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Beim traditionellen Christkindwiegen läuteten die Sänger des Gesangvereins „Liederkranz-Harmonie“ gemeinsam mit den Zuhörern auf dem Alsfelder Marktplatz den Heiligen Abend ein„Ohne das gibt es kein Weihnachten in Alsfeld“

ALSFELD (ep). Auch in diesem Jahr feierten die Sänger des Gesangvereins „Liederkranz Harmonie“ zusammen mit einer Bläsergruppe das Christkindwiegen auf dem Turm der Alsfelder Walpurgiskirche. Zahlreiche Alsfelder Bürger lauschten vom Marktplatz aus den Liedern und läuteten so gemeinsam den Heiligen Abend ein.

Das Christkindwiegen in Alsfeld habe eine lange Tradition, erklärte Pfarrer Peter Remy in der Türmerstube. Im Jahr 1674 ist der Brauch erstmals erwähnt. Den Sängern gehöre ein ganz besonderer Dank für ihre Arbeit, die sie damit für die evangelische Kirchengemeinde leisten, erklärte Remy und überreichte den traditionellen „Singwein“ an die Mitglieder.

Schon am Vormittag startet das Christkindwiegen mit dem Aufstellen der Weihnachtsbäume auf dem Kirchturm. Ursprünglich stellte man nur einen Baum an die Ecke zum Marktplatz auf, seitdem der Rodenberg bebaut ist, auch auf der anderen Seite des Turmes.

Kleine Bilderstrecke vom Aufbau am Vormittag

Einen weiten Weg haben dann am Abend die Sänger. 146 Stufen geht es auf den Turm hinauf. In diesem Jahr standen zudem zwei Ehrungen auf dem Programm. Gesangvereinsvorsitzende Ingrid Kober gratulierte gemeinsam mit Bürgermeister Stephan Paule, Dieter Schrimpf, der bereits zum 60. Mal am Christkindwiegen teilnahm. Bereits als Jugendlicher habe Schrimpf angefangen, die Bäume aufzustellen und abends mitzusingen. „Ohne das Christkindwiegen gibt es für mich kein Weihnachten in Alsfeld“, erklärte Schrimpf.

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„Ohne das Christkindwiegen gibt es für mich kein Weihnachten in Alsfeld“, Dieter Schrimpf nahm bereits zum 60. Mal am Christkindwiegen teil.

Auch Hans-Jürgen Stinder konnte sein bereits 40. Christkindwiegen feiern und erhielt eine Urkunde von der Vorsitzenden Kober. Der Verein Liederkranz-Harmonie löst sich zum Jahresende auf und veranstaltet keine weiteren Singstunden mehr. „Das Christkindwiegen halten wir trotzdem weiter in Ehren“, gab Kober bekannt.

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Sein 40. Christkindwiegen auf dem Turm der Walpurgiskirche: Hans-Jürgen Stinder.

Neben den zahlreichen Sängern und Gästen war auch in diesem Jahr Dr. Monika Hölscher mit von der Partie und berichtete den Teilnehmern aus ihren historische Ausarbeitungen. Hölscher gab einen kurzen Abriss über – zum Teil humorvolle – Geschichten von Hebammen in Alsfeld. „Seit 1958 gibt es einen Frauenarzt in Alsfeld, der ein Ultraschallgerät besitzt. Vorher wurde geröntgt.“ Ab dem nächsten Jahr werde es keine Vogelsberger mehr geben, mahnte Hölscher an. Ein letztes Mal stellten sich die Sänger um 19 Uhr auf dem Turmumgang auf und stimmten die Lieder „Ehre sei Gott in der Höhe“, „Lobt Gott, ihr Christen allzugleich“ und „Vom Himmel hoch“ an.

Oberhessen-Live wünscht allen Lesern ein frohes Weihnachtsfest!

Eindrücke vom Christkindwiegen

3 Gedanken zu “„Ohne das gibt es kein Weihnachten in Alsfeld“

  1. 58 Jahre dirigiere ich, Hans-Otto Schneider, das Alsfelder Chrikstkindwiegen, es ist eine ganz besondere Ehre für ich

  2. Ich wohne schon lange nicht mehr in meiner Heimatstadt. Ich erinnere mich aber gerne an meine Kindheit. Ein hl. Abend ohne den Gang zum Marktplatz
    ging überhaupt nicht.
    Schön war es , wenn der Marktplatz verschneit war. Das Bild von Kalli Weitzel zeigt es in einer wunderschönen Weise.
    Bitte weitermachen, irgendwann bin ich vielleicht wieder hl. Abend auf dem Marktplatz.

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