Themenwoche an der Albert-Schweitzer-Schule bietet allen Schülern praktische Möglichkeiten zur Wissens- und PersönlichkeitsbildungAquaGym, fleischfressende Pflanzen oder Poetry Slam
ALSFELD (ol). Raus aus der Schule, rein in die Praxis und die Tiefe der Themen – unter diesem Motto geht es an der Albert-Schweitzer-Schule in jedem Schuljahr zum Halbjahresschluss in die Themenwoche – überaus interessante Tage für die Schüler, die sich dann ganz intensiv bestimmten Themen widmen.
Von Sozialtrainings über Sportprojekte bis hin zu Experimenten an außerschulischen Lernorten reicht die Bandreite, und das ist längst nicht alles. Schließlich ist das Gymnasium bestrebt, den Interessen der Schüler in den verschiedenen Jahrgangsstufen gerecht zu werden. Das geht aus einer Pressemeldung der Albert-Schweitzer-Schule hervor.
Für die Fünftklässler bedeutet dies ein gemeinsames Sozialtraining der Klassengemeinschaft, das dazu dient, das Zusammengehörigkeitsgefühl in diesen noch jungen Klassen zu stärken. Des Weiteren durften sich die Kinder der Jahrgangsstufe 5 mit verschiedenen Facetten von Tiergeschichten beschäftigen, so stand das Thema „Tiere in der Musik“ auf dem Programm, und natürlich ließ sich auch Schulhund Strolch es sich nicht nehmen, die Themenwoche zu bereichern. Dazu kam ein toller Ausflug der Kinder in den Wildpark Knüll, wo sie viele Tiere live erleben konnten.
Die Sechstklässler sammelten in einem sehr interessanten Projekt Raumerfahrung in Mathematik und Kunst, die Ergebnisse dazu präsentierten sie direkt im Anschluss an die Woche in den Kunsträumen der Schule.
Richtig viel Zeit für PiT, das Sozialtraining „Prävention im Team“, konnten sich die Siebtklässler nehmen. Jede einzelne Klasse gönnte sich einen ganzen Tag mit den Coaches der Schule, der Jugendarbeit des Evangelischen Dekanats und der Polizei, um den Umgang mit stressigen Situation in der Gruppe, aber auch in der Öffentlichkeit zu üben. Ebenfalls in der siebten Klasse stand das Thema „Alltagsleben im Land meiner ersten Fremdsprache Englisch“ auf dem Programm. Unter dem Motto „A study trip to Kent“ ging es auch darum, die jährlich stattfindende Fahrt nach Whitstable und Herne Bay vorzubereiten. Im Laufe der Woche fanden zahlreiche Aspekte Beachtung: Die Schüler simulierten anhand von Rollenspielen mögliche Situationen in einer Gastfamilie, erstellten Präsentationen zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten in London und lernten einiges über Geographie und Geschichte des Landes. Zum Abschluss der Themenwoche wurde am Freitag „englisch“ gefrühstückt, wobei typische Spezialitäten wie Marmite, Ginger Nuts und Salt and Vinegar Crisps nicht fehlen durften.
Experimente machten die Schüler der Jahrgangsstufe 8: Sie bereisten entweder das Chemikum oder den Botanischen Garten der Phillipps-Universität Marburg. Regenwaldhaus, Tropenhaus, Tropisches Nutzpflanzenhaus, Amazonashaus, Karnivorenhaus, Sukkulentenhaus standen im Botanischen Garten auf dem Plan; genauestens studiert wurden hier die „Ökologische Anpassungen von Pflanzen an ihren Lebensraum“, ein Projekt, das in verschieden Lerngruppen erarbeitet wurde, und das nicht nur das Fach Biologie, sondern auch Erdkunde mit einschloss. „Vegetationsformen der Tropen und Subtropen“ konnten die Schüler hier erforschen. Sie hatten die Gelegenheit, sich intensiv und ohne Zeitdruck einem Raum der Erde zu nähern, ihn in seiner Komplexität zu erfassen und das Zusammenspiel von klimatisch-geographischen Voraussetzungen (Erdkunde) und den Auswirkungen auf die natürliche Flora (Biologie) zu erkennen.
Währenddessen führten die Chemiker und Physiker unter den Naturwissenschaftlern Experimente zu den Themen Feuer und Wasser durch. Sie nutzten hier die Experimentierräume der Schule genauso wie die Fachräume der Universität. „Die Universität bietet hier natürlich mehr Möglichkeiten als die Schule“, freute sich Fachlehrer Jan Merle, „noch dazu treten die Schülerinnen und Schüler in einen guten Austausch mit den Chemiestudenten, die die Versuche betreuten.“
Im Praktikum befanden sich die Neuntklässler. Sie schwärmten aus in viele Betriebe der Region, um sich eine erste Orientierung auf dem Arbeitsmarkt zu verschaffen und lernten dabei so interessante Orte kennen wie eine Zeitungsredaktion oder eine Fleischerei. Die Berufspraktika sind ein wesentlicher Baustein in dem ausgeklügelten und zertifizierten Konzept der Berufs- und Studienorientierung, die das Gymnasium seinen Schülern bietet.
Die Schüler der E-Phase schließlich hatten die Wahl: „Religionen im Dialog“, „Theaterprojekt“ oder „Sportprojekt“ hieß es für sie und jede und jeder einzelne von ihnen wählte sich nach seinem Geschmack ein.
Der Religionskurs studierte die verschiedenen Religionen und besuchte eine Moschee und eine Synagoge in der Umgebung. Hier stellten die jungen Leute fest, dass sowohl für Juden als auch für Muslime die Religion eine größere Bedeutung im Alltag hat, als für Christen, dass aber die inhaltlichen Unterschiede angesichts der gemeinsamen Basis der drei großen Religionen gar nicht so groß sind. Sie freuten sich, dass die Themenwoche ihnen erlaubte, mehr in die Tiefe zu gehen, als dies im Religionsunterricht möglich ist.
Und genau darum ging es ja – auch in den anderen beiden Wahlfächern der Themenwoche: Einen Poetry Slam erarbeiteten unter anderem die der Gruppe darstellendes Spiel unter der Leitung von Christina Müller. So war es durchaus beeindruckend zu sehen, was die jungen Frauen aus Vorlagen wie dem Gedicht „Für meine Söhne“ von Theodor Storm machten – ein Remake direkt aus dem Jahr 1854 in das Jahr 2017 übertragen. Wie sie dies und andere Beiträge ihres Poetry Slams am besten ans Publikum brachten, das erläuterte ihnen ihre Fachlehrerin, sodass bei der Aufführung am Ende der Themenwoche alles bestens laufen konnte.
Das Sportprojekt schließlich führte die Schülerinnen und Schüler beispielsweise zum Tanzen und zum Yoga in die Großsporthalle, zum AquaGym ins Hallenbad oder zum Kraft- und Funktionstraining ins Fitnessstudio – auch hier war das Programm also breit gefächert und sehr intensiv.
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