
24 Schauspieler, ein Jahr Arbeit und ziemlich gelungen
Während der Schmetterlingsjäger für noch ein wenig mehr Chaos in der Handlung sorgte und die mysteriöse Lady Rustonbury immer undurchsichtiger wurde, näherten sich sowohl das A-Team als auch die Meisterdetektive der Lösung – einzig die beiden verfeindeten Gangsterpärchen hatten noch ihre Probleme, nicht zuletzt, weil ihnen ständig die Leiche in die Quere kam, um die es doch eigentlich ging. Oder nicht?!
Am Ende des Stücks entpuppte sich Lady Rustonbury als Moriartys Auftraggeberin – warum allerdings Hitler sich als mordender Gärtner zuletzt in Szene setzte, das blieb ein Rätsel, tat dem Unterhaltungswert dieser Krimikomödie jedoch keinen Abbruch. Zu schön waren die Charaktere getroffen und ihre Eigenschaften ausgereizt worden. 24 Schauspieler des DS-Kurses hatten daran mitgewirkt, ein Jahr lang entwickelt, inszeniert und geprobt. Das Publikum in der Albert-Schweitzer-Schule dankte es den jungen Mimen und ihrer Lehrerin mit viel Applaus – der witzige Reigen rund um Mord, Totschlag und Wahnsinn war gelungen.
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