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Vogelsberger SPD sieht Aufbruchstimmung innerhalb der ParteiUnterbezirksparteitag: „Jetzt ist Schulz“

LAUTERBACH (cdl). „Was für eine Woche für die deutschen Sozialdemokraten“, lauteten die einleitenden Worte vom SPD-Unterbezirksvorsitzenden Swen Bastian auf dem außerordentlichen Unterbezirksparteitag der Vogelsberger SPD am Samstagnachmittag im Posthotel Johannesberg in Lauterbach.

Die Vogelsberger SPD war zusammengekommen, um ihre Delegierten für die Landes- und Bezirksparteitage sowie den Bundesparteitagsdelegierten zu wählen. Neben Bastian stellten die Bundestagsabgeordnete Birgit Kömpel für den Wahlkreis Fulda/Lauterbach und Bundestagskandidat Matthias Körner für den Wahlkreis Gießen/Alsfeld die Schwerpunkte einer zukünftigen sozialdemokratischen Bundespolitik vor. Aufgrund der Bekanntgabe der Kanzlerkandidatur von Martin Schulz stand die Personalie im Mittelpunkt der Reden.

Für einige sei die Kandidatur überraschend gekommen, andere hätte bereits seit Längerem damit gerechnet. „In der Kommunikation haben wir noch Luft nach oben, aber das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen“, so Bastian. Siegmar Gabriel habe in der Vergangenheit viel Kritik aus den eignen Reihen einstecken müssen, die nach Bastians Auffassung ungerechtfertigt gewesen sei. Gabriel habe den Parteivorsitz im Jahr 2009 in einer ganz schwierigen Zeit übernommen. „Er hat die Partei aus dem Tal der Tränen wieder nach oben geführt“, so Bastian.

Gabriel habe die SPD in die Große Koalition geführt. Der gesetzliche flächendeckende Mindestlohn trage klar die Handschrift der SPD. Das sei auch ein Verdienst von Gabriel und er verdiene mehr Respekt, als er aus der eigenen Partei erfahren habe. Wenn man sich genau ansehe, was in der Koalition geleistet wurde, gebe es wenig Grund zum Schimpfen. Mit seinem Verzicht auf die Kanzlerkandidatur sei ein neuer Motivationsschub durch die Partei gegangen. „Die Wahl ist noch nicht abgeschrieben, die Aufholjagd hat erst begonnen“, so Bastian.

Swen Bastian forderte die Parteimitglieder zum aktiven Wahlkampf auf.

Personalaufstockung und Ausstattung der Polizei verbessern

In einem kurzen Bericht informierte Bastian über die Entwicklung des Milchpreises, der auf dem letzten Parteitag in Ulrichstein im Fokus der Partei stand. Damals habe man ein ganz klares Signal gesetzt und einiges sei bereits sogar in der EU umgesetzt worden. Es gehe wieder in die richtige Richtung. Aber es werde noch dauern, bis die Milchproduktion bei uns im Kreis auskömmlich funktioniert.

Außerdem machte er auf die Ortsverein- und Fraktionsvorsitzenden Konferenz der Landes-SPD aufmerksam, die jedes Jahr in Alsfeld stattfindet. „Da sind wir als Vogelsberger SPD ganz besonders stolz drauf“, erklärte Bastian. Des Weiteren informierte Bastian über den anstehenden zehnten Vulkan-Iron-Walk zugunsten der drei Vogelsberger Tafeln im Vogelsbergkreis. Am 10. Und 11. Juni werde die Strecke des ersten Iron-Walks von 56 Kilometern in umgekehrter Richtung gelaufen. In diesem Zusammenhang berichtete er, dass beim zehnten Lauf weitere 4.500 Euro von der Bundespartei für den guten Zweck in die Kasse kommen.

Ein Thema, dass die Vogelsberger SPD angehen wolle, sei die Ausstattung und das Personal bei der Polizei. Im Vogelsberg hätten die Polizisten 25.000 Überstunden geleistet und in Hessen seien sogar 3,5 Millionen Überstunden zusammengekommen.

Matthias Körner sah einen Unterschied in der Qualität der politischen Arbeit.

Mit stolz geschwellter Brust in den Wahlkampf ziehen

Matthias Körner, der Bundestagskandidat der SPD für den Wahlkreis Gießen/Alsfeld, legte in seiner kurzen Rede den Schwerpunkt auf das Thema Bildung. Das Bildungsniveau müsse erhöht werden. Jugendliche müssten eine abgeschlossene Ausbildung haben, „da darf nicht ein einziger Jugendlicher zurückgelassen werden“. Es sollte eine ausgewogene Mischung zwischen Akademikern und nicht Akademikern geben.

Die Parteimitglieder sollten „mit durchgedrücktem Kreuz positiv über die Errungenschaften dieser Koalition reden“. Man brauche nur zu vergleichen, wie Nahles den Mindestlohn und Dobrindt die Pkw-Maut durchgesetzt hätten. Dort würden die Unterschiede in der Qualität der Politik deutlich. „Wir haben eine Kanzlerkandidatur, die uns Rückenwind verschafft und mit diesem Rückenwind können wir rausgehen“, so Körner. „Man muss beim ‚Politik machen‘ nicht immer aussehen, wie Frodo auf dem Weg nach Mordor“, ergänzte Körner. Die SPD habe etwas anzubieten und brauche sich nicht zu verstecken.

Birgit Kömpel stellte 153 Jahre sozialdemokratische Tradition in den Vordergrund.

Aufbruchstimmung innerhalb der Partei

„Jetzt ist Schulz, habe ich auf Facebook gelesen“, so Birgit Kömpel. Es sei eine aufregende Woche für alle in Berlin gewesen. „Ich fand es sehr selbstlos und souverän, wie Gabriel das gehändelt hat“, erklärte Kömpel. Sie habe wirklich gedacht, dass er kandidieren werde. „Ich ziehe meinen Hut vor diesem Mann. Er hat eigene Interessen hinten angestellt. Das verdient unser aller Respekt“, so Kömpel und weiter: „Jetzt ist Schulz. Er steht wie kein anderer für die europäische Idee – für ein geeintes Europa“, bekräftigte die Bundestagsabgeordnete.

Schulz sei ein Mensch, der wirklich ganz nah am Volk sei. Seine Biografie stehe genau dafür, wofür die SPD seit 153 Jahren stehe. Er sei von ganz untern gekommen und habe sich nach oben gearbeitet. „Wenn manche Zeitungen schreiben, der Mann hat nicht einmal Abitur, müssen wir mit unserem ‚Sozenherz‘ stolz dagegenhalten und sagen na und“, so Kömpel. Allen müsste es möglich sein nach oben zu kommen ohne von Hause aus privilegiert zu sein.

Die Rechtspopulisten seien auf dem Vormarsch. „Die Zukunft unsere Kinder wird von den Rechtspopulisten verschenkt, verkauft und verraten“, erklärte Kömpel. Die Rechtpopulisten versuchten, unser Land auseinanderzubringen. „Die 15 Prozent, die aufstehen und rufen wir sind das Volk. Sind nicht das Volk. Die anderen 85 Prozent sind das Volk“, zeigte sich die Sozialdemokratin kämpferisch. Kritik übte sie dabei über die anonyme Hetze in den Sozialen Medien. Hinter Fakeprofilen könne man sich schön verstecken.

An die Parteimitglieder appellierte sie, die positive Stimmung weiterzutragen. Der Aufbruch in der Partei sei gerade zu spüren. „Die Menschen wollen einen Neuanfang. Wir kämpfen nicht für die Erneuerung der Großen Koalition, sondern für einen echten Politikwechsel“, so Kömpel. Die Themen der Sozialdemokraten seien gerechte Rentenpolitik, Abschaffung der zwei Klassen Medizin, mehr Mitsprache in Unternehmen, gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit und eine gerechte Steuerpolitik.

19 Gedanken zu “Unterbezirksparteitag: „Jetzt ist Schulz“

  1. Ich habe niemandem etwas unterstellt. Ich habe nur Fakten erläutert, was es für Möglichkeiten gibt. Fakt ist doch, dass die Daumen in diesem Forum keinerlei Aussagekraft in der kreis-, landes- oder bundesweiten Politik/Wirtschaft/etc. haben. Allerdings glaube ich, dass manche Leute hier wirklich glauben, der Vogelsberg ist der Nabel von Deutschland und die hier geführten Diskussionen bewirken etwas…

  2. Achtung ihr Daumenspezialisten…. Ich habe gehört, dass zu viel davon zu ernsten Hirnschäden führen kann !!!!!

  3. Ah ja, wenn man sich auskennt und man einen PC IP Changer beschafft dann soll sowas also gehen ?!
    UnD dann sucht man sich zwei Kommentare raus und votet die Daumen nach unten in den Minusbereich.
    Wie krank ist das denn und wie schräg muss man drauf sein um einem sowas zu unterstellen ?

  4. Für PC’s gibt es IP-Changer (wenn man sich auskennt…) damit dauert es einen Bruchteil einer Sekunde. Manuelles reconnecten wird nicht benötigt.

  5. …..und wie lange würde sowas dauern wenn man das 50 bis 100 mal machen würde ???? (Wenn man sich auskennt)
    Also Zuhause z.B. den Netzstecker der Fritzbox raus, warten, rein, Connect abwarten, OL Verbindung herstellen, Voten und das ganze dann wieder und wieder..???
    Schaltet Euer Hirn ein bevor so ein Quatsch in die Tasten geklopft werden.

  6. Man kann IP Adressen ebenfalls am Mobiltelefon finden und ändern. Ist nicht sonderlich schwer. So kann man erneut voten und die Daumen verfälschen. Wer es nötig hat, ist eine arme Wurst.

  7. Aus den Kommentaren der letzten Monate erwächst für mich der Eindruck, dass es von einem gewissen Maß an Ironie zeugt, wenn sich ein Herr Hartmann hier über „aus der Luft gegriffenen postfaktischen Behauptungen“ aufregt. Wahrer Sarkasmus ist es meiner Meinung nach, wenn Er andere dazu auffordert den „persönlichen Toleranzmodus“ zu überprüfen. Lieber Herr Hartmann, wie man in den Wald ruft …

  8. Leser, ohne Name, mir reichts bald mit Ihren aus der Luft gegriffenen postfaktischen Behauptungen.
    Fehler auf der OL Seite können Sie mir nicht anhängen. Ich dachte auch immer das Sie und ihre Gesinnungsgenossen immer darauf hingewiesen haben, die Bewertungen wären nicht Aussagerelevant und nun so ein Puptanz um nichts.
    Und woher wollen Sie wissen was ich wähle?
    Überprüfen Sie bitte mal ihren persönlichen Toleranzmodus.

  9. Herr Schulz, als neuer Wein in alten Schläuchen, hat die EU nicht freiwillig verlassen, um in Zukunft für einen „Hungerlohn“ sich wortgewaltig in Berlin zu präsentieren. Im Übrigen sollten die Damen und Herren mal ernsthaft über ihren Niedergang nachsinnieren: Es sind nicht die beliebig auswechselbaren Köpfe mit ihren Sprechblasen, es ist weiterhin die Politik gegen den Normalbürger, vor allem die Agenda 2010 von Basta-Schröder, und die Sozialpolitik, die die Lage breiter Massen weiterhin verschlechert und die täglich sich wiederholenden getürkten inhaltslosen Bild- und Textmeldungen der etablierten Parteien, die „Otto Normalverbraucher“ nicht mehr kritiklos schluckt.

  10. @Hartmann:
    Also wenn hier einer Hass predigt, dann sind es die AFD-Anhänger wie Sie uns sonst gar keiner!
    Sie steigern Ihren Beitrag mittlerweile schon auf MINUS 47.
    Herrn Stehrs Beitrag auf MINUS 39.
    Da ist was kaputt Herr Hartmann.

  11. Reconecten meines Routers, wie funzt das wenn man nicht Zuhause ist und OL nur über Handy – LTE läuft?
    Leser, ausser Hass und Gewerkschaftsparolen haben Sie nicht viel zu bieten, oder ?

  12. Wer Rechts wählt bekommt am Ende noch sowas wie Trump … nur in der Afd-Version, also auch noch dazu komplett inkompetent. Aber wie schon die Amis sagten: Hey, das kann ja hier nicht passieren. ;-)

  13. Schon schei…, wenn man das Voting nicht gescheit manipulieren kann, gell Herr Hartmann?
    Aber -2 (minus) beim Daumen runter kommt schon ein bischen arg dreist rüber.
    Beim Reconecten Ihres Routers scheint was schief zu laufen.

  14. ja Hdz, und nun wählen wir alle „Links“ und sind in ein paar Jahre geköpft, gesteinigt, verbrannt, …..!

  15. Ein paar Jahre wurde auch mal von den Armen Rechts gewählt. Da waren die Armen nicht mehr arm, sondern tod.

  16. LESER:
    Arme Leute wählen schon seit 140 Jahren SPD.
    Und sie sind immer noch arm !
    „Jetzt ist Schulz“ steht für die totale Aufgabe der nationalen Politik zugunsten der EU-Politik.
    Das Ergebnis wird noch eine größere Verschiebung zwischen den Klassen erzeugen.
    Politikwechsel ja, aber dann bitte „Germany first“ !

  17. Ich weiß überhaupt nicht ,was das Getöse um den Herrn Schulz alles soll. Er gibt freiwillig einen gut bezahlten Posten (324.000 € ) bei der EU auf, um Bundeskanzler für nur 220.000 € / Jahr zu werden. Patrioten gibt es also doch auch woanders, als nur bei der AFD

  18. Die Entwicklung des Milchpreises ist ohne Zweifel ein wichtiges Thema.
    Kann aber nicht ein Hauptthema im Wahlkampf der SPD sein!
    Die konservativen Bauern werden nie zum Wähler-Klientel der SPD werden.
    Bei denen gilt immer noch der Slogan: „Haste ’ne Kuh, wählste CDU.“
    Sorry, aber das sind Anfängerfehler!
    Sucht Euch Themen, die die Angestellten und Arbeiter ansprechen.
    Zum Beispiel Thema Betriebsrat:
    Hier besteht akuter Handlungsbedarf. Es gibt immer noch unzählige Firmen mit weit über 100 Mitarbeitern, die sich mit Trickserei um einen Betriebsrat drum rum drücken. Mitarbeiter die es über Jahre hinweg versucht haben einen Betriebsrat zu gründen, wurden gnadenlos raus gemobbt! Hier wurde von der Geschäftsleitung so lange gesucht, bis das Haar in der Suppe gefunden wurde. Ist doch klar, das sich nun keiner mehr traut, weil jeder Angst um seinen eigenen Job hat.
    Da kann man in Alsfeld gleich bei „S….. A..“ anfangen:
    Ein amerikanisches Unternehmen mit deutschem Standort für das in dem Fall die deutschen Gesetze nicht gelten.
    Das muss sich ändern liebe SPD!

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